Tatsächlich stehen die beiden Tiere symbolisch für eine Stimmung im Handel an der Börse. Der Bulle symbolisiert Optimismus und die Erwartung einer positiven Entwicklung, der Bär steht für Pessimismus und die Erwartung einer negativen Marktentwicklung. Man kann sich das leicht merken, wenn man sich vorstellt, wie der Bulle vor einem Angriff zunächst den Kopf senkt und ihn dann von unten nach oben bewegt (steigende Kurse), während ein Bär sich aufrichtet und mit den Tatzen von oben nach unten schlägt (fallende Kurse).
Börse
Die Börse ist ein Marktplatz, an dem Nachfrage und Angebot zusammentreffen und der bestimmten Regeln unterliegt. An der Wertpapierbörse werden Aktien und Anleihen gehandelt, an Warenbörsen beispielsweise landwirtschaftliche Erzeugnisse, an der Devisenbörse Fremdwährungen und so weiter. Bei Präsenzbörsen handeln Makler in Person stellvertretend miteinander, bei Computerbörsen wird dieser Handel über ein Computersystem abgewickelt.
Entsprechend sind die Bullen an der Börse die Teilnehmer am Marktgeschehen, die auf eine positive Entwicklung setzen – darauf, dass die Kurse steigen. Bullen kaufen Aktien und andere Wertpapiere, deren Preise sich in einer optimistischen Phase nach oben bewegen. Die Bären sind die Marktteilnehmer, die einen Rückgang der Kurse erwarten, und sich entsprechend positionieren. Sie verkaufen ihre Aktien und kaufen statt dessen Wertpapiere, die sich umgekehrt wie Aktien verhalten, nämlich steigen, wenn die Aktienkurse fallen. Im Extremfall tätigen sie so genannte Leerverkäufe: Sie verkaufen Aktien oder andere Dinge, die sie (noch) gar nicht besitzen, weil sie glauben, sie bis zum Tag der Lieferpflicht zu einem niedrigeren als dem aktuellen Preis einkaufen zu können.
Sind die Bullen über einen gewissen Zeitraum hinweg in der Überzahl, steigen die Kurse. Man spricht dann von einem Bullenmarkt („Hausse“). Dominieren jedoch die Bären, dann fallen die Kurse und der Bärenmarkt („Baisse“) ist da. Gibt es keine eindeutige Richtung, dann nennt man diesen Markt „Seitwärtsmarkt.“
Vorsicht vor Bullenfallen und Bärenfallen!
Haben sich die Kurse eine Zeitlang schlecht oder seitlich entwickelt und brechen dann plötzlich nach oben aus, denken viele Marktteilnehmer, die schlechte Phase sei vorbei und steigen in Aktien ein. Aber wehe, wenn das nur eine so genannte Bullenfalle war, und sich die Lage oder die Stimmung, welche die Basis für die schlechte Phase waren, noch nicht wirklich und nachhaltig geändert hat. Dann wird der Bulle nämlich schnell wieder vom Bären besiegt.
Umgekehrt handelt es sich um eine Bärenfalle, wenn die Kurse nach einer Hausse nur kurz fallen (eine so genannte kleine Korrektur), die Bären aber denken, nun trete endlich die von ihnen erwartete Phase mit fallenden Kursen ein und sie verkaufen, doch der Wind dreht wieder auf steigende Kurse, dann gehen sie mit ihrer Strategie baden (können beispielsweise ihre Leerverkäufe nicht billig eindecken, sondern zahlen drauf).
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