Ich war mir damals
bewusst, dass mein Problem ein Zuviel an Schokolade und
anderen Süßigkeiten und ein Zuwenig an Bewegung war.
Ich hab schon mehrmals erwähnt, wie ich
meine Einstellung zu Schokolade und Süßigkeiten
geändert habe, praktisch von der Sucht zur Abneigung. Die
Technik ist einfach, man muss sich nur andere Gefühle und
Gedanken antrainieren. Je öfter und je emotionaler man das
tut, desto schneller prägen sich diese neuen Assoziationen
ein, werden zu einer neuen, schnellen Nervenstraße,
während die alten Gedanken, denen man nicht mehr
zuhört, immer leiser werden und bald ganz ausbleiben. Denken
Sie also nie mehr an den Geschmack des inzwischen ungeliebten
Dickmachers, sondern daran, was er Ihnen für Probleme gemacht
hat.
Indem man bestimmte Gedanken nicht denkt, sich nicht "reinsteigert",
nimmt man Ihnen die Luft. So einfach kann man sich etwas an oder
abgewöhnen, vorausgesetzt man hat sich fest entschieden und
man übt.
Apropos üben. Ich empfehle, immer wieder
die Erkenntnisse, die Sie sich bei den Übungen in den
vorherigen Kapiteln gemacht haben, in Erinnerung zu rufen, indem Sie
sie immer wieder durchlesen, einfach um Ihre Motivation immer wieder
anzukurbeln. Genauso sollten Sie immer ganz konsequent zu bestimmten
Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelmengen das denken, zu dem Sie sich
entschlossen haben.
Eine weitere Technik, die sehr hilfreich ist, ist
das Übertragen von Erfolgsgefühlen. Wenn Sie schon
einmal etwas erreicht haben, dass Sie sich zum Ziel gesetzt haben,
erinnern Sie sich bitte daran zurück, wie das war. Es spielt
dabei keine allzu große Rolle, wie groß im
Verhältnis zur weltpolitischen Lage dieser Erfolg war. Aber
rufen Sie sich die Gefühle und Gedanken, die Sie damals bei
der Planung, dem Durchführen und dem erfolgreichen Gelingen
Ihres persönlichen Vorhabens
hatten, ins Bewusstsein. Hatten Sie da nicht schon so ein
innerliches Bewusstsein, dass Sie Erfolg haben werden?
Übertragen Sie dieses Gefühl der inneren
Gewissheit auf die jetzige Situation, rufen Sie das
Gefühl in sich hervor und schauen Sie dabei vor Ihrem
geistigen Auge Ihre schlanke Zukunft an, wissend, dass
es überhaupt keinen Weg daran vorbei gibt. Und sehen
Sie die Waage vor
Ihrem geistigen Auge immer 3 bis 5 kg weniger anzeigen, als sie es
jetzt tut, und wissen Sie, das wird sie demnächst anzeigen!
Wenn Essen für Sie bisher Entspannung
bedeutete, zum Beispiel nach getaner Arbeit, dann suchen und trainieren
Sie andere
Möglichkeiten der Entspannung und übertragen die
Entspannungs-Gedanken auf das neue Verhalten. Entspannen Sie bei einem
heißen Tee, den Sie gemütlich aus dem Fenster
schauend vor sich hin schlürfen, vielleicht zünden
Sie eine Kerze dazu an. Oder lernen Sie autogenes Training, Yoga,
joggen Sie oder sammeln Sie Briefmarken. Suchen Sie etwas, was nicht
dick
und/oder krank macht, und verbinden Sie die Entspannung mit dieser
Tätigkeit.
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Wenn Essen und Sattsein Ihnen bisher Trost oder
ein Geborgenheitsgefühl vermittelte, dann verbinden Sie neue
Verhalten mit diesem Gefühl, zum Beispiel ziehen Sie sich,
wenn Sie das Bedürfnis nach Trost haben, dicke, warme
Wollsocken oder eine kuschelige Strickjacke an und telefonieren mit
einer Freundin. Oder wickeln Sie sich auf der Couch in eine warme Decke
und schauen Ihren Lieblingsfilm auf Video an, trinken Sie einen frisch
gebrühten Tee oder eine warme Gemüsebrühe
und lesen dabei ein Buch.
Wenn Ihr Problem ist, dass sie sich dauernd als
Opfer fühlen und ständig Trostbedürfnisse
haben, dann sollten Sie vielleicht grundsätzlich etwas an
Ihrer Einstellung ändern, vielleicht aggressiver denken, das
Gefühl der Tatkraft in sich kultivieren, eine Kampfsportart
lernen etc.
Wer seine Fülle und sein Essverhalten
als Panzer und Abschottung zur Außenwelt benutzt hat, der
kann sich auch dafür entscheiden, den Mut aufzubringen und
sich verletzlich zu zeigen. Auch das kann man lernen.
Sicher lösen Sie mit warmen Wollsocken
keine Probleme, aber das tun Sie mit Essen auch nicht, im Gegenteil:
Sie schaffen sich weitere. Aber Wollsocken und heißer Tee
können Ihnen für den Augenblick ein wohliges
Gefühl vermitteln und der erste Schritt aus einem Tief sein.
Und essen Sie immer, wenn Sie Hunger haben. Aber
essen Sie etwas, das Ihrem Körper und Ihrem Wohlbefinden auch
langfristig guttut.
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