tinto.de - Geldtipps

Diversifikation (Streuung)

Sicherheitsstrategie für Vermögen und Wertpapier-Depot

Was ist Diversifikation?

Diversifikation bedeutet “Streuung” und ist die wichtigste Strategie bei der Geld-/Vermögensanlage und bei der Zusammenstellung eines Wertpapier-Depots. Durch die Verteilung des Vermögens auf verschiedene Standbeine - bzw. im Falle eines Wertpapier-Depots auf unterschiedliche Wertpapiere - können Chancen genutzt und das Risiko eines Verlustes verkleinert werden.


Warum ist Diversifikation wichtig?

Liest man die Empfehlungen in Experten-Newslettern und hört die Meinung der TV-Experten, ist man schnell verwirrt: Die einen schwören auf Gold, die anderen auf Immobilen, die nächsten auf Aktien. Tatsache ist: Niemand - auch kein Experte - kann die Zukunft voraussagen. Die Börse ist keine Einbahnstraße (jedenfalls nicht für alle Wertpapiere), Gold steigt nicht unaufhörlich und auch Immobilien sind nicht risikolos.

Aktien sind sehr chancenreich - aber das gilt nicht für jede Aktie und/oder nicht über jede Zeitspanne hinweg. Zwar ist die Börse langfristig und insgesamt gesehen gestiegen, dennoch können immer wieder mehr oder weniger starke Kursrückschläge eintreten - nicht nur einzelner Aktien oder Aktienfonds, sondern auch des gesamten Marktes (-> Börsencrash). Und wie schnell sich das Blatt auch für viel versprechende Unternehmen an der Börse ändern kann, konnte man beim Niedergang des Neuen Marktes oder kürzlich bei der Pleite von Solarunternehmen beobachten.

Anzeige

Anzeige

Im Gegensatz zur Börse werden Immobilien und Gold von vielen als risikolose Geldanlagen angesehen - dass dem nicht so ist, mussten schon viele erkennen, die ihre Immobilie oder ihr Gold wegen Liquiditätsmangel in ungünstigen Zeiten verkaufen mussten. Man denke z. B. an den Kursrückgang von Gold im Jahr 2011: Wer kurz vor der Kurskorrektur gekauft hatte und dann aus Liquiditätsmangel verkaufen musste, hat mal eben bis zu 16 % seines Geldes verbraten. Und Immobilienpreise sind u. a. von Angebot und Nachfrage abhängig - und die Nachfrage ändert sich nicht immer zum Positiven, beispielsweise nicht, wenn unerwarteterweise eine Gasförderungsanlage in die Nachbarschaft gesetzt wird.


Diversifikation statt “Entweder ... oder ...”

Sicher ist nur: Nichts ist hundertprozentig sicher. Deshalb gilt es, mit einer guten Strategie vorzubeugen. Der wichtigste Baustein einer solchen Strategie heißt Diversifikation (Streuung) oder wie Harry Markowitz gesagt haben soll: Lege niemals alle Eier in einen Korb! Ein Wetter beim Pferderennen würde sagen: Setze nicht alles, was du hast, auf ein einziges Pferd.


Diversifikation I:
Auf welche Pfeiler will ich meine Vermögensstrategie stellen?

Geld anlegen kann man in Immobilien, Edelmetalle (Gold, Silber etc.), festverzinsliche Wertpapiere, Kunst, Antiquitäten, an der Börse (Aktien, Fonds, Zertifikate etc.) oder man kann es auf einem Sparbuch, als Festgeld oder auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Jede der Anlagemöglichkeiten hat ein anderes Chance-/Risikoprofil. So gelten beispielsweise Tagesgeld und Festgeld bei einer deutschen Bank (-> Banken vergleichen) als sicher. Aktien hingegen gelten als unsicherer aber chancenreicher (wobei es aber auf die Art der Aktien und die weitere Streuung im Depot ankommt).


Grundregel: Hohe Chancen haben ihren Preis: ein hohes Risiko!


Anzeige

Anzeige

Mit Tagesgeld und Rentenfonds geht man wenig Risiko ein, aber hat eine schlechte Verzinsung - wenn man Pech hat, liegt die Verzinsung niedriger als die Inflationsrate. Wer höhere Gewinne möchte, der muss eine höhere Risikobereitschaft an den Tag legen. Wer beispielsweise Aktien von jungen Technologie-Unternehmen oder Aktienfonds kauft, die in neue Märkte/Branchen investiert, hat oft höhere Renditechancen aber auch ein sehr hohes Risiko. Und Risiko bedeutet eben auch die Möglichkeit eines Totalverlustes.


Durch Diversifikation (Verteilung auf unterschiedliche Geldanlagemöglichkeiten/-produkte) streut man das Risiko. Zuerst muss man entscheiden, auf welche Pfeiler man sein Erspartes/Vermögen verteilen will: Wie viel Prozent will man in Gold, Tagesgeld usw. anlegen und wie viel Prozent seines Vermögens will man über die Börse in Aktien, Aktienfonds o. ä. investieren (-> Geldanlage). Die meisten Vermögensverwalter empfehlen, mit zunehmender Nähe zum Rentenalter den Anteil der Aktien/-Aktienfonds zu verringern und statt dessen Anlageformen, die weniger Schwankungen und Turbulenzen unterworfen sind (z. B. Immobilien, festverzinsliche Wertpapiere wie sichere Staatsanleihen oder Gold - wobei Gold aber derzeit  teuer ist), zu wählen.


Es gibt eine Daumenregel für den prozentualen Anteil von Aktien/Aktienfonds am gesamten Vermögen:


% Anteil Aktien/Fonds am gesamten Vermögen = 100 - Lebensalter

Ein 25-jähriger Mensch sollte demnach 75 Prozent seines Geldes in Aktien bzw. Aktienfonds anlegen, ein 60-jähriger 40 Prozent. Das ist aber nicht mehr als eine Richtschnur, die an die persönlichen Umstände wie Höhe des Vermögens, Börsenerfahrungen, Zeit, die man investieren will etc. angepasst werden muss.


Anzeige

Anzeige

Um noch in der Lage zu sein, eine oder mehrere unerwartete Reparaturrechnungen zu bezahlen, benötigen Sie außerdem unbedingt ein Liquiditätspolster (Geld, auf das Sie schnell zugreifen können, z. B. auf einem Tagesgeldkonto).


Diversifikation II:
Risikostreuung im Depot (Aktien, Fonds etc.)

Um das Risiko in Bezug auf die Werte im Wertpapierdepot (so heißt der virtuelle Aufbewahrungsort der Wertpapiere bei der Bank) einzugrenzen, kauft man nicht nur Aktien von einer Firma oder Fonds bzw. Zertifikate, die zu einer einzigen Investitionsidee passen (also nicht nur Afrika-Fonds, nicht nur Alternative-Energien-Zertifikate oder nicht nur Apple-Aktien), sondern man investiert in verschiedene Firmen, verschiedene Märkte etc. - setzt also mehrere Anlageideen um.


Man kann innerhalb des Depots auf verschiedene Weise streuen: einerseits verschiedene Anlage-Ideen umsetzen, also Aktien/Fonds aus verschiedenen Ländern/Regionen und verschiedenen Branchen wählen), andererseits sollte man auch die verschiedenen Risikoklassen im Auge haben und dementsprechend verteilen (z. B. sowohl einen Teil in "sicherere" und einen Teil in chancen- aber gleichzeitig risikoreichere Wertpapiere anlegen - entsprechend Ihrer persönlichen Situation und Risikobereitschaft).


Manchmal werden Derivate (meist gehebelte Geldanlageprodukte, die an einen Basiswert gekoppelt sind) zur Diversifizierung empfohlen. Sie können zwar prinzipiell zur Absicherung verwendet werden, sind aber extrem risikoreich, weswegen Sie gerne von Spekulanten verwendet werden. Sie sind - wenn überhaupt - nur erfahrenen Anlegern zu empfehlen.




* Werbelink

home | Was ist tinto/bei tinto werben | XING | Twitter | AGB | DATENSCHUTZ | IMPRESSUM

Bei Facebook teilen