Zeitunglesen zur Entschleunigung

Zeitung lesenZeitunglesen hatte ich Mitte der 1990er Jahre abgeschafft, dafür hatte ich keine Zeit mehr –
TV, Radio und Internet schienen mir zur Informationsbeschaffung effektiver und außerdem bleibt bei ihnen am Ende nichts übrig, das man zum Wertstoffhof bringen muss.

Doch seit damals hat sich einiges verändert –
vor allem im Internet: Der anfangs überschau-
bare Informationsfluss wuchs zu einem reißenden Strom, der sich, von immer mehr Quellen gespeist, täglich durch mein Leben frisst und mehr und mehr von meiner Zeit mit sich reißt – nicht zuletzt, weil die wichtigsten Themen auch noch bei Twitter, Facebook, Google+ und Co. diskutiert werden müssen.

In letzter Zeit zweifele ich immer öfter, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin mit meiner „rationalisierten Informationsbeschaffung“. Die Informationen werden immer mehr und gleichzeitig schwindet mein Vertrauen in viele der Quellen, die sich gegenseitig auf entrüstete Schultern klopfen und denen es oft mehr um Stimmungsmache denn um sorgfältige Recherche und seriöse Information geht. Dafür, dass ich mir immer seltener Zeit für vertiefendes Lesen nahm, sondern wie ein zu schnell eingestellter Selbstfahrer-Rasenmäher über die Newsangebote hinwegraste, konnten die Quellen natürlich nichts. Aber so war es und es machte mich zunehmend unzufriedener.

Nach vielen Jahren selbst gewählter Informationsüberflutung habe ich mich deshalb entschlossen, einen Schritt zurückzugehen: weniger bzw. gezielter im Internet zu grasen und mich wenigstens zwischendurch wieder auf entschleunigtes Lesen einzulassen. Eine papierne Zeitung zu abonnieren – „wie früher“ -, schien mir einen Versuch wert – keine Tageszeitung, das wäre nun doch zu viel des Guten, aber immerhin eine Wochenzeitung. Nicht, weil ich noch mehr Nachrichten brauche und der Informationsbeschaffung noch mehr Zeit einräumen will, sondern weil ich eine Quelle brauche, der ich vertraue und von der ich möchte, dass sie mir neue Perspektiven zeigt, mich zum Nachdenken bringt, und die mir dabei hilft, auch mal die Tiefen eines Themas auszuloten.

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Über Eva Schumann

Garten(bau) und Gärtnern sind meine Therapie und Leidenschaft und sie waren viele Jahre mein Beruf. Zu meinem Gartenbau-Studium kam ich über den zweiten Bildungsweg, denn da lernte ich den Spaß am Lernen und so wurde lebenslanges Lernen zu meinem Lebensmotto. Ich bin Fachfrau auf mehreren Gebieten, denn ich habe mehrere Ausbildungen (Einzelhandelskauffrau Parfümerie, abgeschlossenes Studium Gartenbau, Weiterbildung Netzwerk- und Internetmanagement, Schulungen technische Redaktion, IT, Mobilfunknetze, Programmierung, Datenbanken und mehr) und auch ausgiebig Berufserfahrung gesammelt. Daneben bin ich immer leidenschaftliche Hobbygärtnerin (Garten, Balkon, Terrasse) und Hobbybörsianerin (aus Begeisterung für das Internet) geblieben. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt heute als freie Journalistin, Bloggerin, Texterin, Buchautorin und Technische Redakteurin (mehr siehe www.evaschumann.biz) sowie über meine werbefinanzierten Publikationen im Internet (Portalseite www.tinto.de). Buchen Sie Werbeplatz oder bestellen Sie frische Texte, Bilder oder anderen Content bei tinto@tinto.de oder eschumann@evaschumann.biz
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4 Antworten auf Zeitunglesen zur Entschleunigung

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