Essbare Blüten sind im Trend und bereichern den Speiseplan: als Blüten oder Blütenblätter im Salat, Blütenblätter über Speisen gestreut, Blüten als essbare Dekoration auf dem Teller, Blüten oder Blütenblätter in Eiswürfeln eingefroren, in Blütenblätter gewälzte Kräuterbutter und sogar gefüllte Blüten. Pflanzen mit essbaren Blüten sind (wie andere essbare Pflanzen) auch Teil von Permakultur Waldgärten/Speisegärten. (letzte Aktualisierung am 20.6.2024)
Blüten oder Blütenblätter lassen Speisen noch appetitlicher aussehen und verleihen ihnen geschmacklich eine besondere Note.
Essbar sind beispielsweise die Blüten von
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
Der Geschmack ist kresseartig scharf. Die Knospen können wie Kapern eingelegt werden. Die geöffneten Blüten sind unschlagbar als essbare Dekoration, wenn es darum geht, natürliche Frische zu vermitteln, sowie als appetitliche Würze im Salat. - Duftsteinrich, Strand-Silberkraut (Lobularia maritima, früher Alyssum maritimum)
Blüten und Blätter sind essbar und werden über Salate sowie servierfertige Suppen und Eierspeisen gestreut. Sie sind dekorativ, aber als Kreuzblütler auch würzig scharf. - Schnittlauch
Die zerpflückten Blütenstände des Schnittlauchs verleihen Speisen einen Hauch von Zwiebelgeschmack und peppen sie optisch auf. Schmackhaft und dekorativ sind sie beispielsweise über ein Omelett gestreut, in einer Kräuter-/ Blütenbutter oder im Salat. - Eisbegonien (Semperflorens-Begonien)
Die Blüten der Eisbegonien sind etwas für Süßmäuler. Sie haben einen zitronigen Geschmack und passen geschmacklich und farblich gut zu Obstkuchen, Fruchtdesserts, Bowlen etc.
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- Gänseblümchen (Bellis perennis)
Gänseblümchen-Blüten sind nicht nur eine hübsche essbare Dekoration und verleihen mit ihren weiß-gelben Blütenköpfchen jedem Salat und anderen Gerichten eine sommerliche Fröhlichkeit, auch geschmacklich haben sie etwas zu bieten: einen Hauch von Nuss. Die Knospen können in Essig eingelegt werden und dann als Alternative zu Kapern verwendet werden. - Borretsch (Borago officinalis) (Bild oben rechts)
Die blauen Blüten des Borretsch schmecken nach Gurken. Sie sind eine attraktive essbare Dekoration, passen gut in Kräuterbutter oder Salat und machen sich sehr hübsch eingefroren in Eiswürfeln. Allerdings sollte man sie nur in kleinen Mengen genießen (ein 60 kg schwerer Erwachsener maximal 20 bis 25 Blütchen oder ein mittelgroßes Blatt pro Tag). - Holunder (Sambucus nigra)
Holunderblüten haben einen leicht blumigen Geschmack. Sie werden für Holunder-Sirup und Bowlen verwendet. Traditionell werden die Blütenstände als ganzes auch in Pfannkuchenteig getaucht und in Butterschmalz gebacken.
- Veilchen, Hornveilchen und Stiefmütterchen (Viola)
Die Blüten von Veilchen, Hornveilchen und Stiefmütterchen schmecken leicht süß. Sie eignen sich als attraktive essbare Dekoration, und sie passen geschmacklich am besten zu Süßspeisen und Kuchen.
- Gewöhnliche Stockrose (Alcea rosea)
Sowohl Blütenblätter als auch Blütenknospen dieser zweijährigen Pflanze können Salaten beigegeben oder als Dekoration von Servierplatten verwendet werden. - Ringelblume (Calendula officinalis)
Die Blütenblätter der Ringelblume eignen sich zum Einfärben von Kuchen und in Reisgerichten als Ersatz für Safran.
- Lavendel (Lavandula angustifolia)
Der blumige Geschmack der hübschen Lavendelblüten macht sie zum Favoriten beim Aromatisieren von Zucker, Einfrieren in Eiswürfel und für die Tischdekoration.
- Rosenblütenblätter (Rosa)
Aus Rosenblüten lassen sich nicht nur Rosenessenzen gewinnen und zu Parfum verarbeiten, sie sind auch essbar. Die Blütenblätter der Rosen haben ein blumiges Aroma. Sie können kandiert werden oder als Zugabe zu Süßspeisen, Marmelade, Fruchtgelee, Essig, Zucker, Bowle, Likör, Sirup etc. verwendet werden.
- Taglilienblüten (Hemerocallis fulva, H. aurantiaca und andere)
Die Knospen und die aufgeblühten Blüten der Taglilie Hemerocallis können (ohne die Staubgefäße) beispielsweise Salaten, Süßspeisen, Eintöpfen, Suppen, Brotbelägen etc. beigegeben oder pikant gefüllt werden. - Zucchini- oder Kürbisblüten (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina)
Die großen Blüten von Zucchini und Kürbis lassen sich herrlich mit Pikantem füllen oder auch in Pfannkuchenteig frittieren.
Herkunft der Blüten
Aufpassen sollte man bei der Herkunft der Blüten: Sie sollten aus einem für den Verzehr geeigneten Anbau, am besten von einem zertifizierten Ökobestrieb stammen oder an einem geeigneten Standort gesammelt worden sein. Blumen aus dem Blumengeschäft, Supermarkt, Baumarkt oder dem Gartencenter, die für die Blumenvase oder den Ziergarten bestimmt sind, sind in der Regel nicht nach den erforderlichen Kriterien für Lebensmittel hinsichtlich Rückstände, Keimbelastung angebaut – sie können beispielsweise mit Pestiziden und Stauchemitteln behandelt worden sein.
Am besten sammelt man die Blüten für den Verzehr im eigenen Biogarten, auf dem eigenen Bio-Balkon oder fragt den (Bio-) Gärtner des Vertrauens. Es gibt auch Gärtnereien, die sich auf essbare Blüten spezialisiert haben und bei denen man über das Internet bestellen kann. Das Angebot ist von der Jahreszeit abhängig.
Wer – im Rahmen der rechtlichen Vorschriften des Naturschutzes – außerhalb seines Garten sammelt, sollte dies nicht an befahrenen Straßen oder Hunde-Gassiwegen tun.
Geerntet werden sollten die essbaren Blüten aus dem eigenen Garten oder in der Natur erst unmittelbar vor der Zubereitung, damit sie frisch sind und möglichst viel Aroma entfalten.
Der Blogbeitrag „Essbare Blüten“ wurde 2013 veröffentlicht und seitdem mehrmals ergänzt und aktualisiert.
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