Nicht nur die Nachbarn sieht man im Frühjahr wieder, wenn auch sie die Sonnenstrahlen draußen genießen und im Beet, Topf- oder Balkongarten werkeln. Auch auf Stauden, von denen man sich im Herbst verabschieden musste, kann man sich freuen: Wenn sie die Herausforderungen des Winters wie Frost, Wühlmäuse, Fäulnis- und Trockenheitsgefahr überstanden haben, drücken sie dieser Tage durch die Erde.
Tatsächlich ist das Frühjahr für Gärtner und Hobbygärtner eine spannende Zeit – egal ob sie sich im Garten, auf dem Balkon oder in einem Urban-Gardening-Projekt mit Pflanzen beschäftigen: Wird das Saatgut keimen? Werden die Pflanzen nach dem Auspflanzen gut anwachsen? Werden die Blumenzwiebeln, Knollen und neuen Stauden, die man im Herbst gepflanzt hat, so schön, wie im Katalog oder auf der Verpackung abgebildet? Und so weiter.
Zu mehrjährigen Pflanzen hat man aber eine besondere Beziehung und die Spannung ist groß, ob man sie in diesem Jahr wiedersehen wird – egal, ob es um mehrjährige Gewürz- und Heilpflanzen wie Rosmarin und Thymian, mehrjährige Gemüse wie Artischocke, Spargel und Rhabarber oder um Stauden im Blumenbeet geht, die oft sowohl Zierpflanze als auch (historische) Heilpflanze sind.
Manche Stauden sind kleine Diven und lassen uns ganz schön warten. Bei mir ist es vor allem der Purpursonnenhut Echinacea purpurea, der mich alljährlich in bange Aufregung versetzt. Er gehört zu meinen Lieblingspflanzen und die Blüten der Sorte ‚Magnus‘ sind im Hochsommer die Hingucker im Beet und die von ‚Baby Swan‘ im Topfgarten. Und nicht nur ich warte, auch die unauffälligen Jungschnecken sind ganz wild auf ihn. Darauf, dass sie heuer bereits unterwegs sind, weist der stark angefressene Austrieb der Lilien und der Duftnessel Agastache hin – so dass ich schon zur verschärften Schneckenbekämpfung übergehen musste.
Jedenfalls habe ich in den letzten Tagen mehrmals täglich geschaut, wo die neuen Triebe des Purpursonnenhuts bleiben. Dann endlich waren sie da, vorgestern die im Kübel, gestern die im Beet – noch kurz zwar, aber doch recht kräftig.
Nachtrag am 16.4.2015
Sehr lange auf sich warten ließ auch der Austrieb des Lampenputzergrases ‚Hameln‘ im Kübel. Es wurde 2012 gepflanzt und hatte sich prächtig entwickelt. Aber nach diesem Winter tat sich lange gar nichts und ich hatte schon befürchtet, dass es vertrocknet sei oder es ihm im Kübel einfach zu eng geworden war. Dann nach mehrmaligem Gießen während der schönen warmen Frühlingstage endlich der Durchbruch.
Aufatmen und Freude – wir haben uns alle wieder. Der Sommer kann kommen – alles wird gut!
Und welche Lieblingspflanzen lassen euch/Sie bange warten?
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