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Unkraut/Wildkraut im Rasen - woher kommt das? | "Unkraut"-Arten | Blumenwiese oder Rasen | Blumenwiese: Samenmischungen | Rasen: Vorbeugende Maßnahmen gegen "Unkraut" | Umweltgerechte Maßnahmen | Erlaubte Mittel zur Unkrautbekämpfung
Als Unkraut werden Pflanzen bezeichnet, die an Stellen wachsen, die Menschen für etwas anderes nutzen möchten. (Deshalb heißen sie auch Kulturbegleitkräuter)
Meist sind es Pflanzen aus Samen, die über Wind, Vögel oder andere Tiere oder auch mit Erde oder Kompost in den Garten gebracht wurden. Manchmal lagert der Samen (oder treibfähige unterirdische Pflanzenteile wie Wurzelstücke) auch schon viele Jahre im Boden.
Und manchmal holt man sich das "Unkraut" mit neuen Pflanzen und deren Erde in den Garten.
Wenn die Bedingungen für das "Unkraut" passen, keimt es (oder treibt aus). Passen die Gegebenheiten und wird es nicht von anderen Pflanzen unterdrückt,
dann breitet es sich aus. Das ist in einem Rasen schnell der Fall, wenn der Standort für Rasen ungünstig, der Rasen lückig, schlecht ernährt und/oder nicht optimal gepflegt ist.
Bild: Beschattung durch Bäume und Sträucher und deren Konkurrenz verträgt nicht jede Rasensamenmischung. Hier machen sich oft Moose breit.
Bild: Kriechender Günsel im Rasen auf einer Dachterrasse. Für die einen ist er ein Unkraut, für die anderen eine Heilpflanze gegen Rheuma und Magengeschwüre und für Bienen und Hummeln eine beliebte Futterpflanze.
Was ein Unkraut im Rasen ist und was nicht, hängt von der Einstellung des jeweiligen Menschen und der gewünschten Nutzung des Rasens ab.
Der eine freut sich über Löwenzahn, Schlüsselblumen und Wiesen-Margeriten im Frühjahr und mäht seinen Rasen in dieser Zeit zumindest teilweise nicht, um diese Pflanzen (und ihre nektar- und pollenliebenden Besucher) zu fördern, beim nächsten sind ein paar Gänseblümchen geduldet und mancher Rasenliebhaber will überhaupt kein "Unkraut" in seinem Rasen - Nulltoleranz sozusagen.
Die gleichen Pflanzen, die mancher Mensch im Rasen als Unkraut ansieht, werden an anderer Stelle als Wildgemüse (beispielsweise Gänseblümchen, Breitwegerich), willkommene Wildblumen (Schlüsselblumen, Glockenblumen, Wiesen-Margerite) oder sogar Heilpflanze (Löwenzahn) geschätzt.
Bild: Unkraut im Rasen oder Wildblume: Wiesen-Margerite, auch Weiße Wucherblume genannt (Leucanthemum vulgare)
Viele von den so genannten Rasenunkräutern sind außerdem sehr wichtige Pollen- und Nektarlieferanten für Bienen und andere Nützlinge, beispielsweise Ehrenpreis, Kriechender Günsel, Hornklee, Löwenzahn und Margerite. (Als Nützlinge werden Insekten und andere bezeichnet, die einen Nutzen für den Menschen haben, weil sie natürliche Gegenspieler von Schädlingen sind, weil sie Obst- und Gemüsepflanzen bestäuben, Honig sammeln oder anderes. Aus Sicht der Natur sind natürlich alle Lebewesen nützlich, denn sie bilden ein Netzwerk, in dem einer vom anderen abhängig ist - auch aus Sicht des Menschen konkurrierende/"schädliche" Insekten, Würmer und Schnecken sind dem Vogel als Futter lieb).
Ob man so genanntes Unkraut im Rasen hat, ist vor allem eine Folge der Pflege: "Unkräuter" können sich im Rasen ausbreiten, wenn eine für die Nutzung ungeeignete Rasenmischung verwendet wurde bzw. eine sonnenhungrige Rasenmischung beschattet wird, der Rasen zu tief gemäht wird (das schwächt den Rasen und gibt den "Unkräutern" einen Lichtvorteil), der Rasen zu wenig gedüngt wird oder starke Nahrungskonkurrenten (Bäume) in der Nähe sind (dadurch bleibt nicht nur der Rasen schwach, sondern auch die "Unkräuter" niedrig - wodurch sie vom Rasenmäher nicht erfasst werden).
Bild: Unkraut im Rasen: ein Gänseblümchen in einem blauen Kissen aus Ehrenpreis
Bild: "Unkraut" im Rasen - Gundermann ist für die einen ein Unkraut im Rasen, für die anderen eine Heilpflanze - von der man früher glaubte, dass sie eine Heilwirkung gegen Pest und Hexenzauber hat.
Dies sind die verbreitetsten Wildpflanzen oder verwilderten Pflanzen im Rasen:
Bild: Blumenrasen auf dem Tiefgaragendach: Im Sommer blühen hier Braunelle (Prunella vulgaris), Weissklee (Trifolium repens) und Hopfenklee (Medicago lupulina). Die Hummeln freut es.
Bild: In einer solchen Löwenzahnwiese unter Obstbäumen summt und brummt es. Sie sieht nicht nur schön aus, sondern bietet Futter für Nützlinge. Allerdings ist sie als Sportfläche oder zum Barfusslaufen weniger geeignet.
Ob man Rasenunkräuter/Wildblumen im Rasen bekämpft oder duldet, hängt nicht nur vom Geschmack, sondern auch von der geplanten Rasennutzung ab. Eine Blumenwiese ist nicht so strapazierfähig wie ein Strapazierrasen und auch weniger geeignet, wenn kleine Kinder ihre ersten Schritte unternehmen oder barfuss spielen können sollen.
Bild: Nestflüchtlinge. Diese Hornveilchen haben sich selbst um meine Terrasse herum versät. Auch Traubenhyazinthen reißen bei mir gerne aus und tauchen im Rasen und anderswo auf.
Möchte man statt eines Rasens lieber eine Blumenwiese aus Wildblumen, dann sollte man das machen, was der optimalen Rasenpflege widerspricht:
Das Angebot im Garteneinzelhandel an Blumenwiesen-Samenmischungen ist groß. Allerdings sind sie meist nicht auf die Region, Standort oder die heimische Fauna abgestimmt und dann nach zwei bis drei Jahren "verbraucht". Sie sind hübsch für Blumenkästen oder einen Flecken mit bunten Blumen im Garten, die auch Bienen und Hummeln anlocken, aber sie werden kaum zu einem nachhaltigen Biotop. Wer die Möglichkeit hat, eine größere Fläche in eine Blumenwiese zu verwandeln und etwas für Natur und Artenvielfalt tun möchte, das einen nachhaltigen Effekt hat, kauft passende Samen/Mischungen von Wildblumen-Spezialisten, die auch entsprechend beraten können wie
Wer einen dichten, grünen Rasen möchte, muss einerseits die Rasengräser gut ernähren und optimal pflegen und andererseits die Wildpflanzen und verwilderten Pflanzen abhalten, sich anzusiedeln, oder sie loswerden.
Das sind die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gegen Wildkräuter und ausgewilderte Pflanzen im Rasen - mit ihnen verschiebt man das Gleichgewicht zwischen "Unkräuter" versus Rasengräser in Richtung der Gräser:
Das sind die wichtigsten umweltgerechten Maßnahmen gegen Unkraut im Rasen:
Am besten verzichtet man der Umwelt, dem Klima und der Artenvielfalt zuliebe ganz auf chemische Unkrautmittel (Herbizide) im Garten - sie haben meist nur eine kosmetische Wirkung und bekämpfen nicht die Ursachen (siehe oben die Tipps zur Rasenpflege).
Der Vollständigkeit halber hier ein paar Informationen:
Bild: Blumenrasen auf dem Tiefgaragendach: Im Sommer blühen hier Braunelle (Prunella vulgaris), Weissklee (Trifolium repens) und Hopfenklee (Medicago lupulina). Die Hummeln freut es.
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