Auf einem kleinen Flecken Erde in Kalifornien sollen die Träume von einem besseren Leben wahr werden – die eines illegal ins Land gekommenen, mexikanischen Paares, Cándido und América, und die eines angloamerikanischen Paares, Delaney und seine Frau Kyra, Angehörige der US-amerikanischen Mittelschicht. Während die einen um das nackte Überleben kämpfen, versuchen die anderen ihre Vorstellungen eines liberalen, umweltbewussten Lebensstils fernab der bedrohlichen, dreckigen Stadt mit all ihren Problemen wahr zu machen. Obwohl sie geografisch am gleichen Ort leben, existieren die beiden Lebenswirklichkeiten völlig getrennt, bis sie durch einen Unfall aufeinanderprallen. Auch da rennen die Beteiligten unbeholfen und überfordert gleich wieder auseinander. Aber die Begegnung hat Wunden hinterlassen und es wird nicht die letzte sein.
T. C. Boyle ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er zeigt in seinem bewegenden Roman „América“ die physische und psychische Zerbrechlichkeit des Menschen und wie gefährdet er ist – durch die Natur und seine Mitmenschen, und zwar nicht nur durch die aus der anderen Wirklichkeit, sondern auch durch die im gleichen Elend – und wie ungerecht der Mensch wird, wenn er erst einmal von einer Situation überfordert ist.
Ein sehr lesenswertes Buch, das keine Partei ergreift, sondern verdammt nah an Menschen und Schicksale heranführt. Es ist kein Schmöker zum Ausruhen, dafür ist er zu spannend, aber ein sehr fesselndes, berührendes Buch.
América*
T. C. Boyle
Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv)
400 Seiten
ISBN-13: 978-3-423-20935-9
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Eine weitere T. C. Boyle Romanbesprechung gibt es bei Wenn das Schlachten vorbei ist
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