Vergangenes Jahr habe ich den ersten kleinen Schritt in Richtung Photovoltaik getan: Ich hatte mir eine Solar-Powerbank angeschafft und ausführlich darüber sowie über die mögliche nächste Stufe einer mobilen flexiblen Lösung auf dem Balkon oder der Terrasse geschrieben. Inzwischen habe ich den nächsten Schritt getan, allerdings kleiner und wesentlich preiswerter, als damals angedacht. (Werbung wegen Markennennung, unbezahlt, alles selbst gekauft; siehe auch Disclaimer am Ende)
In Teil 1 von Ich mache Strom habe ich meinen ersten Schritt, und was man allgemein zur Stromerzeugung auf Balkon und Terrasse wissen sollte, beschrieben. Einsteiger sollten da mit dem Lesen beginnen!
Am Ende des Beitrages hatte ich den nächsten Schritt überlegt. Ich liebäugelte mit dem Big Blue 80 Watt Solar-Ladegerät in Kombination mit der reVolt 230 V Powerbank als Mini-Powerbank & Solar-Konverter o. Ä. Mir hatten es besonders die vielen Anschlussoptionen angetan: von USB-, über 12-Volt- bis zu 230-V-Geräten war alles dabei. Allerdings hätte eine solche Kombination mehrere Hundert Euro gekostet für einen (für mich persönlich) relativ kleinen Mehrwert, denn lediglich Kleingeräte mit max. 100 Watt wären damit zu speisen – also keine Kochplatte, Wasserkocher, Heizlüfter oder Föhn. Das erschien mir das Geld nicht wert. Deshalb machte ich erst einmal nur einen kleinen Schritt nach vorne und warte mit größeren Ausgaben noch die nächsten Entwicklungen bei der Stromversorgung über USB, sonstige (USB-)Spezifikationen, (USB-)Stecker-/Buchsentypen sowie Entwicklungen bei den Batterien/Akkus und den Verbrauchgeräten ab.
AnzeigeIch habe mir statt dessen ein tragbares Big Blue 28 W Solar-Ladegerät* und eine INIU Power Bank* mit 65 Watt angeschafft.
Meine neue mobile Solaranlage mit externer Powerbank hat eine wesentlich größere Solar-Panelfläche als die der Solar-Powerbank (HETP Solar-Powerbank*) vom letzten Jahr. Für die neue Anlage habe ich eine externe Powerbank dazugekauft.
Der große Unterschied zwischen meiner alten und der neuen Photovoltaik-Lösung ist, dass in der kleinen alten Version die Powerbank und das Solarpanel miteinander fest verbaut sind, während bei der größeren neuen Version die Powerbank ein eigenes Gerät ist, die man sich nach persönlichen Wünschen dazu kaufen kann/muss. Der Vorteil ist, dass man nicht nur verschiedene Powerbanks (abwechselnd oder zwei gleichzeitig) zum Laden ankoppeln kann, sondern auch Stromverbraucher (Smartphone, Tablet, manche Notebooks etc.) direkt an das Solarpanel zum Laden anschließen kann, beispielsweise wenn man draußen arbeitet.
Big Blue 28 Watt Solar-Ladegerät
Am Big Blue 28 Watt Solar-Ladegerät findet man hinter zwei Gummiabdeckungen jeweils eine USB-Typ-A-Buchse. Darüber ist die Digitalanzeige des Amperemeters (Stromstärke-Anzeiger) für die Solaranlage angebracht, die aber nur im Einsatz leuchtet. Die angezeigte Stromstärke hängt von der Sonneneinstrahlung, der Ausrichtung zur Sonne und den zapfenden Geräten ab.
AnzeigeAn die USB-Typ-A-Buchsen des Big Blue Solar-Ladegerät kann man zwei Stromverbraucher gleichzeitig hängen, wenn man will, beispielsweise zwei Smartphones – über jede Buchse kann man 5 V und maximal 2,4 A, zusammen aber maximal 4 A abrufen.
Da ich mein Smartphone und ähnliche Geräte nicht auf der leicht zugänglichen, sehr heißen Südterrasse liegen lassen will, während ich in der Wohnung arbeite, tanke ich während der Sonnenstunden lieber eine Powerbank auf, mit der ich nachts meine Geräte in der Wohnung auflade.
Die Solarzellen des Big Blue 28 Watt sollen bis zu 21,5% – 24% der Sonnenenergie in Strom umwandeln.
Die Ampere-Digitalanzeige am Big Blue hilft, die Funktionsfähigkeit und die Auslastung des Gerätes zu kontrollieren sowie bei der Ausrichtung der Panel zum Lichteinfall.
AnzeigeBig Blue arbeitet in einem Temperaturbereich von 60 °C bis etwa -10 °C, so schreibt BigBlue-DE auf eine Frage bei Amazon.de.
Die 28 Watt des Big Blue sind ein theoretischer Wert laut Auskunft von BigBlue-EU bei Amazon.de auf eine diesbezügliche Anfrage: J, jedes Panel habe 3,3V*2,12A≈7W; 4 Panel machen 7 W * 4=28 W. Wegen Verlusten könne das Produkt circa 20 W ausgegeben.
Daten des Big Blue 28 W Solar-Ladegerätes laut Angebot bei Amazon.de
Solarpanel mit eingebautem Chip für Ladestabilität und digitalem Amperemeter
2 Ports USB-Typ-A mit zusammen maximal 5V/4A zum Wiederaufladen von Mobiltelefonen, Tablets, Kameras, Powerbanks etc.
Intelligentes Laden mit Smart IC-Technologie
Eingangsspannung: 5 Volt
Ampere: 2,4 Ampere pro Port, maximal 4 A insgesamt
Schutz: IPX4 (Schutz gegen allseitiges Spritzwasser).
Größe: gefaltet 28.2x16x3.4 cm, geöffnet 84×28.2×0.5 cm
Gewicht: 671 g
Bezahlt: 65,59 Euro
Im Lieferumfang waren bei mir enthalten: 1 Typ-C-Kabel (USB-Typ-A-Stecker für die Big-Blue-Seite, USB-Typ-C-Stecker für die Verbraucherseite), Karabinerhaken, Bedienungsanleitung. Kabel für Verbrauchergeräte mit anderen Steckern muss man selbst kaufen.
Die INIU Power Bank mit 65 Watt
Ich bin keine Expertin für Powerbanks oder für die Abstimmung der Powerbank auf ein Solar-Ladegerät, doch nach reichlichem Vergleichen schien mi die INIU Powerbank vom Preisleistungs-Verhältnis für meine Bedürfnisse und zum Big Blue 28 W passend (wenn jemand bessere Vorschläge hat, immer her damit).
Die Buchsen an der neuen Powerbank von links nach rechts:
In/Out1 (In 40 W, Out max 65 W): USB-Typ-C-Buchse
Out2 (30 W): USB-Typ-C-Buchse
Out3 (22,5 W): USB-Typ-A-Buchse
Die digitale „Restfüllstandsanzeige“ darüber schaltet sich ein, wenn man den Schalter an der Seite betätigt oder man ein Gerät anschließt.
An die In/Out1-USB-Typ-C-Buchse schließe ich das oben erwähnte Typ-C-Kabel von Big Blue an, wenn ich auflade (In: max 45 W). Das ist auch die Buchse, um später einen Laptop, beispielsweise das MacBook Pro, aufzuladen (Out: max 65 W). Die Buchse nutze ich auch, um das iPad mit der Powerbank zu aufzuladen (Out).
Die Out2-USB-Typ-C-Buchse gibt Strom an Verbraucher mit max. 30 W ab.
Die Out3 USB-Typ A-Buchse ist für ältere Geräte mit maximal 22,5 Watt gedacht.
[In/Out1 und Out2 sind mit PD (Power Delivery – Scnellladung) gekennzeichnet]
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Sonstige Daten der INIU Power Bank mit 65 Watt
Kapazität: 25000 mAh
Laut Amazon.de werden die Schnell-Ladeprotokolle PD 3.0, QC 4+, Samsung Super Fast Charging und andere unterstützt.
Größe: 149 * 73 * 34 mm
Gewicht: 475 g
Bezahlt: 54,98 Euro inkl. USt
Die „Restfüllstandsanzeige“ darüber schaltet sich ein, wenn man ein Gerät zum Laden anschließt.
Im Lieferumfang sind enthalten:
1 Beutel
1 Powerbank
1 Kabel USB-Typ-C nach USB-Typ-C1 Kabel USB-Typ-A nach USB-Typ-C
Beobachtungen und Vergleiche
Die gesamten Solarpanel der „alten“ Solar-Powerbank haben max. 6 W Solarleistung (ich habe keine Angabe zu eventuellen Verlusten).
Das Big Blue Solar-Ladegerät hat theoretisch 28 Watt, aber in der Praxis wurden bis 20 Watt gemessen, wenn beide Ports gleichzeitig genutzt wurden. Wenn man wie ich meistens nur 1 Verbraucher (die externe Powerbank) in der Sonne dranhängt, sind es ca. 10 Watt Solarleistung. [Ich plane, demnächst zwei Powerbanks gleichzeitig anzuhängen und werde die Erfahrungen, so sie interessant sind, hier nachliefern].
Wie lange dauert es, meine neue Powerbank (25000mAh) mit Big Blue 28 W aufzuladen:
Spannung (V) x Stromstärke (A) = Leistung (W)
Leistung in W ist der Energieumsatz in einer bestimmten Zeitspanne
25.000 mAh = 25 Ah (Ampere * Stunde = Maßeinheit für die elektrische Ladung) kann die neue Powerbank theoretisch speichern. Standard-USB darf 5 Volt Stromspannung nutzen, daraus folgt:
25 Ah entspricht 25 Ah * 5 Volt = 125 Wh (Leistung mit Zeit als Faktor)
Wenn die digitale Ampere-Anzeige (Stromstärke) des Big Blue 28 W beispielsweise 2 anzeigt (bis 2,4 A sind an jedem Port möglich, zusammen aber max. 4 A), dann entspricht das
2 A x 5 V = 10 Watt (Leistung). [Hängt man zwei Geräte dran, sind bis zu 4 A bei 5 Volt möglich, also 20 Watt.]
Rechnet man 25 Ah / 2 A = 12,5 h (h = Stunden). Somit dauert das Aufladen etwa 12,5 Sonnenstunden – d. h. je nach Anzahl und Klarheit der Sonnenstunden, die am Tag ohne Wolken und ohne Beschattung verfügbar sind (abhängig von Standort, Jahreszeit, Tageszeit und Wetter) dauert es im Sommerhalbjahr etwa 2 – 5 Tage.
(Könnte man den Strom beider Buchsen des Solarpanels mit einem Verbraucher oder einer Powerbank verbinden (zusammen 4 A), dauerte es nur etwa die halbe Zeit).
Wie lange dauert es, meine alte Solar-Powerbank (Powerbank integriert) in der Sonne aufzuladen?
Die Speicherkapazität der Solar-Powerbank wird mit 26800 mAh = 26,8 Ah angegeben, also etwas mehr als die 25 Ah der neuen Powerbank, die ich als externen Speicher für Big Blue 28 Watt angeschafft habe.
Meiner Beobachtung nach dauert es etwa genauso lange, bis die alte Powerbank voll aufgeladen ist, wie das Aufladen der neuen externen Powerbank des Big Blue 28 W über einen der zwei Ports des Big Blue.
Abgeben kann die alte Solar-Powerbank über die beiden USB-Typ-A-Ports bei dem einem 5 Volt (Stromspannung) und 1 Ampere (Stromstärke), beim anderen 5 Volt und 2,1 Ampere.
Die kleine, handlichere Solar-Powerbank kann man im Winter leichter hinter der Glasscheibe auf der Fensterbank innen mit Sonnenenergie auftanken. Wie zuverlässig die Füllstandsanzeige (max. 4 leuchtende Punkte) an der alten Solar-Powerbank ist, scheint mir allerdings fraglich.
Fazit: Hat sich die Anschaffung gelohnt?
Ich finde ja:
AnzeigeMir erscheint die neue Ausstattung mit dem Big Blue Solar-Ladegerät und der externen INIU Power Bank wesentlich robuster. Die digitale Anzeige des integrierten Amperemeters am Big Blue Solar-Ladegerät hilft bei der Ausrichtung und dem Nachjustieren der Solarpanelfläche. Die Solarleistung von Big Blue 28 Watt ist mit realistischen 20 Watt größer als die der alten Solar-Powerbank mit 6 Watt Solarleistung.
Die neue Power Bank hat mit 25 Ah zwar eine etwas geringere Kapazität als die Solar-Powerbank mit 26,8 Ah, aber mit ihr kann ich Endgeräte wie iPad oder Mac Book Pro dank USB-C und PD wesentlich schneller laden. Die digitale Füllstandsanzeige an der neuen externen Powerbank zeigt an, wie viel Prozent der Kapazität noch verfügbar sind, um Geräte aufzuladen – das vermittelt mehr Vertrauen als ein paar leuchtende Lämpchen, vor allem, wenn man beim Laden eines Verbrauchers sieht, wie schnell die verbleibenden Prozente auf der Powerbank weniger werden (bei den leuchtenden Lämpchen der alten Solar-Powerbank erkennt man wesentlich später, ob etwas nicht funktioniert, da sich die Anzeige erst nach einer „Füllstandsänderung“ von 25 % verändert).
Die neue Powerbank kann ich gut mit dem im Lieferumfang enthaltenen Typ-C-Kabel (USB-Typ-A-Stecker für die Big-Blue-Seite, USB-Typ-C-Stecker für die Verbraucherseite) draußen mittels Big Blue Solar-Ladegerät aufladen.
Mit der Powerbank und dem in dessen Lieferumfang enthaltenen Kabel (Typ-C-Stecker auf beiden Seiten) lade ich dann anschließend nachts mein iPad oder andere Geräte auf.
AnzeigeMein iPhone lade ich wegen des Lightning-Anschlusses am iPhone derzeit weiterhin mit der alten Solar-Powerbank mit Hilfe eines Multifunktions-USB-Kabels/Universal Schnellladekabels 3 in 1 auf (Multifunktions-Ladekabel mit USB-Typ-A-Stecker an Ausgang von der Solar Powerbank und auf der anderen Seite zur Auswahl je nach Gerät, das geladen wird: Lightning-, Micro USB-, USB Typ C-Stecker).
Ob sich die Anschaffung auch finanziell lohnt, hängt nicht nur von der Leistung, sondern auch von der Lebensdauer der Geräte sowie vom Strompreis ab.
Disclaimer
Ich berichte in diesem Blogbeitrag subjektiv und nach bestem Wissen und Gewissen über meine ersten Erfahrungen mit neu angeschafften Photovoltaik- und Stromspeicher-Geräten und wie ich sie verbinde und nutze. Ich gebe keine Garantie für die Vollständigkeit, Aktualität oder Richtigkeit der Angaben zur Thematik allgemein oder den Produkten im Speziellen. Jede Haftung ist ausgeschlossen.
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