Abwärme der Blockchain-Technologie im Garten/Gartenbau nutzen (Projekt)

Die Blockchain-Technologie wird für die Erzeugung von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sowie auch anderes genutzt. Sie verbraucht sehr viel Strom. Das ist nicht nur teuer, sondern kostet auch Resourcen und belastet je nach Art der Stromerzeugung des Input-Stroms mehr oder weniger stark die Umwelt. Verbessern kann man die Nachhaltigkeit, indem man die Abwärme sinnvoll nutzt, beispielsweise für die Gewächshausheizung und andere landwirtschaftliche Anwendungen. Vorstellung eines Projektes von United American Corporation.

Im Blogartikel Gewächshäuser oder Aquaponiksysteme in Räumen mit Bitcoin Mining heizen habe ich Anfang des Jahres das Pilotprojekt von Bruce Hardy beschrieben, der in Kanada mit günstigem, regional erzeugtem Strom aus Wasserkraft und mit der Blockchain-Technologie Bitcoins schürft (Bitcoin Mining), also digitales Geld schafft, und die dabei entstehende Abwärme für die Beheizung eines Aquaponik-Systems nutzt, mit dem er Salat und Fisch produziert.

Was Bruce Hardy aus Kanada im Kleinen vorführt, hat die United American Corporation („United Corp“, Sitz in Miami/Florida (USA)) im Großen Stil ebenfalls in Kanada, in der Provinz Quebec, umgesetzt: 1.000 leistungsstarke Rechner für das Erzeugen von Kryptowährung (Mining) wurden in einem BlockChainDome™ untergebracht. Mit der beim Mining entstehenden Wärme werden angrenzende Gewächshäuser geheizt.

Der BlockchainDome™ hat einen Strominput von 1,5 Megawatt (um die Kryptowährung zu generieren), produziert dabei 5 Mio. btu/h Wärme (ca. 1,47 Megawatt) und liefert die als 200.000 CFM Warmluft (ca. 340.000 Kubikmeter/Stunde). Die warme Luft muss abgeführt werden, damit die Rechner nicht heißlaufen. Diese Abwärme steht 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Damit sie nicht verschwendet und die Umwelt damit belastet wird, wird sie zur Gewächshausheizung u. Ä. genutzt. Die Abwärmeluft ist eine trockene Luft, mit der nicht nur im Winter geheizt, sondern im Sommer die Luftfeuchte im Gewächshaus gesenkt werden kann, was Kondenswasserbildung und Pilzkrankheiten verhindert.

Dieser Tage meldet das Unternehmen, dass ein weiterer BlockChainDome™ für weitere 1.500 Mining-Einheiten fertiggestellt wurde, so dass demnächst mit insgesamt 2.500 Minern (3,8 Megawatt) Kryptowährung generiert und die anfallende Abwärme genutzt werden kann.

BlockchainDome™ – Heat Station Domes (YouTube-Kanal Deuz Zenna)
Das Video stellt das System vor und erklärt, wie mit natürlicher Kühlung (Kamineffekt, Canadian Well Ventilation etc.) die Wärme aus dem BlockchainDome™ ins Gewächshaus gebracht wird.

Wie nachhaltig das Mining ist, hängt nicht nur von der sinnvollen Nutzung der Abwärme, sondern auch von der Nachhaltigkeit der Stromgewinnung des Input-Stromes für den Miner-Betrieb ab.

Frühlingsgemüse im Gewächshaus

Frühlingsgemüse im Gewächshaus

Blockchain-Technologie
Bei der Blockchain-Technologie werden Daten in Blöcken gespeichert, die aneinander gehängt und kryptografisch verknüpft werden. Die Blöcke werden von sogenannten Minern (Hochleistungsrechnern) „geschürft“. Der hohe Stromverbrauch ist dem derzeitigen Mining-Verfahren mit seinem aufwendigen Nachweis „Proof of Work“ geschuldet (wird bei manchen Blockchain-Varianten vermutlich langfristig auf ein weniger energiefressendes Verfahren umgestellt). Die Blockkette wird über ein ganzes Peer-to-Peer-Netzwerk verteilt und ist dadurch vor Manipulation sicher. Die Blockchain-Technologie wird nicht nur zum Schürfen von digitalen Währungen (Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether/Ethereum) genutzt, sondern wird zunehmend eingesetzt, wenn eine dezentrale Verwaltung zuverlässiger, vertrauenswürdiger – weil nicht manipulierbar – und/oder effizienter ist, beispielsweise für Identitätsmanagement, Crowdworking, Crowdfunding (Crowd-Finanzierung), Datenhaltung einer Wertschöpfungskette und Ähnliches mehr.

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Über Eva Schumann

Garten(bau) und Gärtnern sind meine Therapie und Leidenschaft und sie waren viele Jahre mein Beruf. Zu meinem Gartenbau-Studium kam ich über den zweiten Bildungsweg, denn da lernte ich den Spaß am Lernen und so wurde lebenslanges Lernen zu meinem Lebensmotto. Ich bin Fachfrau auf mehreren Gebieten, denn ich habe mehrere Ausbildungen (Einzelhandelskauffrau Parfümerie, abgeschlossenes Studium Gartenbau, Weiterbildung Netzwerk- und Internetmanagement, Schulungen technische Redaktion, IT, Mobilfunknetze, Programmierung, Datenbanken und mehr) und auch ausgiebig Berufserfahrung gesammelt. Daneben bin ich immer leidenschaftliche Hobbygärtnerin (Garten, Balkon, Terrasse) und Hobbybörsianerin (aus Begeisterung für das Internet) geblieben. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt heute als freie Journalistin, Bloggerin, Texterin, Buchautorin und Technische Redakteurin (mehr siehe www.evaschumann.biz) sowie über meine werbefinanzierten Publikationen im Internet (Portalseite www.tinto.de). Buchen Sie Werbeplatz oder bestellen Sie frische Texte, Bilder oder anderen Content bei tinto@tinto.de oder eschumann@evaschumann.biz
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