Geld verdienen mit dem Blog: Was hat sich geändert?

Kurze Antwort: Es ist schwieriger geworden! (Meinungsbeitrag)

Ob man mit Inhalten im Web, bespielsweise in einem Blog, über Werbeeinnahmen Geld verdienen kann, hängt unter anderem vom Thema, der Qualität und von der Sichtbarkeit ab.

Kleiner Rückblick
Ich habe seit 1998 eigene Inhalte – Texte und Bilder  –  im Web. Angefangen habe ich mit einer „Homepage“, mit der Zeit wurde es ein kleines Universum aus Informationswebsites zu Themen, mit denen ich mich vorher oder parallel auch hauptberuflich oder einfach aus Interesse befasste. Die Webseiten erstellte ich mit WYSiWYG-Editoren, später auch mit einfachen HTML-Editoren – jede Seite manuell. Mit dem Aufkommen von Content-Management-Systemen (CMS) richtete ich dann auch Blogs ein, weil sie leichter zu erstellen und zu administrieren sind.

Meine Werbeeinnahmen aus monetarisierten Online-Veröffentlichungen stehen auf vier Standbeinen. Der Erfolg aller ist von Suchmaschinen, insbesondere vom Quasi-Monopolisten Google-Suche, abhängig. Mehr dazu auch bei Geld verdienen mit der Homepage, dem Blog, Videos

Meine Veröffentlichungen, also meine Arbeit, wollte ich nach einiger Zeit auch monetarisieren. Also ging ich Partnerschaften mit Amazon.de*, Google Adsense und sogenannten Affiliate-Plattformen ein. Seit Firmen oder deren Agenturen auf mich zukamen, vereinbare ich mit denen, die ich zu meinen Inhalten passend finde, auch direkte Werbepartnerschaften, vermiete Werbeplatz für Banner oder Texteinschübe oder veröffentliche gegen Bezahlung deren Artikel oder schreibe in deren Auftrag gesponserte Artikel und veröffentliche sie. Jede Werbung wird natürlich entsprechend gekennzeichnet (Anzeige, Werbung, Sponsor-Post, Sponsored Post).

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Lässt sich mit Bloggen Geld verdienen?

Meine Erfahrungen mit den einzelnen Möglichkeiten zur Monetarisierung von Blogs mit Werbeeinnahmen sind gemischt und sie haben sich im Laufe der Zeit auch immer wieder geändert, je nach Thema der Veröffentlichung, Art der Werbepartnerschaft und den Möglichkeiten, die sie bietet, sowie auch abhängig davon, welche Geräte (Smartphone, Smartpad, Notebook/Computer) unter meinen Leser*Innen am stärksten verbreitet waren. Vor einigen Jahren habe ich einen ausführlichen Beitrag zum Thema Geld verdienen mit Homepage oder Blog verfasst, den ich später um das Thema Video erweitert habe. In dem Beitrag sind meine Erfahrungen zur Generierung von Werbeeinnahmen bis etwa 2018 aufgeführt und dort sind Rechenbeispiele enthalten. Hier nun einige Beobachtungen, wie sich das Thema in den letzten Jahren weiterentwickelt hat – wobei dies allein meine Erfahrungen sind.

Neueste Entwicklungen bei der Blogmonetarisierung

Der Kampf um die Seitenbesucher*Innen

Ich war bei einigen meiner Themen als Vorreiter gestartet, inzwischen ist die Konkurrenz immens. Die hohen Besucherzahlen sind bei „alten“ Themen schwer zu halten, denn nicht nur andere Blogger*Innen kämpfen um die Aufmerksamkeit der Leser und Leserinnen, sondern inzwischen sind auch fast alle Magazine online, Unternehmen der Branchen sowie völlig sachfremde Plattformen, auch sie bloggen oder lassen zur Kundengewinnung und Kundenbindung bloggen. Natürlich ist all das legitim, aber es macht das Leben für bloggende Einzelkämpfer*Innen schwer. Die bestehenden Spitzenplätze, deren Inhalte und Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung (SEO, beispielsweise die Keyword-Optimierung) sind für jeden leicht zu recherchieren und als nachfolgende Content-Manager*In muss man es nur ein wenig besser für die Suchmaschine aufbereiten (lassen), um die Vorreiter vom Thron zu stoßen. Als Blogger oder Bloggerin reicht es längst nicht, klare Texte mit wertvollen Informationen zu schreiben. Um Erfolg zu haben, muss man ständig die Konkurrenz und die Suchmaschinenplätze im Auge haben. Ich weiß, wie man Content auf die vorderen Plätze hievt, aber ich muss aus Zeitgründen Prioritäten setzen und ich gebe zu, ich beschäftige mich bei meinen eigenen Blog-/Veröffentlichungen inzwischen lieber wieder mit dem Thema selbst, das übrigens auch aktualisiert werden sollte, als mit all dem Meta drum herum.

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Gleichzeitig braucht man ständig neue Ideen und neue Nischen, damit sich die Einarbeitung und das Schreiben neuer Beiträge überhaupt lohnen. Und dann muss man für jedes Thema viel Zeit investieren, den Blog und den neuen Blogbeitrag auch bekanntzumachen.

Sichtbar ist nur, wen die Suchmaschinen kennen, für gut befinden und wer bei Suchanfragen auf den Suchergebnisseiten ganz vorne platziert wird. Nicht zu vergessen, dass man dort auch mit den Anzeigen, die die Suchmaschine dort platziert, in Konkurrenz ist. Und da sollte man nicht vergessen, dass das größte Interesse des Suchmaschinenbetreibers die Maximierung der Werbeeinahmen auf seiner Suchergebnisseite ist.

Der Kampf um gute Plätze in den Suchmaschinen wird immer härter. Ohne Kenntnisse in Suchmaschinenoptimierung (SEO) sind die Erfolgsaussichten für einen Blog, der hauptsächlich über Suchmaschinen gefunden werden soll, gering. Alternativ oder zusätzlich kann man versuchen, mögliche Leser*Innen mittels Newslettern (Achtung Datenschutz) und Social Media auf sich aufmerksam zu machen und an sich zu binden.

Es ist meinem Eindruck nach auch schwieriger geworden, Blogs und Blogartikel über Facebook & Co. bekanntzumachen, da diese Plattformen die Sichtbarkeit unter Kontrolle halten (manchmal habe ich den Eindruck, als würde die Sichtbarkeit gezielt gedeckelt werden). Natürlich wird man von manchen dieser Social-Media-Plattformen ständig aufgefordert, Werbung bei ihnen zu buchen (für mich bei meinen Hauptthemen zu teuer), um eben die Sichtbarkeit zu erhöhen. Die Zeiten, als auch kleine Blogger u. Ä. als Content-Lieferanten geschätzt wurden, sind meinem Eindruck nach vorbei, seit Facebook/Instagram, YouTube, TikTok und andere beziehungsweise deren Mutterkonzerne solche Kolosse geworden sind und sich hauptsächlich für die Zusammenarbeit mit großen Content-Unternehmen interessieren.

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Die Ansprüche sind höher geworden

Die Ansprüche an Blogs und Informationsseiten sind höher geworden – sowohl von Seiten der Suchmaschinenbetreiber als auch der Leser her. Die Veröffentlichungen müssen nicht nur professionell von der Text- und Bildqualität her sein (und die neuen Browser und technischen Geräte geben das her), sondern müssen auch responsive sein, d. h. so programmiert und konfiguriert sein, dass die Inhalte je nach Gerät, das auf sie zugreift, für dieses jeweils optimal dargestellt werden können – nicht nur die selbst erstellten Inhalte, sondern auch die Werbebanner etc. müssen sich automatisch anpassen (man muss also im Code Weichen stellen, was wann aufgerufen wird, oder responsive Werbemittel einsetzen).

Gleichzeitig müssen die Inhalte schnell laden (im Browser angezeigt werden) – und hier bremsen meinem Eindruck nach manche Arten von Werbung erheblich – nämlich die, bei denen im Hintergrund neben den Einstellungen der Seite erst einmal die Interessen des Seitenbesuchers abgerufen und dann die Werbeplätze an die vorhandenen Bieter versteigert werden müssen. Ich kann vor allem darüber sprechen, was ich selbst sehe: Adsense beispielsweise vermittelt (nicht immer, aber zu oft) grauenhafte, niveaulose Werbung, die weder zu meinen Interessen passt, noch irgend etwas mit dem Seitenthema zu tun hat.

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Als Seitenbetreiber kann ich bei Adsense Werbung blockieren, aber dafür müsste ich mehrmals täglich kontrollieren, was an Bannern eingespielt wird. Dazu habe ich keine Zeit. Wegen meiner Erfahrung mit der Qualität springe ich auch nicht auf den Zug auf, der Seitenbetreibern seit neuestem angeboten wird: einfach einen Code in alle Seiten einzufügen und Google Adsense automatisiert entscheiden zu lassen, wo und was auf den Seiten eingespielt wird. Es gefällt mir nicht, dass Google Adsense immer mehr Kontrolle über den werblichen Teil und nun praktisch auch zur Gestaltung meiner Websites beansprucht. Was da ausgewählt wird, kann meine Glaubwürdigkeit als Autorin/Bloggerin ruinieren (ich, die ich biologischen Gartenbau vertrete, bekomme Werbung für Wühlmaus-Gase und andere giftige Pflanzenschutzmittel eingeblendet und solche Scherze). Ich wünschte, Suchmaschinen würden zurückkehren zu Zeiten, als die Werbung zu den Inhalten der aufgerufenen Seite passend eingespielt wurde entsprechend der Meta-Beschreibung im Head und den ausgelesenen Seiteninhalten und nicht danach, was man als letztes besucht hat (Beispiel: aus beruflichen Gründen recherchiere ich den ganzen Tag, auch schreckliche Dinge, die überhaupt nichts mit meinem persönlichen Konsumverhalten zu tun haben und an die ich niemals erinnert werden wollte). Wenigstens sollte es diese Option für Seitenbetreiber geben. Als Verbraucher (Seitenbesucher) und als Bloggerin/Content-Creator ist mir persönlich die ganze Personalisierung sowieso ein Grauen.

Verlangsamend wirken aber meinem Eindruck nach auch manche Widgets anderer Unternehmen. Der Nachteil jeder Art von statischer, individuell manuell programmierter Werbung ist allerdings, dass man sie eben auch händisch immer wieder ändern muss.

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Die Umsetzung von Regeln wird immer komplizierter und zeitaufwendiger

Eine weitere Schwierigkeit: Es gibt immer mehr Regeln, die von Bloggern und Bloggerinnen zu beachten sind. Grundsätzlich muss man natürlich ein Gewerbe anmelden und mit dem Finanzamt kommunizieren beziehungsweise sich schlaumachen, ob man umsatzsteuerpflichtig ist und Voranmeldungen erstellen muss und was sonst noch an Pflichten eines gewerblichen Unternehmen anfällt. Speziell zu Veröffentlichungen im Internet gibt es staatliche, sich ständig verändernde Vorgaben zum Impressum (problematisch bis gefährlich für Soloselbstständige, deren Firmenadresse auch die Privatadresse ist, solche Angaben online stellen zu müssen) und zum Datenschutz (ich sehe den guten Willen, aber die Umsetzung der gerade wieder geänderten Regeln sind so zeitfressend, dass mancher, der viele Blogs und dazu noch alte Informationsseiten von vor CMS-Zeiten hat, erst einmal ein halbes Jahr nichts anderes mehr machen kann, als sich um Umstellungen zu kümmern). Darüber hinaus stellen auch die Suchmaschinen (wobei Google eine Monopolstellung auf dem Suchmaschinenmarkt hat), die Werbeplattformen wie Google Adsense und große Werbepartner wie Amazon.de ihre eigenen Regeln auf, die sich ebenfalls ständig ändern, sei es aus eigenem Antrieb oder wegen neuer Regularien auf Staats- oder EU-Ebene.

Viele wollen für Werbung nicht angemessen oder überhaupt nicht bezahlen

Was sich nicht geändert hat und nach wie vor ärgerlich und lästig ist, sind die vielen Anfragen nach kostenloser Werbung auf meinen teilweise jahrzehntelang gepflegten Webseiten – und das seltener vom kleinen Blogger nebenan als von größeren Unternehmen beziehungsweise deren hartnäckigen Agenturen. Nein Danke!

Mein Fazit zum Geldverdienen mit Werbeeinnahmen bei Blogs und sonstigen Informationswebseiten

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Von den Werbeeinahmen durch Bloggen alleine könnte ich derzeit nicht leben – was auch an den Themen liegt, über die ich schreibe. Natürlich könnte ich wie manch andere zu den Social-Media-Plattformen abwandern und dort meine Inhalte (und mich selbst auch in Bild und Ton) direkt einstellen statt wie jetzt in Social Media nur zu teasern, aber die eigentlichen Inhalte auf meinem eigenen Territorium zu behalten. Man kann als Influencer oder Influencerin, wenn man genug Abonnenten hat, auf den Social-Media-Plattformen direkt Werbekunden finden. Man wird aber auch abhängig. Und obwohl ich manche der sozialen Netze gerne nutze, um einerseits meine Artikel zu teasern und andererseits am Puls der Zeit und in Kontakt mit Fachkolleg*innen und Leser*Innen zu bleiben: Für mich persönlich ist das „Influencern“ auf Instagram, YouTube (bisher) nicht interessant, ich sehe mich als Schreiberin, ich will nicht mich als Person stärker in den Mittelpunkt stellen müssen, als es schon jetzt der Fall ist, und ich möchte mich nicht noch mehr in Abhängigkeit von einem der Online-Giganten begeben. Facebook heißt jetzt Meta und zu Meta gehören auch Instagram und Whatsapp, Google heißt jetzt Alphabet und dazu gehören neben Google Suche auch YouTube, Gmail, Blogger, Google Docs und tausend andere Sachen mehr – ich komme gerne zu Besuch, aber ich will auf deren Social-Media-Plattformen nicht leben und ihnen ausgeliefert sein. Als weitere Standbeine neben dem Bloggen schreibe ich für Auftraggeber – für Zeitschriften und Unternehmen oder in Zusammenarbeit mit Verlagen auch Bücher. Meine Blogs werden also nicht nur direkt monetarisiert, sondern sind wichtig für meine Selbstvermarktung und die Vermarktung meiner Buchprojekte.

* Werbelink (wenn Sie zu der verlinkten Seite gehen und dort etwas kaufen, erhalte ich eventuell eine Werbekostenerstattung)

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Über Eva Schumann

Garten(bau) und Gärtnern sind meine Therapie und Leidenschaft und sie waren viele Jahre mein Beruf. Zu meinem Gartenbau-Studium kam ich über den zweiten Bildungsweg, denn da lernte ich den Spaß am Lernen und so wurde lebenslanges Lernen zu meinem Lebensmotto. Ich bin Fachfrau auf mehreren Gebieten, denn ich habe mehrere Ausbildungen (Einzelhandelskauffrau Parfümerie, abgeschlossenes Studium Gartenbau, Weiterbildung Netzwerk- und Internetmanagement, Schulungen technische Redaktion, IT, Mobilfunknetze, Programmierung, Datenbanken und mehr) und auch ausgiebig Berufserfahrung gesammelt. Daneben bin ich immer leidenschaftliche Hobbygärtnerin (Garten, Balkon, Terrasse) und Hobbybörsianerin (aus Begeisterung für das Internet) geblieben. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt heute als freie Journalistin, Bloggerin, Texterin, Buchautorin und Technische Redakteurin (mehr siehe www.evaschumann.biz) sowie über meine werbefinanzierten Publikationen im Internet (Portalseite www.tinto.de). Buchen Sie Werbeplatz oder bestellen Sie frische Texte, Bilder oder anderen Content bei tinto@tinto.de oder eschumann@evaschumann.biz
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