Gartenprobleme.de Ameisen Apfelwickler Birnengitterrost Blattläuse Dickmaulrüssler Feuerbrand Kirschfruchtfliege Kohlkrankheiten Kraut-/Braunfäule Mehltau Monilia Närr. Pflaumen Raupen Rosenkrankheiten Schildläuse Schnecken Schrotschußkrankheit Sitkaläuse Wühlmäuse Gartentipps
Gartenprobleme was tun?
Blattläuse sind Schädlinge an Gemüse, Kräuter, Obstgehölzen, Stauden, Bäume, Sträucher, Blattschmuckpflanzen, Blütenschmuckpflanzen und
Kübelpflanzen. Sie können überall auftreten: im Garten, Gewächshaus,
Wintergarten, auf dem Balkon, der Terrasse und auch in Räumen.
Schädigend wirken Blattläuse, weil sie die Pflanzensaft saugen und eine klebrige, zuckerhaltige Flüssigkeit, den Honigtau, ausscheiden, auf dem sich dann meist ein schwarzer Rußtaupilz ansiedelt.
Von Blattläusen befallene Triebe und Blätter wachsen oft verkrüppelt. Blattläuse können außerdem für Pflanzen gefährliche Viruskrankheiten übertragen und
Pflanzengallen ("Wucherungen") verursachen.
Blattläuse sind mehr als nur Schädlinge
Die Einstufung als Schädling ist auch bei den Blattläusen eine rein menschliche Perspektive und auch sehr eindimensionale Sichtweise.
In der Natur haben Blattläuse eine wichtige Funktion: Ameisen und Bienen lieben ihren Honigtau (Waldhonig ist nichts anderes als gesammelte Ausscheidungen von Blattläusen),
Vögel und andere natürlichen Gegenspieler haben Blattläuse zum Fressen oder Parasitieren gern - ohne tierisches Futter würden sie aus den Gärten verschwinden.
Der Verlust der Vögel und anderer Gegenspieler wäre nicht nur traurig, ohne sie könnten sich die nächsten zufliegenden oder zuwandernden "Schädlinge" ungehemmmt ausbreiten.
Blattläuse gehören zu den Pflanzenläusen. Das sind Insekten, die sich auf Pflanzen ansiedeln und mit ihrem Stechrüssel Pflanzensaft saugen. Es gibt circa 3.000 verschiedene Arten Blattläuse, die auf unterschiedliche Pflanzen spezialisiert sind.
Blattläuse ändern im Jahresverlauf ihre Erscheinungsform: Alle Blattlausarten haben sowohl geflügelte als auch ungeflügelte Formen.
Die geflügelten Blattläuse sorgen für die geschlechtliche Vermehrung und Verbreitung. Die darauf folgenden, nicht geflügelten Generationen können keine großen Entfernungen überwinden,
dafür bilden sie sehr schnell dichte Kolonien, indem sie sich ungeschlechtlich vermehren.
Häufige Blattlausarten sind beispielsweise Grüne Pfirsichblattlaus, Schwarze Bohnenlaus, Salatwurzellaus, Fichtenläuse.
Wo sind die Blattläuse im Winter?
Während des Gartenjahres vermehren sich Blattläuse unglaublich schnell, weil sie ohne Befruchtung lebende Nachkommen gebären (ungeschlechtliche Vermehrung).
Erst am Ende der Vegetationsperiode gebären sie männliche und weibliche Tiere, die sich paaren. Die Weibchen legen die Eier an verholzte Pflanzenteile.
Diese Wintereier sind widerstandsfähig gegen Kälte. Sobald es im Frühjahr wärmer wird, schlüpfen aus den Eiern die sogenannten Stammmütter, die wieder ohne Befruchtung lebende Jungtiere zur Welt bringen.
An welchen Pflanzen die Wintereier abgelegt werden oder ob sie als erwachsenes Insekt überwintern, hängt von der Blattausart ab:
Die Schwarze Bohnenlaus legt diese beispielsweise an Pfaffenhütchen,
Schneeball und Falschen Jasmin. Sobald die Witterung mitspielt ziehen sie zurück an Bohnen, Kapuzinerkresse und andere Sommerwirtspflanzen.
Die Grüne Pfirsichblattlaus überwintert vorwiegend im Eistadium an Pfirsichbäumen, jedoch an geeigneten Stellen auch als ausgewachsene Tiere. Ihre Wirte während des Sommers sind Salat, Spinat, Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Erbsen, Bohnen und auch Wildkräuter/Beikräuter.
Die Johannisbeerblattlaus lebt im Winter auf Johannisbeeren, im Sommer gerne auf Salat.
Die Erbsenblattlaus überwintert an verholzenen Schmetterlingsblütlern wie Ginster und Goldregen, den Sommer verbringt sie an Erbsen, Ackerbohnen, Luzerne und Kleearten.
Die Salatwurzellaus verbringt den Winter als Ei an Schwarzpappeln., im Sommer tut sie sich an Salat, Chicorée, Endivien sowie Wildpflanzen wie Löwenzahn und Gänsedistel gütlich.
Die Sitkafichtenlaus kann als Ei und als erwachsenes Tier an den Nadeln und Zweigen überwintern.
Wer vorbeugt, hat weniger Bekämpfungsaufwand. Die beste Blattlausbekämpfung in diesem Sinne ist es, die natürlichen Feinde der Blattläuse ("Nützlinge") zu schützen und zu fördern - beispielsweise indem man blühende (heimische) Pflanzen für die verschiedenen Jahreszeiten im Garten anpflanzt,
den natürlichen Feinden Unterschlupfmöglichkeiten (Trockenmauern, Steinhaufen, verdorrte Pflanzenreste etc.) bietet und indem man grundsätzlich nur ungiftige Bekämpfungsmaßnahmen, räumlich begrenzt und gezielt anwendet (Barrieren, Schutznetze, nützlingsschonende Wirkstoffe gegen Krankheiten und Schädlinge).
Abbildung:
Natürliche Blattlausbekämpfung: Der Marienkäfer hat Blattläuse zum Fressen gern.
Gartenbücher
(Buchabbildungen und gekennzeichnete Links (*) sind Werbelinks.)
Gärtnern in Töpfen
(Balkon, Terrasse, Garten gestalten, Blumen und Gemüse saisonal oder dauerhaft)
Paprika & Chili erfolgreich anbauen
(Garten, Balkon, Terrasse)
Gewächshaus und Frühbeet Monat für Monat* (Arbeitskalender Gemüse-Gewächshaus)
Wenn sich die natürlichen Feinde im Garten und auf dem Balkon um die Begrenzung der Schädlinge kümmern, hat man am wenigsten Arbeit. Fördern kann man die Ansiedlung von Nützlingen, indem man nicht bei der ersten Laus in Panik gerät und die Giftspritze holt, sondern sie als Futter für die Nützlinge leben lässt (und die Entwicklung und Vermehrung im Auge behält). Mit (früh) blühenden Wildpflanzen lockt man nicht nur Honig- und Wildbienen, sondern ebenfalls sogenannte Nützlinge an, beispielsweise die Schwebfliege. Auch Unterschlupf-, Futter- und Nistplätze im Garten fördern die Ansiedlung von nützlichen Insekten sowie Vögeln.
Natürliche Feinde der Blattläuse sind beispielsweise
In manchen Fällen reicht das Zerdrücken der Blattlauskolonien mit den Fingern oder das Abwaschen mit Wasser - beispielsweise bei einzelnen Kolonien an Oleander, Dahlien oder Rosen im Kübel sowie bei kleineren Solitär-Pflanzen im Garten. Wenn man dabei Gummi- oder Plastikhandschuhe anzieht, ist es weniger eklig. Einzelne Blattlauskolonien lassen sich auch mit einem Wasserstrahl abspritzen. Bei Befall der Triebspitzen, einzelner Blütenstiele und Blüten kann man die Hand stützend hinter die Triebspitze oder Blüte legen und die Läuse abbrausen. Das ist natürlich nur bei nicht allzu großem Befall von nicht allzu großen Pflanzen machbar.
Eine weitere umweltfreundliche Methode der Blattlausbekämpfung, die den Zuflug der geflügelten Blattläuse im Frühjahr verhindert, ist die Verwendung von Barrieren: Insektenschutznetze und Insektenschutzvliese halten Blattläuse (und viele andere Schädlinge) von einem Zuflug ab. Gegen die meisten Blattläuse hilfen allerdings nur Netze mit geringer Maschenweite, bei Zwiebelblattläusen beispielsweise darf die Maschenweite nicht über 0,5 x 0,5 mm liegen. Wichtiger Hinweis: Je engmaschiger das Netz, desto wärmer kann es darunter werden.
Diese Methode eignet sich zum Beispiel bei niedrigen Gemüsen (Kohl, Salat etc.) im Beet.
Ein vergleichsweise nützlingsschonendes Bekämpfungsmittel gegen Blattläuse und andere
saugende Schädlinge sind Kaliseife-Präparate.
Die gibt es fertig zu kaufen, beispielsweise unter dem Handelsnamen Neudosan. Aber auch nützlingsschonende Mittel, selbst ein scharfer Wasserstrahl, schädigt möglicherweise auch einige Nützlinge - hat aber wenigstens keine langfristige Giftwirkung.
Gegen Blattläuse im Gewächshaus, Wintergarten, bei Balkonpflanzen und teilweise auch im Freiland können gezüchtete Nützlinge ausgebracht werden. Das sind natürliche Feinde, die in einer Nützlingszucht/Nützlingsvermehrung in Massen vermehrt wurden. Diesen biologischen Pflanzenschutz im engeren Sinne gegen Blattläuse gibt es beispielsweise mit der Florfliege, Gallmücke, Schlupfwespe, dem australischen Marienkäfer und anderen räuberischen oder parasitären Gegenspielern (→ Biologischer Pflanzenschutz).
Hinweis zu Pflanzenschutzmitteltipps:
Bitte beachten Sie, dass sich die Zulassungen für Pflanzenschutzmittel ständig verändern.
Aktuelle Informationen und Zulassungssituationen finden Sie beim → BVL
* Werbelink / Partnerlink / Affiliate-Link
* Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen, die über einen Werbe-Link zu Amazon zustande kommen, unter Umständen eine Provision/Werbekostenerstattung.