2014 weltpolitisch gesehen

Das Jahr 2014 war meinem Empfinden nach schrecklich. Wenn man die weltpolitischen Ereignisse Revue passieren lässt, summiert sich so viel Verstörendes und Entsetzliches. Ich fand nur wenige Hoffnungsschimmer.

Der Rücklick auf das weltpolitische Geschehen im vergangenen Jahr ist deprimierend:

  • Der Bürgerkrieg in Syrien hat sich von einem Kampf für mehr Demokratie zu einem ethnisch-religiösen Krieg mit vielen Parteien entwickelt und inzwischen schon bald 200.000 Menschenleben gekostet. Dazu kommt die Not der unzähligen Flüchtlinge in den Lagern von Pakistan bis Europa.
  • Die Massenentführung nigerianischer Schülerinnen durch die Terrorgruppe Boko Haram: Es gab zwar weltweit viele Solidaritätsbekundungen mit den 230 entführten Mädchen, aber am Ende blieb doch nur Hilflosikgkeit übrig. Zwar konnten 57 Mädchen fliehen, doch die anderen werden bis heute vermisst. Insgesamt wurden von April bis September mehr als 2.100 Menschen durch den Terror in Nigeria getötet.
  • Die Besetzung und Annexion der Krim und der Krieg in der Ukraine: die Erkenntnis, dass Putin mit unserem Verständnis für russische Befindlichkeiten spielte, um unbehelligt Teile eines Nachbarlandes besetzen und annektieren zu können und russische Soldaten und Waffen in die Ostukraine zu schaffen.
  • Der israelisch-palästinensische Konflikt scheint nie zu enden – wieder gab es Krieg zwischen Israel und den Palästinensern mit fast 2.200 Toten vor allem auf Seiten der Palästinenser.
  • Die Ebola-Epidemie in Westafrika hat 7.600 Menschenleben gekostet und viele Kinder zu Waisen gemacht.
  • Die Metzeleien der ISIS im Irak sind furchtbar. Unfassbar für mich ist, dass sich dieser Terrorgruppe auch junge Menschen aus demokratischen Ländern angeschlossen haben – einer Terrorgruppe, die sich das Recht nimmt, jeden mit einer anderen Weltsicht zu töten.
  • Das Massaker an Schülern einer pakistanischen Schule durch die Taliban kostete 130 Menschen das Leben.

Und das sind nur einige der schlimmsten Ereignisse. Zu dem Frust über die Hilflosigkeit angesichts dieser kommt noch das Erschrecken über die mitleidlosen, fremdenfeindlichen Bekundungen einiger Mitbürger (Stichwort „Pegida“). Ich musste dieses Jahr zeitweise Zeitungen und Nachrichten aus meinem Leben verbannen und mich in Arbeit vergraben, so überfordert und sprachlos vor Entsetzen fühlte ich mich.

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Ich fand aber auch ein paar Hoffnungsschimmer:

Es gibt Gespräche mit dem Iran
Reden bedeutet für mich Hoffnung auf Verbesserung. Auch wenn mir das iranische Regierungssystem nicht gefällt und ich Atomkraft (und erst Recht Atomwaffen) nicht für erstrebenswert halte, bin ich doch froh, dass es seit der Wahl des Präsidenten Hassan Rohani 2013 immerhin wieder Gespräche zwischen dem Iran und westlichen Ländern gibt, beispielsweise die Atomgespräche seit 2014 mit den fünf UN-Vetomächten USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschland.

Kuba und die USA wollen sich annähern
Seit 1961 gab es keine diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba, außerdem hatten die USA damals ein Embargo verhängt. Nun greift Barack Obama eine Inititative von Jimmy Carter auf und setzt sich für die Wiederannäherung ein. Und wie es scheint, gibt es trotz der Widerstände älterer Exilkubaner und Republikaner dieses Mal Hoffnung auf Erfolg.

Ein außergewöhnlicher Papst
Mir scheint, dass die katholische Kirche jetzt einen Papst hat, dem man auch als Nichtkatolik gerne Anerkennung für seine Bodenständigkeit, „Volksnähe“ und sein Engagement für Verständigung, Frieden und Hilfsbereitschaft zollt. Und er scheint auch die notwendige Durchsetzungskraft in der Kirche zu haben, ohne die eine Erneuerung nicht möglich wäre.

Hilfsbereitschaft vieler Menschen
Es gab nicht nur die, die sich – manche aus Angst und Unkenntnis, andere aus bösartiger Ideologie heraus – von Fremden abgrenzen, sondern auch viele Menschen in Deutschland und weltweit mit dem Willen, notleidenden Menschen und Flüchtlingen unbedingt zu helfen.

Waren da mehr hoffnungsvolle Ereignisse oder Signale? Was würden Sie ergänzen?

Quellen und weiterführende Informationen

 
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Über Eva Schumann

Garten(bau) und Gärtnern sind meine Therapie und Leidenschaft und sie waren viele Jahre mein Beruf. Zu meinem Gartenbau-Studium kam ich über den zweiten Bildungsweg, denn da lernte ich den Spaß am Lernen und so wurde lebenslanges Lernen zu meinem Lebensmotto. Ich bin Fachfrau auf mehreren Gebieten, denn ich habe mehrere Ausbildungen (Einzelhandelskauffrau Parfümerie, abgeschlossenes Studium Gartenbau, Weiterbildung Netzwerk- und Internetmanagement, Schulungen technische Redaktion, IT, Mobilfunknetze, Programmierung, Datenbanken und mehr) und auch ausgiebig Berufserfahrung gesammelt. Daneben bin ich immer leidenschaftliche Hobbygärtnerin (Garten, Balkon, Terrasse) und Hobbybörsianerin (aus Begeisterung für das Internet) geblieben. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt heute als freie Journalistin, Bloggerin, Texterin, Buchautorin und Technische Redakteurin (mehr siehe www.evaschumann.biz) sowie über meine werbefinanzierten Publikationen im Internet (Portalseite www.tinto.de). Buchen Sie Werbeplatz oder bestellen Sie frische Texte, Bilder oder anderen Content bei tinto@tinto.de oder eschumann@evaschumann.biz
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