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Martina Als sie sich fertig umgezogen hatte, ging sie zu den beiden
herüber. "Ihr seid wirklich zu blöde", hörte sie sich sagen, "seid doch
froh, dass ihr so superschlank seid, ich wäre froh, wenn ich so eine
Figur hätte wie ihr, da muss man doch nicht noch weiter abnehmen oder
wollt ihr magersüchtig werden?". Wutschnaubend rauschte sie aus der
Umkleide und ließ die beiden verdattert zurück. "Jetzt habe ich es aber
wieder übertrieben", sagte sie sich, "warum regt mich dieses
Abnehmthema nur immer so auf?". Sie versuchte Stefan zu finden, aber er
schien nicht da zu sein. Ach ja, heute hatte er ja seinen freien Tag.
Sie setzte sich auf eins der Trimmräder und fing etwas lustlos an zu
radeln. Sie überlegte, was sie sich heute abend kochen könnte...
Kathi Da heute ihr letzter Urlaubstag war beschloß sie sich heute so richtig
zu verwöhnen, das Wetter war klasse und überhaupt war es auch an der
Zeit sich mit Babsi zu versöhnen.
Kurzentschlossen lud sie sie zu einer spontanen Grillfeier auf Ihrer
Terrasse ein und so kam es, das gegen 19.00 Uhr der herrliche Duft von
gegrilltem Putenfleisch über den Hof zog. Dazu gab es leckeren frischen
Salat und Kartoffeln mit Quark – köstlich. Wie nicht anders zu erwarten
ließ auch Andy, Pauls kleine Katze, nicht lange auf sich warten.
Sie quatschten den ganzen Abend und Caro erzählte Babsi von Stefan und
Ihrem Trainingsplan undIhrem festen Vorsatz Ihre Ernährung dauerhaft
umzustellen. ‚Das wird nicht einfach’ sagte Babsi’aber wenn deine neue
Ernährung immer so lecker ist wie heute, dann komme ich öfter zum
Essen’. Sie lachten noch eine ganze weile und genossen den herrlichen Sommerabend.
Am nächsten Tag machte Karo sich einen genauen Plan wie die nächste
Woche wohl laufen könnte, denn sie muss
Kathi Am nächsten Tag machte Karo sich einen genauen Plan wie die nächste
Woche wohl laufen könnte, denn sie musste einiges organisieren, damit
sie ihr neues Leben auch im Alltag gut umsetzen konnte. Aber sie war
zuversichtlich es schaffen zu können.
Sie schaute in Ihren Kühlschrank und stelle fest, daß sie dringend noch
einkaufen mußte. Also machte Sie sich auf zum Wochenmarkt um frisches
Obst und Gemüse zu kaufen.
Rebecca
Sie spürte in ihrem Innern, dass sie es jetzt schaffen würde. Sie
fühlte sich sooooo stark. Sie würde von jetzt an aufhören, sich zu
fühlen, als wäre die Ernährungsumstellung eine Qual, denn so war es gar
nicht. Wie babsi schon gesagt hatte, sie konnte auch mit weniger Fett
sehr leckere Dinge essen.
Sie ging zu Fuß zum Wochenmarkt, die Bewegung würde ihr guttun. Die
Luft war frisch und die ersten Sonnenstrahlen wärmten sie ein wenig.
Sie fühlte sich einfach klasse. Vor ihrem inneren Auge sah sie sich
einige Meter vor sich schlank und gesund zum Wochenmarkt laufen. Ihr
Gang war federnd und kraftvoll - ihre Haare etwas kürzer als im Moment,
sie sah richtig glücklich und zufrieden aus - ja, so wollte sie sein,
so und nicht anders!
Rebecca Sie lief hinter ihrem zukünftigen Ich her und war ganz erstaunt, als
sie die ersten Stände des Wochenmarkts erblickte. Das war aber schnell
gegangen! Hm, hier gab es das, was ihr helfen würde, so zu werden, wie
sie es sich wünschte. Obst, Gemüse, Salate...
Sie lief erst an den Ständen vorbei und schaute nur, was es gab, dann
fing sie an einzukaufen. Kartoffeln, Karotten, frische Tomaten, die
herrlich rot leuchteten, rote und gelbe Paprika - grüne hatte sie noch
nie gemocht - und Blumenkohl. Dann kaufte sie noch einen frischen
Kopfsalat für mittags. Der würde gut schmecken!
Auch beim Obst kaufte sie kräftig ein. Äpfel, Orangen, Grapefruits,
Pflaumen und ein Schälchen Erdbeeren, die würde sie mit Magerquark essen.
Rebecca
An einem Stand gab es frische Mangos, die sehr gut aussahen. Bisher
hatte Kathi nur einmalMango gegessen, aber einen Versuch war es ja
wert. Gerade als sie auf den Stand zuging sah sie Stefan, dem der
Verkäufer gerade drei Mangos in eine Papiertüte packte. So ein Zufall!
Kathi lief zu ihm und begrüßte ihn fröhlich: "Hallo! Wie geht's Dir, Stefan?"
"Kathi, schön, Dich zu sehen. In den letzten Tagen haben wir uns ja
leider immer verpasst. Ich hoffe, Du kommst noch regelmäßig zum
Trainieren ins Fitness-Studio?"
"Ja, natürlich. Es tut mir total gut und ich will es wirklich schaffen
und endlich abnehmen." Kathi zeigte auf ihre gesunden Einkäufe.
"Siehst Du - sogar meinen Ernährungsplan halte ich ein!"
"Das ist super - sag mal, hast Du Lust einen Obstsalat mit mir zu
essen? Du könntest mich besuchen und ich mache uns einen 100%ig
gesunden und kalorienarmen Obstsalat. Ich habe schon richtig gut dafür
eingekauft."
Kathi "Klar komme ich, wenn es sowas gesundes gibt, wann und wo?" Karo war
ganz erschrocken über sich selbst, denn so eine kecke und schlagfertige
Art war eigentlich nicht sie. Sie stammelte eher und wusste auch gar
nicht so richtig was zu sagen. Aber bei Stefan war alles anders, hier
fühlte sie sich voll akzeptiert und hatte nicht das Gefühl von Mitleid
von seiner Seite.
Also verabredeten Sie sich für den Nachmittag im Studio, um dann nach
dem Training gemeinsam zu Ihm zu gehen um den Obstsalat zu verzehren.
Er versprach Ihr noch eine Überraschung für Sie zu haben und woolte
auch bei allem betteln nicht damit rausrücken.
So kann es weitergehen, dachte Karo und machte sich auf den Heimweg,
denn Sie wollte noch Ihre Wohnung putzen bevor sie nachher zum Training
ging. Zu Hause angelangt, drehte Sie die Musik laut und fing an
tanzenderweise die Wohnung zu fegen und aufzuräumen
Angela
Nachdem sie mit der Putzerei fertig war, sank Karo zufrieden auf ihren
Liegestuhl auf der Terrasse.
Noch 20min und dann würde sie sich schon wieder auf die Socken machen
um rechtzeitig im Studio zu sein.
"Was hat er bloß mit der Überraschung gemeint?"fragte sie sich und
kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe.
"Woher will Stefan denn wissen, womit er mich überraschen kann?"
Als sie den Kopf hob, hörte sie das jemand auf dem Balkon über ihr
zugange war und bevor dieser jemand sie womöglich entdecken konnte,
ging sie rein, packte ihre Sporttasche und machte sich auf den Weg
ins "Relax".
Tina
Sie wollte sich heute besonders ranhalten und versuchen, etwa eine
Stunde am Stück zu radeln, wenn es ihr auch noch recht schwer fallen würde.
Noch hatte sie kein Gramm verloren, aber sie fühlte die Muskeln in
ihren Beinen und dem Po und sie wusste, ja, es war der erste Schritt zu
ihrer schlanken Traumfigur. Wenn sie das alles durchhalten würde und
lernen könnte, gern fettarm und gesund zu essen, Sport zu treiben und
sich ungezwungen bewegen zu können, dann endlich würde Schluß sein mit
dem ständigen Versteckspiel vor den Blicken der anderen. Wieso waren
ihr die Meinungen fremder Leute derart wichtig? Sie kannte sie nicht
einmal und doch machte es ihr Sorgen, sich vorzustellen, jene Menschen
würden sich nach ihr, Karo, umdrehen und denken: "Die ist aber fett!" Tina
Und egal, was jemand tat, der dick war, es war den anderen nicht recht.
Letztens hatte sie in einer Eisdiele gestanden und eine sehr dicke Frau
vor ihr hatte Eis bestellt. Und als die Verkäuferin sie fragte, ob sie
Sahne dazu wolle, hatten alle anderen Kunden im Laden die Frau
angestarrt. Diese sagte dann etwas verschüchtert: „Ja bitte.“ Und da
hatte mit Sicherheit jeder (sogar Karo) gedacht, na ob das nun auch
noch sein müsse, sie sei doch schon so fett. Andererseits, hätte jene
Frau die Sahne abgelehnt, alle hätten gedacht, dass es ja nun darauf
auch nicht mehr ankäme, wo sie doch eh schon so dick sei.
Furchtbar, warum konnte man nicht in Ruhe leben ohne das Gefühl zu
haben, andere würden einen wegen des Übergewichtes hassen und meiden?
Alles drehte sich in Karos Kopf nur noch ums Abnehmen, ein
schreckliches Wort eigentlich, das klang so gezwungen. Karo beschloß es
in Zukunft nicht mehr zu verwenden, sie wollte ihr Wunschgewicht erreichen, fertig!
Sie betrat noch immer in Gedanke
Tina Sie betrat noch immer in Gedanken versunken das "Relax" und ging direkt
in die Umkleidekabine. Die dummen Hühner waren heute zum Glück nicht
da. Was für eine Überraschung hatte Stefan bloß gemeint?
Rebecca Nachdem sie sich umgezogen hatte, ging Karo direkt in den Cardio-Raum.
Dort schwitzten schon viele auf Steppern und Rädern. Karo suchte sich
ein Rad am Ende des Raums aus - hier würde sie alles überschauen können
und Stefan sofort bemerken, wenn er käme.
Sie stellte das Rad auf ihre Größe ein und schwang sich locker darauf,
um gleich loszulegen. Es tat ihr richtig gut und sie hatte das Gefühl,
schon viel sportlicher und fitter geworden zu sein. Sie war so
konzentriert, dass sie Stefan nicht bemerkte, bis er direkt vor ihr stand.
Rebecca "Hallo Karo - Du bist ja richtig vertieft in Dein Training."
"Oh, oh, ja, das bin ich. Es macht richtig viel Spaß und ich glaube, es
hilft schon." "Super, ach ja, meine Überraschung kommt auch gleich."
Karo fiel fast vom Rad.
"Welche Überraschung - jetzt sag doch schon endlich..."
"Du wirst es schon sehen."
Stefan drehte sich auf dem Absatz um und ließ sie weiterradeln. Er war
sicher, dass ihr seine Überraschung richtig gut gefallen würde. Vorne
traf er Anne, sie war gestern das erste Mal im "Relax" gewesen und -
wie Karo - wollte sie abnehmen.
"Hallo Anne, schön, dass Du da bist. Komm mit, ich stelle Dich jemandem
vor, ihr mögt Euch bestimmt."
vivian Was für eine unangenehme Überraschung ! Diese Anne - war
niemand anderes, als eines der beiden Mädchen, mit denen Karo
gerade erst ihre nicht sehr angenehme Begegnung hatte. An einer
Bekanntschaft mit Anne hatte Karo kein Interesse. Wer möchte
schon mit einer dummen Gans befreundet sein? dachte Karo. Im
selben Moment schämte sie sich ein bißchen. Vielleicht war das
Mädchen gar keine dumme Gans, sondern nur ein wenig naiv und
eben - noch zu jung? Oder war sie, Karo, etwa schon zu sehr in
die Jahre gekommen, um unbefangen neue Kontakte zu knüpfen?
Nein, stellte sie fest, sie fand Anne ganz einfach unsympathisch -
das war keine Frage des Lebensalters. Karo war jetzt 32 Jahre alt,
sie hatte schon eine Menge erlebt, viele nette Bekanntschaften
geschlossen - aber zum wahren Leben gehören auch die
Menschen, mit denen man sich nicht versteht, diejenigen, die in
einer anderen Welt lebten. Einer Welt, die Karo für immer
verschlossen blieb. Denn obwohl sie sehr viel Sinn für Schönheit ha
vivian
Denn obwohl sie sehr viel Sinn für Schönheit hatte, oberflächlich
war sie ganz und gar nicht. Karo konnte sich stundenlang mit den
wirklichen Fragen des Lebens beschäftigen - dafür hatte diese
Anne bestimmt keinen Sinn, und würde sie auch niemals haben.
Das erkannte Karo mit sicherem Instinkt.
Stefan war ungeduldig geworden. Die Enttäuschung stand ihm ins
Gesicht geschrieben. Enttäuschung darüber, daß Karo sich
offensichtlich überhaupt nicht für Anne begeistern konnte. Schade,
dabei hatte er doch gefunden, daß Anne ein ausgezeichnetes
Vorbild für Karo sein könnte. Annes fabelhafte Figur hatte auf
Stefan sehr anziehend gewirkt und ihre Attraktivität vernebelte ihm die Sinne.
vivian
Er hatte ihr ohne weiteres geglaubt, als sie ihm gesagt hatte: "Ich
war früher viel dicker, richtig fett. Nur durch meine eiserne Disziplin
komme ich einigermaßen über die Runden." Der gutmütige Stefan
konnte sich nicht vorstellen, daß Anne damit in Wirklichkeit meinte,
7 Pfund abgenommen zu haben. Gemessen an Stefans eigenem
Erfolg war das nicht sehr viel. Anne war immer schlank, jetzt war
sie beinah zu dünn. Im Grunde nahm sie Stefan gar nicht ernst, ihr
stand der Sinn mehr nach einem Flirt mit einem muskulösen und
etwas protzigen Bodybuilder. Mit einem dicken Auto. Da konnte
Stefan nicht mithalten. Aber das wollte er nicht wahrhaben...
Karo erkannte es jedoch glasklar.
vivian
Annes quäkende Stimme zerriß die unbehagliche Stille, die eingetreten war:
"Wo ist eigentlich Mandy?" fragte sie. Das war bestimmt die
andere Nervensäge, dachte Karo bei sich. Wieder hörte man ein
unangenehmes Quäken: "Ich brauch' jetzt dringend meinen
Eiweißdrink, sonst komm' ich um! " sagte Anne. Karo verdrehte
entnervt die Augen. Oh Gott, wie peinlich, Stefan hatte es bemerkt.
Karo warf ihm einen verzeihenden Blick zu. Der arme Stefan.
Sonst war er immer so vernünftig, er hatte wirklich die allerbesten
Ideen, um sich und andere für Sport und gesunde Ernährung zu
motivieren. Jetzt wirkte er wie hypnotisiert. Karo wußte, daß sie für
die nächste Zeit als Ratgeber und Freund nicht sehr auf ihn zählen
konnte. Solange, bis diese Anne ihm klarmachte, daß sie wirklich
nichts mit ihm anfangen würde...
Tina
So langsam wurde es wirklich unbehaglich, zumal Karo sich neben Anne
wie ein unförmiger, hässlicher Fleischberg vorkam, denn das musste man
zugeben: Anne sah wirklich hübsch aus, schmales Gesicht, leicht
gebräunte Haut, blondes schulterlanges Haar und die Figur, ja wenn Karo
irgendwann mal so dünn würde, wären wahrscheinlich Ostern und
Weihnachten am selben Tag. Es war furchtbar. Anne rauschte in Richtung
Bar davon und quiekte einmal laut auf, als jenes andere magersüchtige
Wesen aus der Umkleidekabine auftauchte, bei der es sich offenbar um
diese Mandy handeln musste. Wie Männer bloß auf so was stehen können,
dachte Karo bei sich und schielte kurz und unmerklich zu Stefan
hinüber. Schade, und was wurde nun aus dem versprochenen Obstsalat?
Wieso hatte er ihr das überhaupt vorgeschlagen? Er konnte doch
unmöglich irgendein Interesse an ihr haben, wo er doch ganz
offensichtlich auf dieses blonde Stelzchen mit Quäkstimme hereingefallen war.
Tina Karo wollte sich schon umdrehen und in die Umkleidekabine zurückziehen,
als Stefan sich ihr zuwandte. "Ich dachte, ihr würdet Euch vielleicht
verstehen und sie könnte dir ein paar Tipps geben." Er seufzte einmal
kurz und fügte dann mit einem mitleidigen Blick hinzu: "Dann möchtest
du bestimmt auch nicht mehr mit zu mir und Obstsalat essen, wie? Ich
hab Anne doch auch eingeladen."
Karo sah ihn kurz und durchdringend an und meinte dann: "Jetzt mal im
Ernst, hattest du wirklich vor, sie und mich zu dir einzuladen, damit
ich mich mit ihr anfreunde?"
Stefan schluckte und sah verlegen zu Boden. Karo spürte, dass sie rot wurde.
Na toll, dachte sie kurze Zeit später, während sie verärgert unter der
Dusche stand. Was für ein Idiot, der hat an mich und meine Gefühle doch
zuletzt gedacht. Bloß diese Zicke wollte er näher kennen lernen und ich
war lediglich das perfekte Alibi.
Auf dem Heimweg kam Karo sich vor, als ob sie der einsamste Mensch auf
Erden war. Alles war so sinnlos, sie würde doch
Tina
Alles war so sinnlos, sie würde doch nie so schön aussehen wie Babsi,
Gabi oder diese Anne. Verflucht nochmal, alles ging schief! So konnte
das doch nicht weitergehen. Was sollte sie jetzt nur tun?
Jerusha Wie sie so vor sich hinlief, hörte sie plötzlich jemanden ihren Namen
rufen. "Karo, so warte doch endlich!" Erstaunt drehte sie sich um. Ganz
ausser Atem kam Stefan auf sie zugelaufen. "Es tut mir leid, die Idee
mit dieser Anne war anscheinend ziemlich blöd. Wie kann ich das wieder
gutmachen?" Karo schaute ihn prüfend an, und musste dann doch lächeln.
"Steht das Angebot mit dem Obstsalat noch?" fragte sie. Strahlend
schaute Stefan sie an... "Darf ich Sie zu meinem edlen Gefährt
geleiten, Mylady?" Gemeinsam gingen sie zurück zum Parkplatz, wo
Stefans alter Käfer auf sie wartete.
vivian In diesem Moment ereignete sich etwas Bemerkenswertes: ein silberner
BMW-Roadster fuhr die Auffahrt zum Parkplatz herauf. Der Besitzer hatte
Stefan und Karo offensichtlich übersehen, denn er fuhr sie beinah um.
Es war niemand anderes als Paul ! ...Karos Nachbar, und angeblich doch
in festen Händen. Paul stellte seinen Wagen am hintersten Ende des
Parkplatzes ab, stieg aber nicht aus. Und dann kam Anne...
Sie rannte zum BMW, hatte keinen Blick für Karo und Stefan übrig.
Karo sah, wie Stefans Blick immer trauriger wurde. Eben brannte Karo
noch vor Neugier, herauszubekommen, wie Stefan seiner Angebeteten
abgesagt hatte. Das war jetzt erledigt. Karo sah, wie Stefans Augen sich
röteten. Er schluckte. Betreten schaute Karo zu Boden. Dann aber wieder
interessiert zum BMW. So konnte sie sehen, wie Paul ein kleines
weißes Päckchen aus dem Wagenfenster reichte. Anne nahm es an sich und
versteckte es sofort in ihrer klitzekleinen Prada-Sporttasche.
vivian Bevor sie sich von Paul verabschiedete, blickte Anne sich um. Und da sah
sie Karo und Stefan. Karo drehte sich sofort in eine andere Richtung,
tat als ob sie nichts gesehen hätte. Aber so dumm war Anne wieder nicht,
darauf hereinzufallen...
Sie beugte sich ins geöffnete Wagenfenster, flüsterte Paul etwas zu.
Karo mochte jetzt nicht mehr auf die beiden starren. Sie sprach zu
Stefan über ihre Allergie gegen Eiweißdrinks. Stefan war verwirrt: "Wie
kommst Du denn jetzt darauf? Ich kann mich jetzt nicht über solche
Oberflächlichkeiten unterhalten, entschuldige."
Da hörte man einen spitzen Schrei. Anne! Im nächsten Moment brauste Paul
in seinem Roadster mit quietschenden Reifen vom Parkplatz.
kuehlein anne stand in einer staubwolke. stefan musste natürlich wie von der
tarantel gestochen zu ihr hinrennen. karo fand die ganze situation zwar
komisch, aber langsam wurde ihr der spuk zu bunt. sie trabte gen
heimat, vorbei an stefans trabi. tausende gedanken schossen ihr durch
den kopf. wollte anne mit ihrem gekreische wieder mal auf sich
aufmerksam machen? was war das für eine aktion mit paul? ach was,
dachte sich anne, jetzt ist schluss. ich bin doch nicht deren
spielball. erst obstsalat dann doch nicht. dann anne und paul und dann
doch nicht. oder stefan und anne.... es war ihr sowas von egal. am
besten wär jetzt eigentlich etwas erfrischendes. ein eisbecher. hmm,
mit lecker erdbeeren und sahne. das schlechte gewissen klopfte an,
"..aber heute gönne ich mir mal was!", dachte sich anne. sie überlegte
noch, mit welcher straßenbahn sie bis zur eisbar fahren konnte.
vivian ((((Und, liebe Kuehlein, Stefans Trabi war am 5. April bei Jerusha noch
ein alter Käfer !)))
(((Sorry, mir ist gerade aufgefallen, Mandy, die Freundin von Anne, hieß
vorher schon mal Angie: Mandy = Angie)))
vivian
Ganz aus der Ferne hörte man die Sirene eines Rettungswagens. Karo nahm
die heulenden Geräusche kaum wahr, so stark war die Sehnsucht nach dem
Erdbeer-Eisbecher. Sie konnte die saftigen roten Früchte und die sahnige
Eiscreme förmlich schmecken, sie war gar nicht mehr hier anwesend auf
den staubigen Straßen, sondern sie hatte sich weggeträumt. Ins
Schlaraffenland. Das herrliche Rot der reifen Erdbeeren, rot wie Blut,
wurde plötzlich zum grellen Neonrot des Rettungswagens. Garniert mit
beißendem Blaulicht. Der Traum vom Eisbecher war ausgeträumt, der
Rettungswagen fuhr direkt auf Einfahrt zum Parkplatz des Fitneßzentrums zu !
vivian Karo war noch ganz benommen von ihrer Eiscrème-Trance. Sie wußte gar
nicht, wie ihr geschah. Sollte sie jetzt wirklich einfach so nach Hause
gehen? Oder sollte sie zurückkehren zum Ort des Geschehens? Sie kehrte
zum Parkplatz um - nicht aus banaler Neugier, nein, sie sorgte sich um
Stefan. Immer mehr Leute stürzten auf der Straße zusammen, um zu sehen,
warum der Rettungswagen eingetroffen war. Die Menschenmenge mußte Platz
machen, weil in diesem Moment zwei Polizeiwagen eintrafen. Die Türen der
Polizeiautos flogen nur so auf, die Polizeibeamten kamen heraus und
rannten auf den Parkplatz, gerade zu der Stelle, an der Karo Anne vorhin
gesehen hatte.
Karo stand in der Menge und wußte nicht recht, ob sie sich jetzt einfach
so zu Stefan durchdrängeln durfte. Aber war sie nicht Zeugin des
Geschehens ? Und wenn ja, was hatte sie gesehen ? Hektisch
rekapitulierte sie die Situation auf dem Parkplatz - das Päckchen, den Schrei...
vivian
Karo hörte die Passanten miteinander tuscheln: "das hat so 'ne Tante
erwischt, vom Fitneßstudio." "Ja, und, iss' die tot?" "Kann man noch
nicht sagen, die wird wohl noch beatmet."
Komisch, dass der Schrei Karo überhaupt nicht aufgerüttelt hatte! Sie
fragte sich jetzt selbst, was mit ihr nicht stimmte. In einem solchen
Moment abzuschalten und nur noch ans Essen zu denken - das war doch
sonst nicht ihre Art. Oder lehnte sie diese Anne wegen ihrer
Schlankheit ab? Nun, bei Licht betrachtet relativierte sich Annes
Schönheit doch ohnehin. Ein junges blondes Mädchen, wie viele andere.
Also, nicht jemand, den man ernsthaft hassen kann.
vivian Es stellte sich heraus, dass Anne verblutet war. Irgendjemand hatte ihr
ein Messer in den (schlanken) Bauch gerammt. Irgendjemand - wer war
dieser irgendjemand? Von diesem Moment an lief für Karo alles wie in
einem Kriminalfilm ab. Man kennt das aus dem Fernsehen: man sieht den
Rettungswagen, kann erahnen, wie verzweifelte Notärzte hektisch die
letzte Hilfe vor dem Tod spenden, Infusionen, Mund-zu-Mund-Beatmung; der
Kommissar sichert den Tatort; dann kommen die Fotografen, um alles zu
im Bild festzuhalten. Man sieht das alles und kann doch nichts
beitragen, man ist ganz passiv. Am Schluß wird der Verdächtige
abtransportiert. Und dieser Verdächtige war Stefan, sein Hemd war voller
Blut.Als der Polizeiwagen an Karo vorbeifuhr, blickte Stefan flehend aus
dem Autofenster. Er sah Karo, er weinte. Die Tränen zogen helle Spuren
durch sein rotverschmiertes Gesicht. Karo war versteinert. Sie wußte,
daß sie jetzt unbedingt die Ruhe bewahren mußte.
vivian Ein Mädchen war ermordet worden - wie schrecklich!
Was hatte Stefan damit zu tun? Annes Schrei war doch vorher zu hören
gewesen, bevor Stefan zu ihr eilte!
Karo bereitete sich innerlich darauf vor, ihre Aussage zu machen. Sie
mußte Stefan aus dieser schrecklichen Situation befreien.
Ein blonder junger Polizeibeamt stand ganz in ihrer Nähe. Er sah
sehr mitgenommen aus, die Erschütterung stand ihm ins Gesicht
geschrieben. Er wollte gerade wieder in sein Auto steigen, da rief Karo
ihn an. Sie fragte ihn, was sie tun müßte, um eine Aussage zu machen,
sie sei Zeugin gewesen - jedenfalls bis kurz vor der Tat. Der blonde
junge Mann sah ihr freundlich ins Gesicht. Er wirkte nicht sonderlich
beeindruckt. Heute würde ihn gar nichts mehr beeindrucken können, fühlte Karo.
vivian
Karo sollte zum Polizeipräsidium kommen und dort ihre Aussage machen,
man wußte ja nie, wie wichtig ihre Beobachtungen noch werden könnten,
sagte er ihr. Der Kommissar hatte den Tatort schon wieder verlassen. Bei
einem anderen Polizisten waren eine Menge Leute versammelt, die
ebenfalls Zeugenaussagen machen wollten, sie hatten den Augenblick der
Tat in ihren Wohnungen verbracht, niemand war so nah dran gewesen, wie
Karo. Und Stefan. Aber der war ja festgenommen worden.
nora karo ueberdachte die ganze situation.eigentlich war ihr das alles irre
unheimlich.sie beschloss sich gleich auf den weg zum praesidium zu
machen,auszusagen und steffan aus der misaere zu helfen.sie blickte
sich noch einmal um,ihr viel aber ausser einer menge verschreckter
gesichter nichts mehr auf.
sie machte sich auf den weg,erdbeeren und schlagsahne waren vergessen.
als sie im polizei praesidium vorsprach und sagte sie wolle eine
aussage zu "DEM FALL FITNESSTUDIO" machen, musste sie erstmal ziemlich
lange warten.als ein freundlicher junger polizist sie aufforderte ihm
zu folgen war sie schrecklich aufgeregt.er feuhrte sie in das buero des
hauptkommisars der sie von seinem schreibtisch aus hoeflich anlaechelte.
jetzt hiesses allen mut zusammennehmen.
Jerusha
"Sie haben den Falschen!!" brach es aus Karo heraus. "Gut zu hören!"
schmunzelte der Komissar. "Aber setzen Sie sich doch erst einmal. Wie
heissen Sie? Und was genau haben Sie gesehen?"
Stockend berichtete Karo von dem Abend. Auch, dass sie einfach gegangen
war, als Stefan zu Anne rüberrante. Die Wahrheit war jetzt wichtiger
als ihre Dummheit!! Ernst schaute der Kommissar sie an. "Sie sind sich
im Klaren darüber, dass man sie eventuell wegen unterlassener
Hilfeleistung belangen wird?" Karo biss sich auf die Unterlippe. Ja,
daran hatte sie auch schon gedacht. Egal, im Moment war Stefan wichtiger.
nora sie unterzeichnete das protokoll und gab es dem hauptkommissar.dann
bicktesie in seine augen und sagte "ich habe mit meiner aussage jetzt
wohl herrn paul wiesent belastet,oder?"
der beamte sah ihr fest ins gesicht "ja das haben sie.wir werden ihn zu
diesem fall auch befragen.wir werden sie benachrichtigen wenn es zu
einem verfahren kommt sie muessen wahrscheinlich aussagen.vielen dank
fuer ihre ausfeuhrliche aussage!"
nora
als karo wieder auf der strasse stand stuermten so viele gedanken
aufeinmal auf sie einsie konnte sie kaum ordnen.was war mit steffan,war
er im gefaengnis? wuerde paul wohl erfahren das sie gegen ihn ausgesagt
hatte? was war da vorgefallen? was hatte anne mit der ganzen sache zu
tun? ihr schwindelte bei so viel ungewissheit.
das taxi in das sie gestiegen war kam ihr unglaublich langsam vor nd
als es,endlich,in ihre strasse einbog war es bereits stockdunkel.
sie rief sofort babsi an.ja babsi wuerde ihr in dieser merkwuerdigen
situation zur seite stehen.
Jerusha Sie nahm den Hörer in die Hand und wollte Babsy's Nummer wählen. Sie
wählte ihre Nummer und hielt den Hörer ans Ohr. "Nanu?" dachte Karo.
"Nochmal." Wieder... tot. Kein Freizeichen, kein Läuten.... nichts.
Eiskalt lief es ihr den Rücken hinunter... ihr Telefon war tot.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch an der Terassentür. Ganz langsam
drehte sie sich um....
Trine Aber sie konnte nichts sehen.
Sie legte den Hörer zurück aufs Telefon und ging langsam an der Wand
entlang zur Terrassentür. Sie zitterte, als sie das Geräusch wieder hörte.
Da ! Was war das ? Ein Schatten bewegte sich am unteren Ende der Tür.
Als sie an die Wand gepresst zur Terrassentür starrte, hörte sie
plötzlich ein leises Miauen. Es war Andy - der kleine Kater von Paul.
Sie öffnete die Tür und ein schwarzes Fellknäuel schoss in ihr Wohnzimmer.
Aufgeregt lief die Katze in den Flur. Karo folgte ihr und sah die Katze
ungeduldig vor der Wohnungstür stehen.
Sie zögerte, aber dann öffnete sie die Tür und die Katze lief die
Treppe hinauf zu Pauls Wohnung.
Karo folgte ihr mit klopfendem Herzen und umklammerte ihren
Schlüsselbund so fest, daß ihre Finger weiß wurden.
Die Wohnungstür zu Pauls Wohnung war nur angelehnt.
Karo drehte sich herum und flüchtete die Treppe wieder hinunter in ihre Wohnung.
Sie warf die Tür hinter sich zu und griff, immer noch zitternd, zum
Telefonhörer, um die Trine
Sie warf die Tür hinter sich zu und griff, immer noch zitternd, zum
Telefonhörer, um die Polizei anzurufen.
Alleine würde sie nicht in Pauls Wohnung gehen. Nicht nach den
Ereignissen dieses Tages...
nora
karo zitterte immernoch heftig als sie in der telefonzelle stand,den
hoerer abnahm und die 110 waehlte.der stimme am anderen ende der
leitung sagte sie nur ihren namen ihre adresse und "kommen sie schnell".
sie ging nach hause und wartete vor der haustuer. einige
minutenspaeter ,sie kamen karo wie stunden vor,kam der polizeiwagen.
zwei polizisten stiegen aus.in begleitung der beiden uniformierten
fuehlte karo sich sicherer und sie fasste kurz die ereignisse des tages zusammen.
nora
(((((((( sorry paul heisst schaefer nicht wiesen!!! )))))))
irgentwie hatte sie das gefuehl das die beiden beamten nicht schlecht
staunten als die ganze geschichte herraus war.gemeinsam gingen sie in
den vierten stock,die wohnungstuer stand immer noch offen,alles war
unveraendert.die polizisten sahen kurz sich und dann karo an.der
polizist der ihr naeher stand bat sie ein paar schritte
zurueckzutreten. griff dann nach seiner dienstwaffe und der andere
schob vorsichtig die tuer auf. karo schauderte,ein gefuehl das sie
schon den ganzen tag verfolgte.sowas wie hier vor ihren augen geschah
sah man sonst nur im fernsehen.nun war die tuer ganz offen aber karo
konnte nur sehr wenig sehen,eigentlich nur den hellen teppichboden,die
garderobe,die jacke die daran hing und.....nun fiehl ein lichtkegel aus
der wohnungstuer.der zweite polizist war auch in der wohnung
verschwunden und hatte das licht im flur angeknipst.unter der gaderobe
sah sie nun etwas merkwuerdiges.erst dachte sie der koffer sei wohl
leer aber dann sah sie den saum eines hemdsaermels
Ingrid
12 April
mit einem Schrei fuhr sie hoch. Es war dunkel, sie mußte sich erst
orientieren, sie saß mit klopfendem Herzen und nach Luft ringend in
ihrem Liegestuhl. Sie war eingeschlafen. Alles nur ein Traum? Es war
alles so realistisch gewesen, was war mit Stefan? STEFAN!!!
Nichts wie weg, er wartete bestimmt schon im "Relax" auf sie. Wie lange
hatte sie geschlafen? Sie sprang auf, packte ihre Tasche und verließ
ihre Wohnung im Eiltempo.
lucie
Auf der Strasse blickte Karo im Schein des gelblichen Laternenlichtes
auf ihre Uhr. "Mist, schon kurz vor acht", murmelte sie und
beschleunigte ihre Schritte. Der Traum kreiste immer noch in ihrem Kopf
herum. Wenn sie nur wüsste, was das alles zu bedeuten hätte. Irgendwie
kam es ihr vor, als sei sie noch gar nicht in die reale Welt
zurückgekehrt und Paul würde jeden Moment mit gezücktem Messer um die
nächste Ecke biegen. Karo schüttelte den Kopf. Wie konnte sie nur so
ein zusammenhangloses Zeug träumen. Paul erschien doch so nett. Zu
nett? Karo fiel plötzlich wieder die Szene in der Drogerie ein. Wie
Paul dort aus der untersten Reihe etwas herausgezogen hatte und wie ein
Dieb um sich geschaut hatte. Was hatte er da nur in der Hand gehabt!
Karo versuchte sich zu erinnern, aber es gelang ihr nicht. So in
Gedanken versunken, betrat sie das "Relax". Stefan kam sofort auf sie
zugestürzt. "Hey Karo, wo warst Du, Du wolltest doch schon..."Ein Blick
in ihr blasses Gesicht ließ ihn verstumm
lucie verstummen. "Ist alles in Ordnung mit Dir,Karo?" Etwas verwirrt blickte
Karo auf "Ja, natürlich, ich bin nur eingeschlafen, vielleicht ist
diese ganze Umstellung noch ein bißchen viel für mich." Sie ließ sich
einen Schlüssel für den Umkleideschrank geben. "Du hast mir nichts über
die schlaffördernde Wirkung sportlicher Betätigung gesagt", versuchte
Karo zu scherzen. Stefan verzog leicht das Gesicht zu einem
Lächeln. "Nun aber fix, liebe Karo, sonst müssen wir Dich hier noch
miteinschliessen, weil Du Deine Stunde Fahrrad noch nicht absolviert
hast." Stefan kratzte sich unentschlossen am Kopf. "Noch was,
Karo".Karo drehte sich auf der ersten Treppenstufe zu Stefan um. "Du
kannst keinen Obstsalat mit mir essen." Stefan schaute Karo leicht
beunruhigt an. "Naja, heute abend nicht mehr. Bei mir ist kurzfristig
was anderes dazwischengekommen. Tut mir ernsthaft leid, ich hoffe, wir
holen das bald mal nach." "Kein Problem", murmelte Karo und stieg die
Stufen zu den Umkleideräumen hinauf. "K
lucie "Karo, ich versprech Dir, ich mach einen superleckeren Fruchtsalat für
Dich",rief Stefan ihr hinterher. Karo drehte sich nicht um. Tränen
standen in ihren Augen. Ich bedeute niemanden irgendetwas, schrie es in
ihrem Kopf. Niemand will etwas mit mit zu tun haben. Und alles nur,
weil sie so fett war. Karo hasste sich selbst. Sie hasste diesen
unförmigen Körper, der ihr immer wieder Steine in den Weg legte. Kein
Wunder, sie selbst würde mit sich auch nichts zu tun haben wollen. Was
wollte sie eigentlich hier in diesem Fittneßstudio! Sich zum Gespött
machen? Es würden doch sowieso alle hinter ihrem Rücken tuscheln, sie
fühlte sich so deplaziert hier. Karo kam an dem Raum vorbei, wo gerade
ein Aerobickurs lief. Superschlanke Mädchen hüpften mit einem Lächeln
im Gesicht im Raum umher.Karo betrachte missbilligend die jungen
Frauen. "Dumme Hühner", dachte sich Karo, "oberflächlich und ein
Verstand so kurz, wie ihre Tops".Karo spürte, wie die Aggresivität in
ihr aufstieg.Warum gehe ich nich
lucie
Warum gehe ich nicht einfach wieder und beruhige mich erstmal mit einer
Tafel Schokolade. Sollen die mir mit ihrem Schlankheitswahn doch alle
gestohlen bleiben, ich war schon immer dick und es ist mir egal, ob
andere mich mögen oder nicht. Karo trat einen Schritt zurück in Richtung der Treppe.
Suzanne Karo fuehlte sich muede, nur muede, ausgelaugt, sie haette auf der
Stelle umfallen koennen. Als sie die Tuere des Umkleideraumes oeffnen
wollte, wurde sie ploetzlich aufgerissen und ein rotes Ungetuem
wirbelte herein. Karo stolperte einen Schritt zurueck und schaute ganz
verwirrt auf den Hereinkoemmling. Dieser war eine Sie und was fuer
eine. Wog bestimmt ueber 120kg. Karo starrte die Frau fassunglos an.
Jene hingegen schmetterte ihr ein freudiges Hallo hin und setzte sich
schnaufend auf die Bank. Karo konnte ihren Blick von der Frau kaum
loesen und erwiderte ihr nur zoegernd ein leises Hallo. "Dir geht's
nicht besonders, hm!" meinte die noch junge Frau. "Ich heisse
uebrigends Anne! und du? Kommst du auch Fahrrad fahren?"
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