Darf man als Hobbygärtner die Hoffnung haben, dass durch die anhaltend tiefen Temperaturen überwinternde Schnecken im Garten sowie ihre Eier abgetötet werden? Man darf. Das ergab jedenfalls eine dreijährige Erhebungsreihe in der Schweiz. Doch sollte man sich nicht zu früh freuen, denn schneckenfreundliche Frühjahrstemperaturen könnten den verbliebenen Schnecken neue Lebens- und Vermehrungskraft verleihen.
Schnecken, besonders Nachtschnecken, gehören zu den größten Plagen im Garten. Die schlimmsten sind die angeblich eingeschleppte bis 15 cm lange Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) und die kleineren heimischen Wegschnecken (Arion rufus, Arion ater und Arion hortensis) sowie verschiedene Ackerschnecken. Mit ihrer Raspelzunge machen sich Schnecken besonders gerne über Jungpflanzen her – zum großen Leid der Hobbygärtner, die sie mit Liebe aufgezogen und ausgepflanzt haben. Zwar gibt es viele Möglichkeiten, wie man Schnecken bekämpfen kann, doch verbessert eine verringerte Anfangspopulation nach einem strengen Winter die Chancen für den Hobbygärtner, mit der Schneckenplage in seinem Garten fertig zu werden.
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Seit ca. 10 Tagen hat uns der eisige Winter nun im Griff. Der Deutsche Wetterdienst meldet für heute Frosteindringtiefen von bis über 50 cm bei unbewachsenem Boden. Das dürfte einen großen Teil der im Boden überwinternden Schnecken und Eier abtöten. Darauf lässt jedenfalls die dreijährige Erhebungsreihe auf der Dauerbeobachtungsfläche Oberacker am Inforama Rütti in der Schweiz schließen, die zeigt, wie abhängig die Populationsentwicklung von Schnecken von der Witterung ist. Längere trockene Phasen im Sommer schaden ihnen und anhaltende tiefe Bodenfröste töten die überwinternden Jungtiere und Eier. Doch leider zeigt die Erhebung auch, dass sich Schnecken-Populationen auch schnell wieder erholen können, beispielsweise wenn das Frühjahr mild und verregnet ist. Da heißt es also wieder, wachsam zu sein.
Quellen
- Schnecken bekämpfen
- Schnecken – was tun?
- Schnecken bleiben ein Dauerthema (Schweizer Erhebung, PDF)
- Frosteindringtiefe