Biogarten: Mit Blühpflanzen Nützlinge fördern

Mit blühenden Pflanzen vom Spätwinter bis zum Spätherbst tut man sich nicht nur selbst etwas Gutes, sondern auch Schmetterlingen, Bienen, Hummeln und anderen Nützlingen, die auf Pollen und Nektar angewiesen sind. Beispiele. (zuletzt aktualisiert am 19.7.2022)

Jeder, nicht nur der Biogärtner, kann etwas zum Erhalt der Arten beitragen, indem er Schmetterlingen, Bienen, Hummeln und anderen Nützlingen im Garten oder auf dem Balkon Futter von blühenden Pflanzen bietet. Allerdings ist das nur ein erster Schritt, denn die Tiere brauchen nicht nur Pollen und Nektar, sondern auch Verstecke, Nistmöglichkeiten und Ähnliches. Schmetterlinge beispielsweise gibt es nur, wenn es auch die für jede Art spezifischen Pflanzen gibt, an denen sie sich vom Ei über die Raupe bis hin zum Schmetterling entwickeln können.

Hier eine kleine Diaschau von Nützlingen an Blüten von meinem YouTube-Kanal.

Was sind eigentlich Nützlinge?

Als Nützlinge werden vor allem Insekten und Spinnentiere bezeichnet, die für den Menschen einen Nutzen haben, beispielsweise Schädlinge fressen. Das ist also eine ziemlich egozentrische und inzwischen aus ökologischer Sicht auch überholte Sichtweise, denn letztendlich hat in der Natur alles einen Nutzen, auch alle „Schädlinge“ – und sei es nur als Leckerbissen für Vögel, die ihre Jungen damit aufziehen.

Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und viele andere sind für uns ganz offensichtlich nützlich, weil sie Pflanzen bestäuben, so dass wir Obst und Fruchtgemüse ernten können. Honigbienen sammeln darüber hinaus Honig und tragen etwas zu unserer Ernährung bei. Ohrenkneifer, Marienkäfer, ihre Larven sowie die Larven von Schwebfliegen, Florfliegen, Gallmücken und anderen sind nützlich, weil sie Blattläuse vertilgen und Raubmilben halten Spinnmilben an unseren Pflanzen in Schach. Auch Vögel und Igel sind Nützlinge, denn sie vertilgen beispielsweise Mücken und Schneckeneier. Letztendlich hat aber jedes Lebewesen eine Funktion im Ökosystem und ist wichtig. Wir brauchen die Artenvielfalt und praktizieren im Garten, auf Balkon und Terrasse am besten das Gärtnern mit der Natur und nicht gegen sie.

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Welche Blühpflanzen mögen Schmetterlinge, Bienen, Schwebfliegen & Co.?

Fast alle Blühpflanzen, die Nektar und/oder Pollen bilden, unterstützen viele Nützlinge und andere Insekten.
Für Honigbienen sind es Blühpflanzen, die als Bienentrachtpflanzen zählen – dort finden Sie beides, Pollen und Nektar. Zu den Bienentrachtpflanzen gehören beispielsweise

  • Bäume wie Robinie, Linde und Obstbäume
  • Sträucher bzw. Halbsträucher wie Ysop, Lavendel und Thymian
  • Stauden wie Kugeldistel und Futter-Esparsette
  • einjährige Pflanzen wie Raps, Buchweizen, Borretsch, Gelber Steinklee und Phacelia („Bienenfreund“)

Aber auch viele andere Blühpflanzen wie Wild-, Gewürz- und Heilkräuter werden von Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen und anderen Nützlingen angeflogen (siehe auch Pflanzen für Nützlinge).

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Bei uns im Garten und in der Umgebung beobachte ich Bienen und Hummeln beispielsweise an Rasenunkräutern wie dem Löwenzahn, aber auch an Blumenzwiebelpflanzen wie Purpur-Kugellauch (Allium aflatunense ‚Purple Sensation‘), Gartenstauden wie dem Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) oder der Duftnessel (Agastache Hybride ‚Ayala‘) und an Sträuchern wie dem Spierstrauch und dem Sommerflieder (Buddleja davidii). An letzterem findet man auch sehr viele Schmetterlinge – allerdings sollte man wissen, dass die Jungtiere (Raupen) der Schmetterlinge spezielle Futterpflanzen brauchen, bei manchen Schmetterlingsraupen sind das Brennesseln, andere benötigen Dill, Fenchel, Kapuzinerkresse oder andere Raupenfutterpflanzen – nur wenn man diese Pflanzen zusätzlich in der Nähe hat, ist für den Schmetterlingsnachschub gesorgt.

Die Nützlinge und Blüten aus dem Diaschau-Film

Marienkäfer an Traubenhyazinthe
Marienkäfer an Traubenhyazinthe
Biene an Storchenschnabel
Biene an Storchenschnabel
Biene an Phacelia
Biene an Bienenfreund Phacelia
Schwebfliege an Habichtkraut
Schwebfliege an Habichtkraut
Hummel an Spierstrauch
Hummel an Spierstrauch
Biene an Schmetterlingsstrauch
Biene an Schmetterlingsflieder Buddleja davidii ‚Black Knight‘
Hummel an Agastache
Hummel an Duftnessel Agastache
Tagpfauenauge an Schmetterlingsflieder
Tagpfauenauge an Schmetterlingsflieder

Apropos Holunder

Eigentlich gehört er auch zu den wichtigen Blütenpflanzen. Allerdings: Holunder wird von Honigbienen nicht besucht, dafür aber von Schwebfliegen – diese Schwebfliegen sowie Schmetterlinge befruchten seine Blüten, sodass daraus Holunderbeeren werden, die Menschen und Vögel genießen. Die Larven der Schwebfliegen sowie Marienkäfer laben sich nebenbei an den an den Trieben oft reichlich vorkommenden Holunderblattläusen. Dadurch hat man dann eine eigene Nützlingszucht im Garten.

Der Beitrag wurde 2016 erstmalig veröffentlicht und seit dem mehrmals aktualisiert.

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Über Eva Schumann

Garten(bau) und Gärtnern sind meine Therapie und Leidenschaft und sie waren viele Jahre mein Beruf. Zu meinem Gartenbau-Studium kam ich über den zweiten Bildungsweg, denn da lernte ich den Spaß am Lernen und so wurde lebenslanges Lernen zu meinem Lebensmotto. Ich bin Fachfrau auf mehreren Gebieten, denn ich habe mehrere Ausbildungen (Einzelhandelskauffrau Parfümerie, abgeschlossenes Studium Gartenbau, Weiterbildung Netzwerk- und Internetmanagement, Schulungen technische Redaktion, IT, Mobilfunknetze, Programmierung, Datenbanken und mehr) und auch ausgiebig Berufserfahrung gesammelt. Daneben bin ich immer leidenschaftliche Hobbygärtnerin (Garten, Balkon, Terrasse) und Hobbybörsianerin (aus Begeisterung für das Internet) geblieben. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt heute als freie Journalistin, Bloggerin, Texterin, Buchautorin und Technische Redakteurin (mehr siehe www.evaschumann.biz) sowie über meine werbefinanzierten Publikationen im Internet (Portalseite www.tinto.de). Buchen Sie Werbeplatz oder bestellen Sie frische Texte, Bilder oder anderen Content bei tinto@tinto.de oder eschumann@evaschumann.biz
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