Preiswert lernen

Erfahrungen eines Fortbildungs-Junkies

Beitrag für die Blogparade „Eintrittspreise zwischen Lust und Frust“ bei Verbrauchermeinung (Verbraucher-Blog) – man kann mit positiven und/oder negativen Beispielen an der Eintrittspreise-Blogparade teilnehmen – ich stelle hier mehrere positive Erfahrungen mit „Eintrittspreisen“ zu (Fort-/Weiter-)Bildungsangeboten vor.

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Was als „preiswert“ anzusehen ist, ist eine Sache des Inputs (Geld bzw. „Eintrittspreis“, Zeitaufwand, Erwartungen etc.) und des Outputs (was man dafür erhält) – die Einschätzung ist in weiten Teilen subjektiv. Ich bin zugegebenerweise ein Fortbildungs-Junkie – es gibt so viel, was ich lernen bzw. wovon ich etwas verstehen möchte. Zum Glück passt mein Wissensdurst gut zu einer Journalistin/Autorin, denn die erweitert so ihr Themen-Repertoire. Vor allem verschiedene Bereiche der Informationstechnologie haben es mir angetan und so buchte ich mich 2009 bei der Harvard University Extension School in einen Kurs (1 Semester) ein, bei dem es um die Erstellung dynamischer Webseiten ging. Mit über 1.400 Euro „Eintrittspreis“ war dieser Kurs nicht gerade umsonst, aber er war trotzdem preiswert:

  • weil der Stoff anspruchsvoll war (für mich, weil ich nur einen winzigen Teil der Voraussetzungen mitbrachte),
  • aber verständlich aufbereitet,
  • weil die Betreuung kompetent (ein sehr engagierter junger Professor)
  • und intensiv war (Vorlesungen, Workshops, Sprechstunden etc.),
  • weil Technik gekonnt eingesetzt wurde (gestreamte Live- Vorlesungen und -Workshops, die aber auch aufgezeichnet wurden und später abrufbar waren)
  • und weil wir keine Prüfungen hatten, sondern Projekte erstellen mussten, an denen wir wochenlang bastelten – das letzte Projekt durfte sich jeder Student selbst überlegen, entwerfen und umsetzen und erhielt dabei individuelles Feedback in jedem Stadium.
  • Dank des Kurses habe ich heute Vorlagen, die ich wiederverwenden kann, denn Programmieren ist ja nicht mein Hauptberuf.

Der Kurs war auf jeden Fall sein Geld wert.

Lernen bzw. Fortbildung/Weiterbildung kann, aber muss nicht viel kosten.

Mein Wissensdurst war durch den obigen Online-Kurs nicht für immer gestillt – mit meinem Budget an Geld und Zeit muss ich allerdings haushalten. Als ich 2011 von einem Testlauf der Stanford Universität hörte, die kostenlose Online-Kurse anbot, schrieb ich mich dort für einen dreimonatigen Kurs „Einführung in Datenbanken“ ein. Auch dieser Kurs war anspruchsvoll und ich habe sehr viel gelernt. Auch hier war das Unterrichtsmaterial (Lernvideos, Lerntests, Prüfungen) super aufbereitet, die Technik hervorragend eingesetzt etc. Aber natürlich kann bei einem Kurs, an dem knapp 100.000 Teilnehmer aus aller Welt eingeschrieben sind (E-Mail-Adresse und Name reichten), keine individuelle Betreuung geleistet werden. Dennoch war auch dieser Kurs unbedingt empfehlenswert – und die Studenten halfen sich über ein Erfahrungsaustausch-Board gegenseitig, unterstützt vom Dozenten und seinen Assistenten bzw. Studenten höherer Semester. Der Begriff, der sich inzwischen für diese Kurse etabliert hat, ist MOOCs – MOOC steht für Massive Open Online Course, also offene, kostenlose Onlinekurse für große Teilnehmerzahlen.

Inzwischen werden von verschiedenen Universitäten und neuen kommerziellen Plattformen kostenlose Online-Kurse angeboten – längst nicht mehr nur zu Informatik-Themen. Ich habe in verschiedene kostenlose Online-Kurse hineingeschnuppert und kann sie nur empfehlen (Kursübersicht Class Central).

Der ein oder andere wird vielleicht sagen: Ja schön, aber ich kann doch kein Englisch. Auch Englisch kann man lernen – unter anderem kostenlos mit dem Fernsehen (BR alpha – lernen kann man da nicht nur Englisch, sondern auch Mathe, Deutsch, Software-Programm Excel und vieles mehr).

Viel Freude beim preiswerten Lernen!

Mehr „Eintrittspreis“-Erlebnisse und die Einladung zum Mitmachen bei
-> Eintrittspreise zwischen Lust und Frust

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Über Eva Schumann

Garten(bau) und Gärtnern sind meine Therapie und Leidenschaft und sie waren viele Jahre mein Beruf. Zu meinem Gartenbau-Studium kam ich über den zweiten Bildungsweg, denn da lernte ich den Spaß am Lernen und so wurde lebenslanges Lernen zu meinem Lebensmotto. Ich bin Fachfrau auf mehreren Gebieten, denn ich habe mehrere Ausbildungen (Einzelhandelskauffrau Parfümerie, abgeschlossenes Studium Gartenbau, Weiterbildung Netzwerk- und Internetmanagement, Schulungen technische Redaktion, IT, Mobilfunknetze, Programmierung, Datenbanken und mehr) und auch ausgiebig Berufserfahrung gesammelt. Daneben bin ich immer leidenschaftliche Hobbygärtnerin (Garten, Balkon, Terrasse) und Hobbybörsianerin (aus Begeisterung für das Internet) geblieben. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt heute als freie Journalistin, Bloggerin, Texterin, Buchautorin und Technische Redakteurin (mehr siehe www.evaschumann.biz) sowie über meine werbefinanzierten Publikationen im Internet (Portalseite www.tinto.de). Buchen Sie Werbeplatz oder bestellen Sie frische Texte, Bilder oder anderen Content bei tinto@tinto.de oder eschumann@evaschumann.biz
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Eine Antwort auf Preiswert lernen

  1. Pingback: Massive Open Online Courses (MOOC) – neue Entwicklungen | tinto bloggt

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