Valentinstag – Tag der Enthaupteten?

Am 14. Februar ist wieder Valentinstag. Ich hätte es gar nicht bemerkt, wenn ich nicht schon vorab ein Geschenk bekommen hätte. Der Valentinstag ist ja ziemlich umstritten – viele sagen, das sei gar kein „richtiger Feiertag“, sondern der sei von Gärtnern, Blumenhändlern, der Parfum- und der Pralinenindustrie erfunden worden, um die verkaufsarme Zeit zwischen Weihnachten und Ostern ein wenig zu beleben. Jetzt, da ich ein Geschenk erhalten habe, will ich das aber doch genauer wissen.

In meinem alten Duden-Lexikon von 1976 kommt der Valentinstag gar nicht vor – da gibt es nur den Karl Valentin (eigentlich Valentin Ludwig Fey), mit dem ich übrigens entfernt verwandt sein soll (das weiß der Duden nicht, aber Verwandte aus dem Osten Deutschlands).

Bei Wikipedia wurde ich jedoch fündig: Das Brauchtum gehe auf einen oder mehrere christliche Märtyrer namens Valentinus zurück, die der Überlieferung zufolge das Martyrium durch Enthaupten erlitten haben. Der Valentinstag war also ursprünglich ein 469 n. Chr. vom Papst eingeführter Gedenktag, wurde dann aber als solcher 1969 wieder gestrichen. Aber offensichtlich gibt es um den Valentinstag herum Gottesdienste, bei denen Ehepaare gesegnet werden. Häh? Hat das nun mit dem Enthaupten oder mit dem Martyrium zu tun? Wikipedia scheint mir da ein wenig konfus. Oder hat es damit zu tun, dass Verliebte ja auch manchmal „den Kopf verlieren“? Tag der Kopflosen?

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Jedenfalls wurden in England seit dem 15. Jahrhundert Geschenke zwischen Valentinspaaren verschickt, die durch Losen zusammenkamen. Die Engländer nahmen den Brauch als Auswanderer mit in die neue Welt (Vereinigte Staaten von Amerika) und die amerikanischen Soldaten brachten den Valentinstag nach dem zweiten Weltkrieg nach Westdeutschland. Das ist also so ähnlich wie bei Halloween – aus der alten in die neue Welt, dort (in den USA) aufgemotzt/gepimpt und dann wieder zurück. Und irgendwie ist das dann verquer auch nach Japan gekommen – dort beschenken die Frauen die Männer am 14. Februar mit Schokolade (ich hoffe, die teilen dann) und die Frauen bekommen einen Monat später weiße Schokolade zurück – und auch China und Korea haben diesbezügliche Bräuche, aber da wird es kompliziert, bitte die Details selbst bei Wikipedia nachlesen, wenn es interessiert.

Jedenfalls hat der Valentinstag doch einen geschichtlichen Hintergrund und eine lange Tradition, auf die man sich gerne beruft, um ihn heute kommerziell auszuschlachten – wie andere Gedenk- und Feiertage auch.

Sei es drum. Man muss es nicht mitmachen, wenn es einem nicht gefällt. Aber ich muss zugeben: Ich freue mich über Geschenke – wenn sie mir gemacht werden, einfach um mir eine Freude zu machen, und ohne Erwartung einer Gegenleistung.

PS: Mein Valentinsgeschenk kam 2012 beim ersten Erscheinen dieses Blogartikels vom Eugen Ulmer Verlag, bei dem die meisten meiner Gartenratgeber erschienen sind (Autorenporträt bei Amazon*), und war super schön gestaltet: „Mit Samenbomben die Welt verändern“ von Josie Jeffery – ein sehr ansprechend und sehr liebevoll aufgemachtes Buch für Guerilla-Gärtner und alle, die es werden wollen.

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Über Eva Schumann

Garten(bau) und Gärtnern sind meine Therapie und Leidenschaft und sie waren viele Jahre mein Beruf. Zu meinem Gartenbau-Studium kam ich über den zweiten Bildungsweg, denn da lernte ich den Spaß am Lernen und so wurde lebenslanges Lernen zu meinem Lebensmotto. Ich bin Fachfrau auf mehreren Gebieten, denn ich habe mehrere Ausbildungen (Einzelhandelskauffrau Parfümerie, abgeschlossenes Studium Gartenbau, Weiterbildung Netzwerk- und Internetmanagement, Schulungen technische Redaktion, IT, Mobilfunknetze, Programmierung, Datenbanken und mehr) und auch ausgiebig Berufserfahrung gesammelt. Daneben bin ich immer leidenschaftliche Hobbygärtnerin (Garten, Balkon, Terrasse) und Hobbybörsianerin (aus Begeisterung für das Internet) geblieben. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt heute als freie Journalistin, Bloggerin, Texterin, Buchautorin und Technische Redakteurin (mehr siehe www.evaschumann.biz) sowie über meine werbefinanzierten Publikationen im Internet (Portalseite www.tinto.de). Buchen Sie Werbeplatz oder bestellen Sie frische Texte, Bilder oder anderen Content bei tinto@tinto.de oder eschumann@evaschumann.biz
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