(Überarbeitet am 29.11.2016.) Der astronomische Winteranfang beginnt dieses Jahr am 21. Dezember, für die Meteorologen beginnt der Winter aber bereits am 1. Dezember. Der Herbst war recht mild, aber inzwischen haben wir frostige Nächte. Doch vor allem im Januar, Februar und März kann es sehr kalt werden – eine kritische Zeit für überwinternde Pflanzen im Gewächshaus, wenn man das Gewächshaus nicht frostfrei heizt. Außerdem ist der Winter genau die Zeit, wo Gärtner und Hobbygärtner mit der Pflanzenanzucht für das kommende Frühjahr beginnen. Die Jungpflanzenanzucht ist die Phase mit dem höchsten Wärmebedarf und diese fällt ziemlich genau in die kälteste Jahreszeit – jedenfalls, wenn man einen Vorsprung zur Aussaat im Freien gewinnen möchte. Dies ist eine schwierige Situation für den Geldbeutel (Heizkosten) und das Umweltgewissen (CO2) des Kleingewächshaus-Gärtners gleichermaßen.
Mit diesen Tipps können Sie bei der Gewächshausbeheizung Energie sparen:
- Auf die Eindeckung und Konstruktion achten
Schon beim Kauf sollte man daran denken, was man später mit dem Gewächshaus machen möchte. Wer im Winter Jungpflanzen anziehen möchte oder wärmeliebende Pflanzen über den Winter bringen will, sollte unbedingt ein gut isoliertes Gewächshaus kaufen – mit Isolierglas oder hochwertigen Stegplatten als Eindeckungsmaterial und thermisch isolierenden Konstruktionsprofilen, die keine Wärme von innen nach außen leiten. - Defekte Eindeckungselemente sofort austauschen oder reparieren
- Dichtigkeit von Fenstern und Türen regelmäßig kontrollieren und bei Undichtigkeiten Abhilfe schaffen
- Nachträgliche Isolierung mit Luftpolsterfolie
Folienhalter und Luftpolsterfolie gibt es im Fachhandel. Die Folie kann innen oder außen angebracht werden, wobei die Anbringung innen besonders auf Einfach-Glas zu Problemen mit Kondenswasser führen kann. - Nachträgliche Isolierung des Fundaments und des Sockels
Damit auch über den Boden keine Wärme verloren geht, sollte man bis in frostfreie Tiefe innen und außen Styrodurplatten anbringen. - Nordseite und Seitenwände bis Tischhöhe mit Styrodur- oder anderen Wärmedämmplatten verkleiden
- Größere Gewächshäuser mit Folienvorhängen in Abteile unterteilen
Das Abteil mit den wärmebedürftigsten Pflanzen und mit den Aussaaten kommt in die Mitte. Alternativ kann man einen zusätzlich beheizten Aussaatkasten in die Mitte stellen.
- Zusätzliche Folienvorhänge innen vor die Türen hängen
Damit beim Türöffnen nicht sofort alle Wärme nach draußen abfließt. - Nächtliche Temperaturabsenkung
Die meisten Pflanzen vertragen es sehr gut, wenn es nachts ein paar Grade kühler ist als tagsüber. Wer die Temperatur über einen Thermostat regelt, kann das bei seinen Einstellungen berücksichtigen. Nicht geeignet sind tiefe Temperaturen und sehr große Temperaturunterschiede bei Tropenpflanzen und vielen Pflanzen im Keimlingsstadium. - Energieschirm nachts
Wärme steigt nach oben. Eine Zwischendecke, genannt Energieschirm, die zwischen Pflanzen und Dach gespannt wird, reduziert sehr die Wärmeverluste über das Dach. Notfalls kann man auch einfach einige Schichten Schattiermatten oder schwarze Folie über gespannte Drähte legen. Tagsüber müssen die Abdeckungen entfernt werden, damit möglichst viel Licht an die Pflanzen gelangt. - Einsatz von Vlies, Folie oder Papier
Während besonders kritischer Nächte helfen zusätzliche Auflagen von Vlies, Folie oder Papier über die Pflanzen und/oder Matten über dem Gewächshaus. Tagsüber sollten die Pflanzen aber so viel Licht wie möglich erhalten, ohne sie zu gefährden.
Buchtipp:
Das Kleingewächshaus*:
Technik und Nutzung
Eva Schumann/Gerhard Milicka
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 4. Auflage (10. April 2014)
ISBN 3-8001-8064-2
*Werbelink
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