Es begann mit dem Olivenbaumsterben im südlichen Italien. Ausgelöst wurde die Krankheit durch das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa), verbreitet durch Pflanzensaft saugende Zikaden. Dann wurde das Bakterium auch an anderen Pflanzen diagnostiziert, und nicht nur in Süditalien, sondern im ganzen Mittelmeerraum und darüber hinaus. Sogar in Deutschland wurde es schon gefunden. Wie geht es weiter.
Das Olivenbaumsterben, auch Olive Quick Decline Syndrome (OQDS) wurde in Europa zuerst 2013 in Süditalien an Olivenbäumen diagnostiziert: Die Blätter verfärben sich, welken und fallen ab – als hätten sie Wassermangel. Und tatsächlich ist es auch so: Zwar ist genügend Wasser vorhanden, es kann aber nicht zu den Blättern in der Krone geleitet werden kann, weil das Feuerbakterium die Leitungsbahnen besiedelt und verstopft hat. Ganze Triebe sterben ab und am Ende der Baum.

Ende 2013 waren etwa 8.000 Hektar in Süditalien betroffen, Anfang 2015 wurden etwa 230.000 ha befallene Olivenbäume gefällt und weitere Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung zu verhindern. Seit dem sollen viele Millionen Olivenbäume alleine in Süditalien gefällt worden sein und viele weitere gelten als verloren.
Bald bedrohte die Krankheit auch den Olivenanbau in Frankreich, Spanien und Portugal. Ein Alptraum für Regionen, deren Landschaft traditionell von einer Pflanzenart als Kulturgut geprägt ist und deren Wirtschaft, Tourismus und Arbeitsmarkt davon abhängen. (Nebenbei: Außer in Europa wurde das Feuerbakterium unter anderem auch in Olivenanbaugebieten in Kalifornien, Argentinien und Brasilien nachgewiesen.)
Das Feuerbakterium hat ein breites Wirtspflanzenspektrum
Das Feuerbakterium ist nicht auf Olivenbäume beschränkt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat wissenschaftliche Arbeiten sowie Ausbruchsmeldungen (aus Europhyt – Warnsystem der Europäischen Union) ausgewertet und zwischen 451 bis 712 potenzielle Wirtspflanzenarten identifiziert (je nachdem welche Analysemethoden/-Kombination als Nachweis herangezogen wird und ob künstliche Infektionen mitgezählt werden). Die Wirtspflanzenarten verteilen sich auf etwa 200 bis 300 Gattungen in etwa 70 bis 90 Pflanzenfamilien.
Inzwischen vermutet man, dass das Olivenbaumsterben nicht der erste Ausbruch des Feuerbakteriums in Europa war, sondern dass bereits das Mandelbaumsterben auf Mallorca durch dieses Bakterium verursacht wurde, welches mit Pflanzenmaterial 1996 aus Kalifornien nach Europa gelangte.
Das Feuerbakterium
Das Feuerbakterium stammt aus Nord-, Mittel und Südamerika. Es gilt laut EU-Kommission als eines der gefährlichsten pflanzenschädlichen Bakterien weltweit. In der EU kann es beispielsweise den Ertrag von Oliven, Citrus, Mandeln und Trauben sehr stark beeinträchtigen und damit viele Arbeitsplätze gefährden. Hinzu kommt, dass geringere Erntemengen zu einem höheren Preis für die Konsumentinnen und Konsumenten führen.
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Gammaproteobacteria
Ordnung: Lysobacterales
Familie: Lysobacteraceae
Gattung: Xylella
Art: Xylella fastidiosa
Unterarten und Variationen
Unterarten und Diagnose des Feuerbakteriums
Ob und wie schnell sichtbare Symptome oder gar ein Absterben der Pflanze auftreten, ist von der Pflanzenart, der Stärke der Infektion, den beteiligten Unterarten des Bakteriums (Xylella fastidiosa subsp. fastidiosa, X. fastidiosa subsp. pauca, X. fastidiosa subsp. multiplex, X. fastidiosa subsp. morus, X. fastidiosa subsp. sandyi und X. fastidiosa subsp. tashke, von denen es jeweils noch Variationen gibt, sowie dem örtlichen Klima abhängig. (Eine weitere Art von Xylella, Xylella taiwanensis, ist in Taiwan diagnostiziert worden, wo sie Blattverbrennungen bei Birnbäumen verursacht. Auch die Unterart X. fastidiosa subsp. fastidiosa gibt es in Taiwan.)
Eine sichere Diagnose eines Befalls mit Feuerbakterium ist nur im Labor mittels molekularbiologischer Testverfahren möglich.
AnzeigeNicht verwechseln: Feuerbakterium und Feuerbrand
Beide Bakterienkrankheiten sind Quarantäneschadorganismen und müssen sehr ernst genommen werden.
Das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) gehört zur Familie Lysobacteraceae. Es wird über einen Pflanzensaft saugenden Vektor (beispielsweise die Wiesenschaumzikade) auf Pflanzenarten aus sehr vielen Pflanzenfamilien übertragen und schädigt sie durch den Befall des Xylems, wodurch dieses verstopft und kein Wasser mit den enthaltenen Nährstoffen mehr nach oben leiten kann. Pflanzen oder Pflanzenteile welken und sterben ab.

Im Gegensatz dazu gehört der Erreger des Feuerbrands (Erwinia amylovora) zur Familie der Enterobacteriaceae und befällt Pflanzen aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), besonders Kernobst wie Apfel (Malus), Birne (Pyrus), Quitte (Cydonia), Zierquitte (Chaenomeles), Weiß- und Rotdorn (Crateagus), Feuerdorn (Pyracantha), Vogelbeere (Sorbus), Zwergmispel (Cotoneaster) und Felsenbirne (Amelanchier). Die Verbreitung geschieht durch Bakterienschleims, der durch Wind, Regen, Insekten (Fliegen, Bienen, Wespen, Hummeln), Kleinsäugetiere, Vögel und den Menschen übertragen wird. Die Infektion findet über natürliche Eintrittspforten und Wunden statt. Am häufigsten ist die Infektion über die Blüten. Hinweis auf eine Erkrankung mit Feuerbrand sind die schwarz gefärbten Stiele der abgestorbenen Blüten und Blätter, dunkel gefärbte Hauptadern der Blätter, schwarz verfärbtes Gewebe, Austritt von Bakterienschleim bei feucht-warmer Witterung. Noch krautige Triebspitzen krümmen sich oft nach unten.
AnzeigeAusbreitung von Feuerbakterium
Bei manchen Pflanzenarten kann es Wochen oder Monate dauern, bis sich Symptome zeigen, so dass eine Ausbreitung lange unbemerkt bleiben kann. Nicht alle Pflanzenarten zeigen überhaupt Krankheitssymptome, aber sie können trotzdem Futter- und Bakterientankstelle für einen tierischen Überträger sein.
Im südlichen Europa gab es bereits zahlreiche Ausbrüche, beispielsweise in
- Italien
(Apulien: X. fastidiosa subsp. pauca, Toskana: X. fastidiosa subsp. multiplex)
Diagnostiziert wurde das Bakterium an Oliven, Reben, Mandeln, Kirschen sowie Pfriemenginster und Kreuzblume. - Frankreich
(Korsika, PACA, Occitanie: X. fastidiosa subsp. multiplex, einmal auch X. fastidiosa subsp. pauca)
Gefunden wurde das Feuerbakterium in Frankreich an Oliven, Lavendel, Importierten Kaffeepflanzen, und Kreuzblume. - Portugal
(Porto: X. fastidiosa subsp. multiplex; Lissabon und Algarve: X. fastidiosa)Spanien
(Balearen: X. fastidiosa subsp. fastidiosa, X. fastidiosa subsp. multiplex, X. fastidiosa subsp. pauca; Alicante, Madrid: X. fastidiosa subsp. multiplex)
Diagnostiziert wurde das Feuerbakterium in Portugal an Olivenbäumen, Mandelbäumen, Korkeichen, Rosmarin, Lavendel, Strauch-Beifuß, Spargel, Großes Immergrün, Gemeine Myrte, Spiegelpflanze, Zwerg-Stechginster, Myrtenblättrigem Milchkraut, Italienischer Strohblume und anderen. - Deutschland
In Deutschland gab es bisher nur einen Fall, als Feuerbrand an einem im Gewächshaus überwinternden Oleander identifiziert wurde.
Quarantäneschadorganismus Feuerbakterium
Die Krankheit kann nicht geheilt werden. Wegen der möglichen Auswirkungen einer Ansiedelung und Ausbreitung gibt es Maßnahmen zum Schutz der EU gegen die Einschleppung und zur Verhinderung der Ausbreitung bei einem Auftreten des Feuerbakteriums. Diese sind seit 2020 durch die Durchführungsverordnung (EU) 2020/1201 geregelt, welche die vorherige (EU) 2015/789 (bereits eine Verschärfung des Durchführungsbeschlusses 2014/87/EURATOM) ersetzt.
Eine Herausforderung bei der Ausrottung eines Befallsherdes und der Verhinderung der weiteren Ausbreitung ist, dass nicht nur Kulturpflanzen, sondern auch Gräser und Wildpflanzen zum Wirt des Bakteriums geworden sein können.
Wird ein Befall diagnostiziert und bestätigt, wird ein „abgegrenztes Gebiet“, bestehend aus Befallszone und Pufferzone, eingerichtet.
Für das Vorgehen und weitere Überwachen in den Zonen gibt es jeweils strenge Vorgaben, die sich sowohl auf die Wirtspflanzen (Kulturpflanzen, Beikräuter, Wildpflanzen) als auch auf die Überträger beziehen. Mit diesem Vorgehen konnten einige Ausbrüche komplett ausgelöscht werden, andere Ausbrüche kann man allerdings nur noch räumlich eingrenzen.
AnzeigeFeuerbakterium in Sachsen
In Deutschland gab es 2016 den bisher einzigen Fall – es war ein Oleander, der mit anderen Kübelpflanzen zusammen in einer Gärtnerei in Sachsen zur Überwinterung im Gewächshaus stand. An ihm wurde die Feuerbakterium-Unterart X. fastidiosa subsp. fastidiosa diagnostiziert. Nach der vorsorglichen Vernichtung aller Pflanzen im Gewächshaus in 2017 und intensiven Beobachtung auch der weiträumigen Umgebung nach den Vorschriften der strengen Quarantänemaßnahmen, wurde der Ausbruch 2018 als offiziell ausgelöscht gemeldet.
Neben Deutschland gelten auch Österreich, die Schweiz, Belgien, die Niederlande und Tschechien laut der Globalen Datenbank von EPPO (Pflanzenschutzorganisation für Europa und den Mittelmeerraum = European and Mediterranean Plant Protection Organisation) als befallsfrei. Der Befall auf dem französischen und dem spanischen Festland wird derzeit jeweils als vorübergehend aufgeführt – im Gegensatz zu deren Inseln Korsika und Balearen sowie Italien, für die der Erreger als „Vorhanden, Maßnahmen zur Beschränkung der Ausbreitung“ gelistet ist.
Obwohl die Lage für Deutschland derzeit gut aussieht, sollten wir ein waches Auge auf unsere Pflanzen haben, denn zum einen gibt es bei uns geeignete Wirtspflanzen, zum anderen auch Xylem-saugende Zikaden als Überträger. Die wegen des Klimawandels zunehmend milden Winter begünstigen wahrscheinlich beide, den Xylem-Saft saugenden Überträger und eine Ansiedlung und Ausbreitung des Feuerbakteriums. Eine Einschleppung und Ausbreitung könnte unter anderem den Steinobstanbau gefährden.
AnzeigeSymptome einer Xylella-Infektion (Beispiele)
Erste Hinweise können beispielsweise sein:
- Blattrandaufhellungen, dann Absterben (Oleander)
- Blattspitzen- und Blattrandnekrosen (Kirschen)
- Absterbeerscheinungen von der Blattspitze her, die sich auf die gesamte Blattfläche ausbreiten (braune Blätter), Welken (Oliven)
- Früh erscheinende Blätter und Blüten, ungewöhnlich dichtes Laubkleid, herabhängende Seitentriebe, später Blattfall (Pfirsich)
- Verkürzte Abstände zwischen den Blattansätzen, verringerter Fruchtansatz
Diese Symptome können aber auch Anzeichen für andere Probleme, möglicherweise sogar nur Pflegefehler, sein.
Frühe Entdeckung im großflächigen Anbau
Während wir im Garten die Pflanzen einigermaßen von oben bis unten begutachten und auf Probleme hin untersuchen können, werden im Plantagenanbau Lösungen zur schnellen Entdeckung von Infektionsherden gebraucht. So wurden beispielsweise in Süditalien trainierte Spürhunde und auf Mallorca Drohnen mit Spektralkameras eingesetzt, um Befallsherde früh zu entdecken. Ausgebildete Spürhunde können auch bei Einfuhrkontrollen eingesetzt werden.
AnzeigeBeispiele für potenzielle Wirtspflanzen in unseren Breiten
Wein- und Obstanbau
Weinrebe: Rebstock-Krankheit „Pierce-Krankheit“ (Pierce’s Disease)
Kirsche: Blattrandnekrosen von der Spitze her
Pflaume: Blatt-Brand, Blattschäden (Leaf Scald Disease)
Mandel: Blatt-Brand (Almond Leaf Scorch)
Pfirsich: Falsche Pfirsichkrankheit (Phony Peach disease)
Maulbeere: Blatt-Brand (Leaf scorch)
Blaubeeren: Blatt-Brand (Leaf scorch)
Duft- und Gewürzpflanzen
Lavendel: Kümmerwuchs, Welken, Absterben
Rosmarin: Blattaufhellungen bis Verbräunungen
Krautige Pflanzen
Luzerne (Medicago sativa)
Kübelpflanzen
Oleander: Oleander-Blatt-Brand (Oleander Leaf Scorch)
Olivenbäumchen: Olivenbaumsterben (Olive Quick Decline Syndrome (OQDS))
Zitrus: Zitrus-Krebs oder Vielfältige Zitrus-Chlorose-Krankheit (Citrus Variegated Chlorosis Disease)
Kaffee: Kaffee-Blatt-Brand (Coffee Leaf Scorch)
Übertragung Feuerbakterium und Ablauf der Krankheit
Das Feuerbakterium wird von Pflanzensaft saugenden Insekten verbreitet. Genauer sind es meist Zikaden, die am Xylem (Holzteil) saugen (im Gegensatz zu den Schilf-Glasflügelzikaden, die Zuckerrüben, Kartoffeln und viele Gemüsearten über das Phloem (Siebteil) mit Bakterienkrankheiten wie SBR und Stolbur infizieren).
Zur Erinnerung: Das Xylem ist das Leitsystem für Wasser und Nährstoffe von unten nach oben. Über das Phloem (Siebteil) werden die durch die Photosynthese erzeugten organischen Nährstoffe (Assimilate) in den Pflanzen verteilt.
Ist das Xylem mit dem Feuerbakterium infiziert, kann es seine Aufgaben nicht mehr (oder nicht mehr optimal) ausführen. Die Folge sind Vergilben, Verbräunen und Absterben der Blätter sowie das Absterben der Triebe.
AnzeigeIn Europa gibt es 45 Arten von Schaum- und Schmuckzikaden, die theoretisch Überträger sein können. In Italien war die Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius) als Überträger von Feuerbakterium in Oliven von Bedeutung. Die Wiesenschaumzikade ist sehr anpassungsfähig. Sie ist in der ganzen Paläarktis (Europa, Nordafrika, Asien) heimisch, so auch in Deutschland. (In Nordamerika, Kanada, Neuseeland und anderen Regionen ist sie dagegen eingeschleppt worden.)
Biologie der Wiesenschaumzikade
Die etwa 6 mm lange erwachsene Wiesenschaumzikade fliegt ab Frühjahr. Sie kann laufen, fliegen und bis zu 70 cm hoch springen. Bisher sind 170 Nährpflanzen bekannt, deren Xylemsaft ihr schmeckt. Ihre Nahrung nimmt sie mit einem Saugrüssel auf, was die Pflanzen jedoch kaum beeinträchtigt. Problematisch ist, dass sie dabei an infizierten Pflanzen das Feuerbakterium und andere Pflanzenkrankheiten aufnehmen und sofort an die nächsten Pflanzen übertragen kann. Hat die Zikade das Feuerbakterium einmal aufgenommen, kann sie es bis zum Ende ihres Lebens weitergeben.
Zur Partnerfindung nutzen Wiesenschaumzikaden ihre Trommelorgane, deren Trommeln aber weder von Menschen (Frequenz) noch von ihnen selbst (keine Ohren) gehört werden, allerdings besitzen Zikaden Rezeptoren, die die Vibrationen wahrnehmen und zuordnen können.
AnzeigeDie weibliche Wiesenschaumzikade legt bis zu 400 Eier einzeln oder in Gruppen in Wiesen, oft auf dem Wiesenschaumkraut, ab. Die geschlüpften Larven erzeugen einen Schaum, in dessen Schutz sie sich entwickeln. Am Ende von fünf Larvenstadien („unvollständige“ Verwandlung, kein Puppenstadium) verlässt das Tier den Schaum als erwachsenes Insekt und lässt sich ein paar Tage trocknen, wobei es sich von grün nach bräunlich färbt, bevor es seine Nährpflanzen anfliegt und paarungsbereit ist.
Natürliche Feinde der Wiesenschaumzikade
Die Wiesenschaumzikade hat viele natürliche Feinde. Daraus lässt sich auch ihre ökologische Bedeutung ableiten: Vögel wie Ammern, Auerhuhn, Rebhuhn, Mehlschwalbe, Saatkrähen, Drosseln und Stare, aber auch Grasfrösche, Käfer, Spinnen und andere schätzen sie als Nahrungsquelle.
Maßnahmen gegen die Wiesenschaumzikade
Die Wiesenschaumzikade verursacht in der Regel keine nennenswerten Schäden und wir können sie als wichtiges Element im Ökosystem betrachten. Wo es zu viele werden, beispielsweise in einem Staudenbeet und die natürlichen Gegenspieler zu wenig hungrig sind, kann man die Schaumnester mit dem Schlauch abspritzen, was die Larvenentwicklung stört und den Befall verringert.
Wenn es einen Ausbruch des Feuerbakteriums gibt, sieht die Lage anders aus: Die Bakteriose ist nicht heilbar und die Wiesenschaumzikade ist, nachdem sie das Feuerbakterium aufgenommen hat, sofort und für den Rest ihres Lebens Überträger.
Um eine Etablierung und Ausbreitung zu verhindern, gibt es die Meldepflicht und Durchführungsverordnung (EU) 2020/1201. Zu den Maßnahmen gehört auch die Verhinderung der Ausbreitung durch Vektoren.
AnzeigeForschungsprojekt ‚Beyond Xylella‘
Geforscht wird zu resistenten Sorten, zum Bakterium selbst, zum Monitoring der Wirtspflanzen (Kulturpflanzen, Beikräuter, Wildpflanzen), zur Biologie sowie zum Monitoring und der (biologischen) Bekämpfung der Wirts-/Überträgertiere.
Problematisch ist, dass manche Arten/Sorten keine Symptome zeigen und deshalb möglicherweise nicht entfernt werden. Doch die Zikaden können dort den Erreger aufnehmen und auf Pflanzen übertragen, die Symptome bis zum Absterben ausbilden. Ebenfalls wird geforscht, wie sich der fortschreitende Klimawandel wahrscheinlich auswirken wird und ob dies eine weitere Ausbreitung nach Norden wahrscheinlicher macht.
Für Baumschulen ist es überlegenswert, potenzielle Wirtspflanzen in der Umgebung gefährdeter Kulturen zu entfernen, sowie im Frühjahr den Rasen, Beikräuter und andere Vegetation kurz zu halten oder den Boden zu bearbeiten, was beides die Larvenentwicklung stört (Julius Kühn-Institut).
Neue Herausforderung?
Ein in Nordamerika heimischer Xylella-Vektor, eine Schmuckzikade (Draeculacephala robinsoni), wurde 2021 in Spanien und Frankreich entdeckt.
Meldepflicht
Das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) ist ein Quarantäne-Schadorganismus und meldepflichtig. Verdächtige Funde in Bayern meldet man bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz:
Telefon: 08161 8640-3111
E-Mail: pflanzenpass@LfL.bayern.de
Fazit
Auch wenn Deutschland derzeit frei von Feuerbakterium ist, sollten wir diesen neuen Quarantäne-Schadorganismen im Hinterkopf haben, wenn wir unsere Pflanzen bei Pflegearbeiten auf ihren Gesundheitszustand begutachten und uns etwas Ungewöhnliches auffällt.
AnzeigeAugen auf bei Kauf und Tausch
Ebenso kritisch sollte man beim Kauf oder Tausch von Pflanzen und Pflanzenteilen sein.
Keine pflanzlichen Mitbringsel aus dem Urlaub
Pflanzen aus Nicht-EU-Ländern oder aus einem, wegen einer Pflanzenkrankheit abgegrenzten Gebiet innerhalb der EU mit nach Hause zu bringen, sollte tabu sein, außer diese haben ein Zertifikat oder einen Pflanzenpass, der sie als sicher nicht infiziert ausweist.
Bilder mit möglichen Symptomen an vielen verschiedenen Pflanzen findet man in der EPPO Global Database (öffnet sich in neuem Fenster).
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