Der Winter war kurz und mild und seit Mitte Februar spult der Frühling seine Höhepunkte so schnell hintereinander ab, dass einem das Gartenjahr wie ein Film im Zeitraffer vorkommt. Kaum Zeit zum Luftholen und Genießen.
Schon in der zweiten Februarhälfte malten nicht nur meine Krokusse ihre Farben ins Beet und auf die Wiese, auch die Primeln pressten sich durch Asphaltritzen an unserer Straße und die Rosen vor meinem Fenster begannen zu treiben (und sind inzwischen dicht belaubt).
Die Mini-Narzissen und Hornveilchen im Kübel strahlten ab Anfang März in Gelb um die Wette und die Kuhschellen öffneten ihre ersten blauvioletten Blumen nur wenige Tage darauf.
Einmal umgedreht, und da waren auch schon die Tulpen da, erst die frühen und dann die lilienblütigen, die eigentlich im Mai dran gewesen wären.
Das Staudenbeet wurde im Nullkommanichts grün und bunt, die Vogelkirschen zogen ihr weißes Frühlingsblütenkleid an und die Birken begannen mit dem Austrieb von frischem Grün.
Auf unserem Rasen – mehr eine Wildkrautwiese als Zierrasen – tummeln sich auch schon sehr viele Gäste: Bienen, Hummeln und Schmetterlinge laben sich am Nektar vom gelben Löwenzahn und dem herrlich blauen Kriechenden Günsel, Marienkäfer wiederum lassen sich die Blattläuse zwischen den Halmen der Traubenhyazinthen am Rande der Wiese schmecken. Weniger erfreut bin ich über das frühe „Ausschwärmen“ der Nacktschnecken, die sich leider über die frischen Blätter des Purpursonnenhutes und der Dahlien hermachen.
Jawohl: Dahlien! Die hatte ich, genauso wie den Rosmarin, draußen stehen lassen – der Winter war so mild und kurz, dass irgendwie nie der richtige Zeitpunkt zum Einräumen kam. Die Dahlientriebe strecken ihre Köpfe bereits aus der Erde heraus und der Rosmarin beginnt gerade zu blühen.
Die Geschwindigkeit, mit der der Frühling in den Sommer eilt, macht fast ein wenig atemlos. Man hat so wenig Zeit zu genießen und sich zwischendrin auf den nächsten Höhepunkt zu freuen. Dafür geht alles viel zu schnell.
Ich bin ganz froh, dass nun einige Tage kühleres Wetter angekündigt sind. So kann man den Anblick der Frühlingsblüher noch etwas auskosten, bis dann der offizielle Startschuss für die Sommerbepflanzung kommt – die Eisheiligen Mitte Mai.
Weitere Informationen
- Unkraut im Rasen bekämpfen oder sich daran erfreuen (gartensaison.de)
- Allium aflatunense ‚Purple Sensation‘ – Purpurviolette Zierlauch-Sensation im Staudenbeet (Gartentipps-Blog)
- Gartenkalender (gartenmonat.de)