Wie jedes Jahr wählten verschiedene Organisationen, Institutionen und andere ihre Pflanze des Jahres 2025: beispielsweise die Blume des Jahres, die Staude des Jahres, den Baum des Jahres, die Arzneipflanze des Jahres, die Giftpflanze des Jahres und viele andere. Meist geht es darum, das Augenmerk von GärtnerInnen, KonsumentInnen und Öffentlichkeit auf Pflanzen zu lenken, die gefährdet oder zu wenig bekannt sind oder nicht genug wertgeschätzt werden. Meist sind es Aspekte des Naturschutzes, der Artenvielfalt und des Klimawandels, manchmal aber auch die wenig bekannte Gefährlichkeit einiger Pflanzenarten unter bestimmten Bedingungen.
Hier die wichtigsten Pflanzen des Jahres 2025 und von wem sie jeweils als solche bestimmt wurden:
Kaukasus-Vergissmeinnicht
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) ist eine frostverträgliche Staude, die im März nach einer kurzen Ruhezeit alljährlich frisch austreibt. Über den bodenbedeckenden, großen herzförmigen Blättern werden die zahlreichen kleinen Blüten gebildet, die denen von Vergissmeinnicht (Myosotis) und Gedenkemein (Omphalodes) ähneln – man kann sie jedoch anhand der Größe und Form der Blättern gut voneinander unterscheiden.


Das Kaukasus-Vergissmeinnicht mag halbschattige bis schattige Plätze und humusreichen, leicht feuchten Boden. Es blüht in der Zeit von April bis Juni in Blau oder Weiß. Nach der Blüte sind auch die Blätter ein Hingucker. Je nach Sorte sind sie nicht einfarbig grün, sondern gemustert, beispielsweise hell gerändert, haben weiße Punkte oder einen silbrigem Glanz, wodurch das Kaukasus-Vergissmeinnicht auch nach der Blüte einen schattigen Standort noch aufhellen kann. Die Staudensichtung hat zudem gezeigt, dass besonders die dickblättrigen Sorten von Schnecken verschmäht werden, was an manchen schattigen Plätzen hilfreich sein kann.
Sumpf-Blutauge
Die Loki-Schmidt-Stiftung hat das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) zur Blume des Jahres 2025 gewählt. Sie will damit die Aufmerksamkeit auf die gefährdeten moorigen Ökosysteme legen sowie deren Bedeutung für Pflanzen und Tiere, aber auch für uns Menschen lenken.

Blattkohl
Blattkohl wurde vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) zum Gemüse des Jahres 2025 und 2026 ernannt.

Aber was ist Blattkohl überhaupt? Blattkohl werden laut VEN die Sippen der Brassica-oleracea-Gruppe genannt, die zur Erntezeit einen unverzweigten Spross mit Blattschopf haben. Das sind beispielsweise Grünkohl, Markstammkohl, Palmkohl, aber auch Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) dessen wertvolle Blätter es unbedingt verdient haben, ebenfalls verwendet zu werden).
Rot-Eiche
Die Rot-Eiche (Quercus rubra), auch Amerikanische Spitzeiche genannt, ist ein schnellwüchsiger, widerstandsfähiger Baum, der bis zu 400 Jahre alt werden kann, wobei er eine Höhe von bis zu 25 m erreicht (in seltenen Fällen sogar 35 m). Die attraktiven gelappten Blätter färben sich im Spätherbst leuchtend rot, was den amerikanischen Fremdling zunächst vor allem als auffälligen Parkbaum interessant machte. Heute steht die Rot-Eiche für Resilienz und nachhaltige Forstwirtschaft, weil sie mit dem Klimawandel besser zurechtzukommen scheint. Sie gilt zudem als widerstandsfähiger gegen Schädlinge und hat eine höhere Schattenverträglichkeit als die heimischen Eichenarten.
Die Rot-Eiche wurde von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung und dem Verein Baum des Jahres zum Baum des Jahres 2025 gekürt.

Linde (Sommerlinde, Winterlinde)
Sommer- und Winterlinde (Tilia platyphyllos & Tilia cordata) wurden von NHV Theophrastus, nhv-theophrastus.de, zur Heilpflanze des Jahres 2025 erklärt.
In der Pharmakologie werden die getrockneten Blütenstände verwendet. Ihre Hauptinhaltsstoffe sind Flavonoide, Schleime und ätherisches Öl. Lindenblütentee wird traditionell bei Erkältungen eingesetzt.

Gemeine Schafgarbe
Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde hat die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) zur Arzneipflanze des Jahres 2025 ernannt.
Ihre Heimat hat die Korblütlerpflanze in Eurasien sowie Nord- und Mittelamerika. Die sehr winterharte und insektenfreundliche Pflanze besiedelt bevorzugt nährstoffreiche Wiesen, Weiden (Schafe lieben ihre Blätter), Halbtrockenrasen sowie Acker- und Wegränder.
Das Kraut und die Blüten der Schafgarbe enthalten ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide, was die Menschen seit Jahrtausenden heilkundlich zu nutzen wissen. Bereits im ersten Jahrhundert wurde die Pflanze in der Arzneimittelkunde des griechischen Arztes Dioskurides zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Seit dem Mittelalter gilt die Gemeine Schafgarbe als bewährtes Mittel bei Wunden, Verdauungsbeschwerden und Frauenleiden.

Cashewbaum
Der Cashewbaum (Anacardium occidentale) wurde vom Botanischen Sondergarten Wandsbek zur Giftpflanze des Jahres 2025 gekürt. Der Baum hat seine Heimat in Brasilien, wird inzwischen jedoch in Afrika, Asien, Lateinamerika und Indien in Plantagen kultiviert.

Wer rohe Cashewkerne mit Schale isst, kann von heftigen Bauchschmerzen geplagt werden. Auch die Haut kann allergisch reagieren mit Symptomen wie bei Verbrennungen zweiten Grades. Bei dem geringsten Verdacht einer Vergiftung sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Anders sieht es bei Cashewkernen mit Schale im rohen Zustand aus: Rohe Cashewsamen enthalten unter anderem das Öl Cardol, welches unverträglich ist und die Schleimhäute angreift. Bevor die Nusskerne als verzehrbereit in den Handel kommen, wird die äußere Schale, die den höchsten Cardol-Gehalt enthält, entfernt. Danach werden die Nüsse entweder geröstet oder gedämpft. Durch diese Verfahren wird das giftige Cardol unschädlich gemacht.
Glockenblume
Zur Wildbienenpflanze des Jahres 2015 wurde die Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) von Bioland und Naturgarten e. V. gekürt.
Breitblättrige Stendelwurz
Die Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine), eine kämpferische heimische Orchidee, wurde vom Bochumer Botanischen Verein zur Stadtpflanze des Jahres 2025 ernannt. Sie erobert viele Nischen in der Stadt wie Bordsteinränder, Baumscheiben, Brachflächen und Gärten und macht sie zu ihrem Lebensraum.
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