4
Opfer der Lüste?
Fettreserven legt der Körper
an, wenn die aufgenommene Energie größer ist als der
Verbrauch. Auch an dieser Tatsache führt kein Weg dran vorbei.
Zwar werden bei manchen Diäten riesige Fett- und
Eiweißmengen zugeführt, aber wegen fehlender
Kohlenhydrate sind sie da nicht zu verwerten. Diese Diäten
sind
jedoch meiner Erfahrung nach nicht zu empfehlen, denn sie sättigen nicht richtig, sind nur
kurzfristig durchzuhalten und werden meines Wissens von der überwiegenden
Zahl der Mediziner als
gesundheitsschädlich eingestuft, weil sie zu einseitig sind. Das Ziel muss meiner Meinung sein, ein
Gleichgewicht zwischen Kalorien-Input und -Verbrauch zu schaffen beziehungsweise, solange
man Gewicht verlieren möchte, muss der Output etwas
größer als der Input sein. Aber gleichzeitig soll
auch der Genuss nicht zu kurz kommen.
Wenn Sie dick sind, dann ist das ein
Zeichen, dass Sie mehr Kalorien aufnehmen, als Sie persönlich
verbrauchen. Möglicherweise sind Sie ein guter
Futterverwerter, auf jeden Fall bräuchten Sie weniger Kalorien
zu sich zu nehmen, als sie es jetzt tun. Woher kommen die zu vielen
Kalorien? Überlegen Sie ganz sachlich, welche Nahrungsmittel
bei Ihrer Ernährung die hauptsächlichen
Kalorienlieferanten sind. Sehr kalorienreich sind beispielsweise alle
Fette. Essen Sie häufig fette Braten, Sahne, Wurst, Käse, Schokolade
oder Mayonnaise? Fette sind oft nicht nur Mitverursacher hoher
Cholesterinwerte, sondern enorme Energielieferanten. Denken sie an
Heizöl! Besonders in Verbindung mit einfachen Kohlenhydraten
wie Zucker und Weißmehl landen Fette schnell als Fettpolster
auf den Hüften. Die meisten Süßigkeiten
enthalten beides in hohen Mengen und in dieser verteufelten Kombination
von Zucker (= einfacher Kohlehydrat) und Fett.
Warum essen wir zuwenig
Gemüse, obwohl inzwischen sogar belegt ist, dass die
Inhaltsstoffe von Gemüse vorbeugend gegen Krebs sind und Tod
durch Krebs nicht gerade eine angenehme Art zu sterben ist. Warum
zuviel Fett (vor allem tierisches), obwohl wir täglich in der
Zeitung damit konfrontiert werden, wie viele Menschen jährlich
bei uns unnötigerweise an Herzinfarkt durch Arterienverkalkung
sterben. Warum zu viel Zucker, obwohl er zuerst unsere Zähne
schädigt und am Ende als Fett unsere Bäuche und
Schenkel umwabert.
Wir handeln meiner Ansicht nach so,
weil wir ungeeignete innere Assoziationen zu den verschiedenen Nahrungsmitteln
und ihrem Nutzen für uns in uns verankert haben, und wir
denken immer nur an diesen Geschmack, fühlen die Sehnsucht
danach
und kultivieren die Vorstellung eines Gefühls von satter
Befriedigung nach dem Verzehr.
Was wäre, wenn wir diesen alten
"Geschmacksgedanken" gar nicht mehr zuhören würden,
sondern uns auf die Wirkungen des Nahrungsmittels auf unseren
Körper konzentrieren würden. Was wäre, wenn
wir selbst bestimmen könnten, was wir mögen und in
welchen Mengen?
Was wäre, wenn Sie diese persönlichen Kalorienbomben gar
nicht mögen würden? Würden Sie sie dann
trotzdem essen? Vermutlich nicht!
Hören Sie auf, sich selbst
für das Fett an Ihrem Körper zu hassen, fangen Sie
an, die Lebensmittel, die sie fett und krank machen, zu hinterfragen.
Man muss nicht das Opfer seiner Gelüste sein. Wenn Sie an
Schokolade denken, dann müssen Sie nicht "lecker" denken, Sie
können genauso gut ihre Gedanken auf die anderen Seiten
lenken. Sie können denken "da liegt dieses braune Zeug, das zu
einem Drittel aus Fett besteht (sehen Sie diesen Fettklumpen vor Ihrem
inneren Auge) und das ist daran schuld, dass ich so dick bin und dass
ich meine Füße vor lauter Bauch nicht sehen kann.
Dieses Konsummittel ist schuld, dass ich mich nicht an
meinem Körper freue".
Ich weiß, der Gedanke ist
unerhört, sich vorzustellen, dass man etwas, was man jetzt mag
und mit dem man eine gewisse Befriedigung verbindet, loszulassen. Das
macht ein wenig Angst, selbst wenn man weiß, es tut einem
nicht besonders gut. Haben Sie keine Angst, Sie müssen hier
gar nichts ändern, niemand schreibt Ihnen etwas vor. Sie selbst
entscheiden, was Sie tun möchten und was
nicht.
Viele Dicke neiden den Schlanken,
dass sie angeblich einfach alles essen können, was sie gerade
gelüstet. Sie finden es gemein, dass es von ihnen als
Dicker erwartet wird, ihre Gelüste
zurückzustellen.
Es sind aber meiner Erfahrung nach
die allerwenigsten Schlanken, die ohne Kopfkontrolle essen
können und trotzdem schlank bleiben. Die meisten Schlanken
achten sehr wohl darauf, dass sie nicht über ein bestimmtes
Gewicht hinausschießen. Sie legen dann einen Obsttag ein,
lassen mal eine Mahlzeit aus, essen nur ein Stück Kuchen statt
zwei, trinken eine Woche lang abends Mineralwasser statt Bier etc.. Was
man
ihnen meiner Meinung nach neiden kann, ist, dass denen das relativ
leicht fällt. Und warum ist das so? Ich denke, sie fokussieren
anders, sie denken an ihr Ziel, nicht an den Geschmack, den sie mal
kurzfristig weglassen. Sie gucken auf das, was sie gewinnen, wenn sie
sich so oder so verhalten, sie weinen nicht gedanklich den entgangenen
Genüssen nach, mit der Folge, dass bei ihnen diese Genüsse
nicht den inneren Stellenwert erlangen - dadurch fällt es ihnen
nicht schwerg, sie einfach mal wegzulassen. Mein Anliegen ist es, dass
Sie,
wenn Sie dies möchten, lernen zu entscheiden, was Sie essen
möchten und vor allem diese Entscheidung auch in die Tat
umzusetzen!
|
|
Anzeige
|