Blumenbeete sind meist fröhlich und bunt. Genauso auch gemischte Sommerblumenkästen. Aber bei den Gemüseanbauern sieht es manchmal etwas trist aus – jedenfalls, wenn die Gärtnerin oder der Gärtner große Beete oder Blumenkästen mit nur einer Gemüseart bepflanzt. Mit Mischkultur kann man meistens mehr ernten, hat aber attraktivere Beete oder Pflanzgefäße und die Pflanzen können positiv aufeinander wirken und beispielsweise Schädlinge voneinander abwehren.

Mischkultur von Zwiebeln mit verschiedenen Salatsorten
Was ist eigentlich Mischkultur?
Mischkultur kann im Grunde vieles bedeuten, beispielsweise:
- Keine klare Trennung zwischen Gemüse-, Kräuter- und Blumenanbau
- Kein flächendeckend einseitiger Anbau (keine „Monokultur“), sondern von Reihe zu Reihe wechselnde Arten
- Große Pflanzenarten erhalten eine Untersaat/Unterpflanzung mit kleinen Pflanzenarten
- Pflanzenarten nicht nur von Reihe zu Reihe verschieden, sondern auch in der Reihe wechselnd
- Anbau jeder Pflanzenart in einer kleinen Gruppe, diese Gruppen bunt durcheinander oder nach System (vorne die Kleinen, hinten die Großen) gepflanzt
Mischkultur auf dem Balkon
Gemüse lässt sich wunderbar auch auf dem Balkon anbauen. Damit die mit Gemüse bepflanzten Töpfe und Kästen gleichzeitig auch eine Zierde fürs Auge sind, mischt man am besten Gemüse, Sommerblumen, Heilpflanzen und Kräuter.
Schön zusammen in einem Blumenkasten wirken beispielsweise
- Im Frühjahr: Radieschen, Pflücksalat, Hornveilchen und Schnittlauch
- Im Sommer: Tagetes, Balkontomaten, Borretsch, verschiedene Basilikumarten und Lobelien

Bei Zweifeln an der Giftfreiheit gibt man gekauften Blumen lieber ihren eigenen Topf in einem gemischten Topfregal.
Zu beachten: Blumen, die man mit Gemüse und Kräutern zusammen in ein Pflanzgefäß pflanzt, sollten nicht mit giftigen Pflanzenschutzmitteln gebeizt oder gespritzt worden sein.
Besonders einfach lässt sich die Mischkultur in einem Topfgarten verwirklichen.
Mischkultur im Gartenbeet, Hügelbeet und Hochbeet

Tagetes als Unterpflanzung sollen Tomaten vor Nematodenbefall schützen
Bei Mischkultur im Beet mit abwechselnden Reihen haben sich beispielsweise bewährt
- Möhren mit Zwiebeln (Steckzwiebeln)
- Rettich mit Lauch
- Kopfsalat mit Kohlrabi
- Tomaten mit Basilikum und/oder Tagetes
Der Mischkultur-Anbau in Reihen eignet sich auch sehr gut zur Bepflanzung eines Hügelbeetes, während beim Hochbeet das bunte Durcheinander aus Gemüse, Kräutern, Heilpflanzen und Sommerblumen am schönsten wirkt. Aber der persönlichen Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt.
Übrigens: viele Blumen sind essbar – die passen natürlich besonders gut in den Nutzgarten! Beispielsweise: Kapuzinerkresse, Hornveilchen, Ringelblume, Borretsch und viele andere.
Nachteil der Mischkultur im Beet
Die Pflege einer Mischkulturbepflanzung ist zu Anfang etwas aufwendiger, denn man kann beispielsweise nicht mit der Hacke schnell durch die Reihen ziehen, um das Unkraut zu entfernen. Andererseits ist der Boden bei geschickter Planung schneller bedeckt, so dass das Unkraut weniger Chancen hat.
Häufige Fehler bei der Mischkultur
Bei der Mischkultur neigt man dazu, zu eng zu pflanzen. Das passiert bei einheitlicher Beetbepflanzung nicht so leicht, weil man da meist Angaben für den Abstand von Reihe zu Reihe und in der Reihe hat. Wenn man frühzeitig merkt, dass man zu dicht gepflanzt hat, kann man einzelne Pflanzen vorsichtig mit einem Spaten, der Grabgabel oder einer Blumenkelle herausnehmen und an eine andere Stelle setzen.
Was man auch leicht übersieht ist, dass Unter-/Zwischenpflanzungen bei Tomaten, Gurken oder anderen größeren Gemüse auch Nährstoff- und Wasserkonkurrenten sind – man muss ihren zusätzlichen Bedarf beim Düngen und Gießen berücksichtigen.
Wie haltet Ihr es mit der Mischkultur? Hat sich der Trend vom Ende des letzten Jahrhunderts inzwischen zur Normalität entwickelt?
Weitere Informationen:
- Mischkultur – gute Nachbarn im Beet, Helferpflanzen etc. (www.gartensaison.de)
- Hochbeet (www.gartensaison.de)
- Essbare Blüten (tinto bloggt)
2 Antworten auf Mischkultur im Garten und auf dem Balkon