Schnecken – und wie man Gartenpflanzen vor ihnen schützt

HobbygärtnerInnen klagen, dass die Wegschnecken ihnen gerade nach dem Regen alles wegfressen und fragen, was sie tun können. Die LiebhaberInnen der französischen Küche denken bei Schnecken dagegen an Weinbergschnecken und bekommen Appetit. Firmen, die exklusive Hautcremes herstellen, wissen jedenfalls, wie man aus Schneckenschleim Geld macht. Manche TerrarienbesitzerInnen haben Freude an Schnecken als Haustiere, und wer sich mit Naturkunde, Biologie und Ökologie beschäftigt, ist von diesen Studien- und Forschungsobjekten vor allem fasziniert. (zuletzt bearbeitet am 10.6.2025**)

Ausgewachsene Wegschnecke an Kohl
Ausgewachsene Wegschnecke an Kohl

Nachtrag vorweg: Mit dem immer offensichtlicher werdenden Artensterben und der Forderung nach Erhalt der Artenvielfalt gibt es vor allem unter jungen HobbygärtnerInnen den Trend, auch sogenannte Schädlinge zu beschützen (die Einteilung der Tiere in Nützlinge und Schädlinge ist inzwischen nicht nur aus Sicht der Ökologie sowieso überholt). So wurden in den letzten Jahren im Extremfall sogar die bei den meisten GärtnerInnen sehr unbeliebten Wegschnecken vorsichtig vom Salat abgesammelt und in ein Beet mit Pflanzen, die man extra für sie ausgesät hatte, umgesiedelt. Allerdings dürfte vielen im Schneckenjahr 2024, als die Schnecken eimerweise aus den Gemüsebeeten geholt werden mussten, dies erst einmal vergangen sein.

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Was sind Schnecken?

Schnecken gehören, ebenso wie Tintenfische und Muscheln, zum Stamm der Weichtiere (Mollusca). Die etwa 100.000 Schneckenarten bilden die artenreichste Klasse dieses Stammes und sie ist die einzige Weichtierklasse, die auch landlebende Arten enthält. Die kleinsten derzeit bekannten Schnecken haben ein Gehäuse mit weniger als 0,5 mm Durchmesser, die größten haben Schneckenhäuser mit einer Länge über 90 cm – beide Extreme leben allerdings im Meer.

Schnecken im Garten aus ökologischer Sicht

Wegschnecken auf Gemüseabfällen im Komposthaufen
Auch Wegschnecken leisten wertvolle Arbeit bei der Umwandlung von Pflanzenabfällen.

Wie alle Lebewesen, haben auch Schnecken eine wichtige Funktion in ihrem jeweiligen Lebensraum: Je nach Art sind sie beispielsweise Aasfresser und Vertilger abgestorbenen Pflanzenmaterials und tragen dadurch dazu bei, dass aus „Überresten“ Humus wird, andere Arten betätigen sich als Algen-Putzkolonne auf Zweigen und Ästen, manche sind Allesfresser und alle sind am Ende auch Futter für Vögel, Igel, Maulwürfe, Spitzmäuse, verschiedene Käfer und andere Lebewesen.

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Zum Fürchten für GärtnerInnen sind bei uns hauptsächlich Nacktschnecken (Schnecken ohne Haus), die Pflanzen über Nacht oder an einem Regentag bis zum Stängelansatz abfressen können. Aber Vorsicht vor Pauschalurteilen: Zu den Nacktschnecken gehört auch die Familie der Schnegel, deren Familienmitglieder sich überwiegend von Pilzen, Flechten, Algen, abgestorbenem Pflanzenmaterial und Aas ernähren. Der Tigerschnegel greift auch andere Nacktschneckenarten an und ist damit ein natürlicher Feind der aus Gärtnersicht schädlichen Wegschnecken.

Schaden durch junge Schnecken am frischen Austrieb von Stauden im Frühjahr. Im Bild: Purpursonnenhut (Echinacea purpurea)
Schaden durch junge Schnecken am frischen Austrieb von Stauden im Frühjahr. Im Bild: Purpursonnenhut (Echinacea purpurea)

Weinbergschnecken

Weinbergschnecken erfreuen sich großer Beliebtheit bei Naturkundlern, bei Liebhabern der französischen Küche (auf Französisch heißen sie „escargot“), bei Herstellern von Snail-Beauty-Cremes sowie bei Terrarienbesitzern. Aber Achtung: Weinbergschnecken sind in der Europäischen Union durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Sammeln aus der Natur ist also nicht erlaubt. Es gibt aber Schnecken aus Zuchten im Lebensmittelhandel.

Das Schneckenhaus der Heimischen Weinbergschnecke (Helix pomatia) kann eine Größe von bis zu 6 cm, gemessen von der hinteren Spitze bis zur Mündungsöffnung vorne, erreichen. Es ist im Normalfall im Uhrzeigersinn gewunden (gut zu sehen, wenn man auf die geschlossene Spitze des Schneckenhauses schaut). Schnecken mit einem linksgewundenen Gehäuse (entgegen dem Uhrzeigersinn) werden Schneckenkönige genannt, weil sie äußerst selten sind.

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Heimische Weinbergschnecken leben oft an Wegrändern und in Gebüschen auf kalkhaltigem Boden. Sie bewegen sich im „Schneckentempo“ von etwa 7 cm pro Minute fort. Ihre Ernährung besteht vorwiegend aus welkenden Pflanzenteilen und Algen. In der Natur werden sie etwa 8 Jahre alt, unter optimierten Bedingungen im Labor bis über 30 Jahre alt.

Weinbergschnecken legen ihre Eier in selbstgegrabene Erdhöhlen. Aus den Eiern schlüpfen winzige Schnecken mit noch weichem Haus, die sich bald an die Erdoberfläche graben. Da sie viele natürliche Feinde haben, erreichen nur etwa fünf Prozent die Geschlechtsreife im Alter von zwei oder drei Jahren.

Zur Überwinterung kriecht die Heimische Weinbergschnecke in den Boden und verschließt ihr Haus mit einem dicken Kalkdeckel, der sie vor Kälte schützt. 

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Die Gefleckte Weinbergschnecke (Helix aspersa auch Cornu aspersum, Cryptomphalus aspersus oder Cantareus aspersus genannt) stammt aus dem Mittelmeerraum, ist aber inzwischen in einigen Regionen in Deutschland gefunden worden. Mit maximal 4 cm Hausgröße ist sie normalerweise etwas kleiner als die Heimische Weinbergschnecke. In den französischen Schneckenzuchten gibt es allerdings Züchtungen, die doppelt so groß wie die ursprüngliche Art sind.

Die Gefleckte Weinbergschnecke wird oft mit Gemüse und Pflanzen aus dem Mittelmeerraum, möglicherweise auch aus Großbritannien, nach Deutschland importiert. Aufgrund ihrer Herkunft ist sie weniger an Kälte angepasst als unsere heimische Art: Sie kann nämlich keinen Kalkdeckel ausbilden, mit dem sie ihr Schneckenhaus im Winter verschließen könnte. Aus diesem Grund wird sie sich vorerst nur an wenigen Standorten ansiedeln können, solange die Winter nicht dank Klimakrise noch wärmer werden.

Kleine Gehäuseschnecken

Oft findet man im Garten auch kleine Gehäuseschnecken. Meist sind es Garten-Bänderschnecken, die es in Gelb und in Cremeweiß mit und ohne braune Ringel gibt. Manchmal sitzen sie in feuchten Lagen dicht an dicht an Johannisbeerzweigen oder an anderen Gehölzen. Auch sie sind in der Regel nicht schädlich, sondern ernähren sich von Algen, Flechten und Moos. Desweiteren findet man an feuchten Stellen auch die Gefleckte Schnirkelschnecke (Arianta arbustorum).

Junge Gefleckte Schnirkelschnecken/häuser
Gefleckte Schnirkelschnecken mögen es feucht. Sie ernähren sich von Pflanzen, Aas und Fäkalien. Sie bewegen sich pro Jahr gerade mal 7 – 12 m, meistens entlang von Wasserläufen. Bild: Junge Gefleckte Schnirkelschnecken

Nacktschnecken

Aus GärtnerInnensicht auffällig schädliche Schneckenarten findet man bei uns vorwiegend unter den Nacktschnecken. Das sind Schnecken, bei denen sich das Gehäuse zurückgebildet hat und die dadurch weitaus beweglicher als die Verwandten mit Haus wurden – allerdings zu dem Preis, dass sie den Sonnenschutz des Hauses verloren. Aber nicht alle Nacktschnecken werden zur Plage im Garten!

Nacktschnecken unter Unkraut auf feuchtem Boden
Nacktschnecken mögen es feucht und schattig.

Schnegel
Die Schnegel bilden eine eigene Familie (Limacoidea) in der Unterordnung der Landlungenschnecken. Sie werden bis zu 25 cm lang und haben kein Haus. Die meisten Arten sind selten. Man findet sie am ehesten in naturbelassenen Landschaften, Auen, Parks und Gärten. Sie ernähren sich von Pilzen, Flechten, Algen, Aas, von abgestorbenem Pflanzenmaterial und nur selten von lebenden Pflanzen. 

Auch Tigerschnegel (Limax maximus) haben diesen Speiseplan, vertilgen aber auch Eier und sogar größere Nacktschneckenexemplare. Sie sind also wie Igel und Spitzmäuse tierische Helfer des Gärtners im Kampf gegen pflanzenfressende Wegschnecken!

Tigerschnegel mit Eigelege. (Bildquelle: Lokilech, → CC BY-SA 3.0, via → Wikimedia Commons)
Tigerschnegel (im Bild mit Eigelege) sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Pilzen, welken Blättern und greifen auch Wegschnecken an. (Bildquelle: Lokilech, → CC BY-SA 3.0, via → Wikimedia Commons)

Wegschnecken (Familie der Arionidae)
Wegschnecken (Arion-Arten) sind meist braune, rötliche oder dunkle Nacktschnecken. Schon wenige Wegschnecken können sich zur Plage entwickeln. Eine Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) legt beispielsweise bis zu 400 kugelige, weiße Eier. Die Spanische Wegschnecke stammt übrigens nach neueren Erkenntnissen wahrscheinlich doch nicht aus Spanien, ist möglicherweise nicht mal eine neue Art, sondern schon länger bei uns zuhause und hat sich vielleicht nur wegen ihrer besseren Trockenheitsverträglichkeit in den letzten Jahrzehnten stärker als die anderen vermehrt. Ob sie heimisch ist oder aus dem westlicheren Europa, beispielsweise aus Frankreich, stammt, darüber sind sich die Wissenschaftler noch nicht ganz einig.

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Die verschiedenen Wegschnecken lassen sich optisch meist nicht eindeutig bestimmen und selbst Wissenschaftler, die mit Präparaten oder genetischen Methoden arbeiten, haben ihre Schwierigkeiten mit der Taxonomie der Gattung. Nicht nur fand man bei der Suche nach der Herkunft der Spanischen Wegschnecke unbekannte Arten, anscheinend können manche Arion-Arten auch Hybriden bilden.

Schnecken als Plage im Garten

Schnecken bestehen zu 85 % aus Wasser. Mangels Schneckenhaus sind Wegschnecken kaum vor Austrocknung durch die Sonne geschützt und müssen sich an trockenen Tagen tagsüber in feuchten Winkeln, in Erdritzen und unter Pflanzen und Steinen, verstecken. Nachts und an regnerischen, trüben Tagen werden sie aktiv, fressen Löcher in die Blätter, nagen an Früchten und Stängeln und weiden frischen Austrieb, gerade aufgelaufene Aussaaten und gepflanzte Jungpflänzchen radikal ab.

Wegschnecken werden vor allem dann zur Plage, wenn sie nicht von ihren Gegenspielern wie Vögel, Igel, Frösche, Salamander, Laufkäfern und vielen anderen natürlichen Feinden eingedämmt werden. Die Spanische Wegschnecke ist auch deshalb zum bedeutsamen Schädling im Garten geworden, weil sie sich angeblich mit einem bitteren, besonders zähen Schleim vor manchen Fressfeinden schützen kann. Laufenten und andere Enten lassen sich von dem Schleimgeschmack allerdings nicht abschrecken.

Schnecken sind beim Beutezug auch deshalb sehr erfolgreich, weil sie gut riechen können – das tun sie übrigens über die Fühler und über Sinneszellen am ganzen Körper. Wie weit Schnecken ihr Nahrungsangebot wahrnehmen können, schwankt je nach Quelle zwischen einigen Metern und 200 Metern und ist wohl abhängig von der Schneckenart und der Windrichtung. Große Nacktschnecken sollen in einer Nacht bis zu 25 m zurücklegen können.


Strategie gegen Wegschnecken

Zur Eindämmung der Wegschnecken kombiniert man mehrere der folgenden Methoden gegen Schnecken:

  • Gemüsebeeten grundsätzlich einen offenen, sonnigen Platz im Garten geben, an dem die Pflanzen und die Bodenoberfläche schnell abtrocknen
  • Natürliche Feinde von Schnecken wie Vögel, Igel, Frösche, Laufkäfer und viele andere fördern, indem man ihnen Lebensraum, Verstecke und Überwinterungsplätze bietet (Laubhaufen, Gartenteich, Wildnisecken, Totholz, „Lebensturm“/Insektenhotel etc.)
  • Unkontrollierbare Versteckmöglichkeiten für Schnecken in Beetnähe beseitigen, beispielsweise kein hohes Gras um gefährdete Beete stehen lassen
  • Durch häufige Bodenbearbeitung und die richtige Gießtechnik (Tropfbewässerung oder nur in den Wurzelbereich gießen) den Boden im Gemüsebeet feinkrümelig und trocken halten
  • Pflanzen, die mit Abstand voneinander gepflanzt werden wie Kopfsalat, Kohlrabi oder einzelne frisch gepflanzte Stauden, kann man jede für sich mit einem Schneckenkragen vor Schnecken schützen. Sie funktionieren recht sicher, aber bei größeren Beeten geht die Anschaffung schnell ins Geld und verbraucht viel Plastik, auch wenn diese gewinkelten Barrierekrägen wiederverwendbar sind.
  • Eine Barriere aus natürlichem Material sind Schafwollmatten, die um die Pflanzen gelegt werden
  • Größere Beete und Hochbeete und solche mit vielen kleinen schneckengefährdeten Pflanzen, die dicht an dicht stehen, schützt man besser als Ganzes mit einem Schneckenzaun oder einer schneckensicheren Beetumrandung (meist mehrfach nach außen gewinkelte Drahtgitter, Bleche, Kunststoffabgrenzungen oder ein Elektrozaun)
  • Pflanzen in Hochbeeten, Pflanzkisten und Kübeln können mit einem giftfreien Schutzanstrich wie beispielsweise Schnexagon vor Schnecken geschützt werden.
  • Innerhalb des Schneckenzaunes/Beetumrandung sollte man bereits vorhandene Schnecken mit Schneckenfallen (beispielsweise mit Bier befüllte Becher) abfangen, absammeln und/oder töten.
  • Hochbeete auf Rädern oder Stelzen nutzen
  • Regelmäßiges Absammeln der Schnecken unter eigens dafür ausgelegten Brettern, Steinen, Säcken oder an Lockpflanzen (beispielsweise Tagetes)
  • Im Herbst unter Kübeln, Kästen und an anderen Verstecken nach Eigelegen der Schnecken schauen und sie beseitigen. Vorsicht auch beim Einräumen von Kübeln ins Gewächshaus, damit man nicht versehentlich Schnecken oder Schneckeneier ins Gewächshaus einschleppt.
  • Apropos Schnecken beseitigen: Töten darf man nur nicht geschützte Schneckenarten. Wer sich dafür entscheidet, sollte das möglichst schmerzlos tun. Als am wenigsten leidvoll gilt die Methode, die Schnecken über Nacht einzufrieren und die toten Tiere dann über die Restmüll- oder die Biotonne zu entsorgen.
    Einzelne wenige Schnecken kann man auch in der Natur in der Region aussetzen. Größere Mengen können jedoch das jeweilige lokale Ökosystem durcheinanderbringen, weshalb dies nicht zu empfehlen ist. Eine weitere Möglichkeit ist, jemanden mit Hühnern oder Enten in der Nachbarschaft zu fragen, ob man die abgesammelten Schnecken dort zum Verfüttern hinbringen darf.
  • Hat man einen größeren Garten, kann man außerhalb von umzäunten Beeten oder nach dem Abernten Hühner oder Enten laufen lassen – im bepflanzten Beet könnten sie jedoch Schaden anrichten.
    Laufenten sollte man nur halten, wenn man ihnen ein Wasserbecken o. Ä. zum Baden, für die Gefiederpflege und zum Schwimmen einrichten kann. Außerdem sollten sie, wie auch Hühner, nachts in einen sicheren Stall gesperrt werden, weil sie sonst von Raubtieren wie Füchsen oder Mardern geholt werden. Bei einem großen offenen Garten muss man auch an die Gefahr durch Greifvögel denken. Auch nicht unwichtig: Ihr aufgeregtes Geschnatter, mit dem sie die meiste Zeit kommunizieren, verärgert unter Umständen die Nachbarn.
    Wer sowieso Hühner hat, kann diese über die abgeernteten Gemüsebeete und im Obstgarten laufen lassen, damit sie (neben Käfern, Würmern, Raupen und Puppen) auch Schnecken und deren Eigelege fressen. Eigens zu dem Zweck Hühner anzuschaffen, sollte aber wohlüberlegt und geplant sein, denn die Tiere müssen artgerecht gehalten und vor Raubtieren (Marder, Fuchs, Eulen etc.) und Krankheiten (Melde- und Impfpflicht) geschützt werden. Für den Stallbau kann es zudem lokale Bauvorschriften geben. Und nicht nur, wenn auch ein krähender Hahn bei der Hühnergruppe sein soll, empfiehlt es sich, vorab mit den Nachbarn zu sprechen.
  • Förderung der Bodengesundheit beispielsweise durch Mulchen, Gründüngung und Fruchtwechsel
    Sind viele Regenwürmer im Beet und herrscht Pflanzenvielfalt statt Monotonie im Beet, hilft das auch gegen Schneckenfraß, ergab eine Untersuchung von Forschern der Universität Wien, deren Ergebnisse im Wissensmagazin scinexx veröffentlicht wurde.
  • Abfangbeet
    Für Schnecken interessante Pflanzen wie Tagetes kann man in ein Abfangbeet säen oder pflanzen. Mit Glück bleiben die Schnecken dann dort und lassen den Salat im Nachbarbeet stehen.
  • Umweltverträgliches Schneckenkorn
    Seit einigen Jahren gibt es umweltverträgliches Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-Phosphat, beispielsweise Ferramol. Ich habe gute Erfahrungen mit Ferramol im Staudenbeet, wenn ich es während der Jungpflanzenphase oder des Austriebs an gefährdete Pflanzen streue. Ferramol gibt es im Gartenfachhandel und bei Amazon*.
  • An gefährdeten Plätzen im Garten kann man Pflanzen anbauen, die Schnecken nicht mögen
Beete mit verschiedenen Beet- und Schneckenumrandungen* (aufgenommen in der Kleingartenanlage in Weihenstephan)
Bierfalle im Mischkulturbeet
Schneckenfalle mit Regendach. Sie wird mit Bier befüllt. Der Geruch lockt die Schnecken in die Falle, wo sie ertrinken. Schneckenfallen gibt es in verschiedenen Variationen bei Amazon*.
Balsaminen und Duftsteinrich
Zu den Pflanzen, die Schnecken nicht fressen, gehören Balsaminen und Duftsteinrich.
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Fazit

Schnecken sind faszinierende Tiere, nur einige wenige Arten gefährden die Ernte verschiedener Gemüsearten oder vernichten Blumen und Staudenjungpflanzen. Die können allerdings massive Probleme bereiten, wenn man nicht mit Strategie konsequent dahinter ist oder Arten anbaut, die diese Schnecken nicht mögen.

* Werbelink / Affiliate-Linke / Partnerlinks
** Überarbeiteter Beitrag meines im Februarheft 2021 des Praktischen Gartenratgebers (Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V.) erschienen Artikels zu Schnecken im Garten.

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Blume des Jahres, Staude des Jahres und weitere Pflanzen des Jahres 2024

Auch für 2024 wählten verschiedene Organisationen, Institutionen und andere ihre Pflanze des Jahres: beispielsweise die Blume des Jahres, die Staude des Jahres, den Baum des Jahres, die Arzneipflanze des Jahres, die Giftpflanze des Jahres und viele andere. Meist geht es darum, das Augenmerk von GärtnerInnen, KäuferInnen und Öffentlichkeit auf Pflanzen zu lenken, die gefährdet, zu wenig bekannt oder nicht genug wertgeschätzt sind – Aspekte des Naturschutzes, der Artenvielfalt und des Klimawandels spielen dabei oft eine Rolle. Hier die wichtigsten Pflanzen des Jahres 2024 und von wem sie jeweils als solche bestimmt wurden:

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Blutweiderich
Der Blutweiderich (Lythrum) ist eine heimische, frostverträgliche Staude, die gerne an nährstoffreichen, feuchten Standorten steht. Man findet sie in der Natur beispielsweise am Bach, aber es gibt beim Staudengärtner Gartensorten zum Auspflanzen im Garten zu kaufen. Mit ihren langen Blütenständen in leuchtenden Farben ist sie für Menschen eine optische Augenweide und für Bienen und Hummeln ein gedeckter Tisch, der gerne besucht wird. Sie wurde vom Bund Deutscher Staudengärtner (BDS) zur Staude des Jahres 2024 auserkoren.

Rote Beete
Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) hat die Rote Beete (Beta vulgaris subsp. vulgaris) zum Gemüse der Jahre 2023 und 2024 ernannt und macht damit auf ihre Bedeutung für die Gesundheit (Immunsystem), Ernährung und vieles andere aufmerksam.

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Schwarzer Holunder
Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) wurde vom Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, bekannt als Paracelsus, zur Heilpflanze des Jahres 2024 bestimmt. Damit soll die Bedeutung dieses Gehölzes als Heilpflanze, beispielsweise gegen Erkältungen herausgestellt werden. Das Wildobst trägt aber auch zur Ernährung von Menschen, Vögeln und Insekten bei, siehe auch Holunder nährt Menschen, Vögel und Insekten.

Blauregen
Diese prachtvolle Kletterpflanze (Wisteria sinensis) aus der Familie der Schmetterlingsblütler wurde zur Giftpflanze des Jahres 2024 gewählt – verantwortlich ist der Botanische Sondergarten Wandsbek. Giftig sind alle Pflanzenteile, am stärksten die Samen.

Grasnelke / Strand-Grasnelke
Die Grasnelke (Armeria maritima) ist die Blume des Jahres 2024 der Loki-Schmidt-Stiftung. Die Grasnelke gehört zur Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae). Die Staude hat ihre Heimat in Europa und Grönland und ist wertvoller Bestandteil von Magerrasen und Salzwiesen (Meeresküste) und sie kann für Dachbegrünungen und Begrünungen von belasteten Böden eingesetzt werden. Auch von Insekten wird sie geschätzt: Von Mai bis Oktober liefert sie Pollen und Nektar und ernährt Wildbienen und Schmetterlinge wie den Grasnelken-Glasflügler.

Die intensive Landwirtschaft mit ihren hohen Stickstoffeinsatz und auch die intensive Pflege von Grünflächen und Wegrändern haben die Grasnelke und damit auch die dazu gehörigen Insekten und Vögel verdrängt, so dass sie nun auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Pflanzen steht. Wer die Artenvielfalt fördern möchte: Die Grasnelke kann man auf dem Balkon, im Garten und auf Dachflächen aussäen oder als Stauden anpflanzen. Den immergrünen Bodendecker gibt es mit weißen Blüten und mit Blüten in verschiedenen Rosatönen.

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Die Grasnelke verträgt bis -20 °C und kommt mit einem windigen Standort gut zurecht. Sie mag es sonnig und der Boden sollte trocken und mager sein (Steingarten o.Ä.).

Kaufen kann man Grasnelken (Samen oder Pflanzen) beispielsweise bei Amazon.de*, Baumschule Horstmann / Stauden und in vielen Staudengärtnereien, Gartenfachgeschäften und Gartencentern.

Mehlbeere
Die Dr.-Silvius-Wodarz-Stiftung kürte die Mehlbeere (Sorbus aria) zum Baum des Jahres 2024. Der Baum wird zwar nicht außergewöhnlich groß (ca. 15 m), dafür aber bis zu 200 Jahre alt. Im Mai schmückt sich die Mehlbeere mit creme-weißen Blütenständen, im Sommer flimmert sie durch die Behaarung der Blattunterseiten silbrig im Sonnenlicht. Im Herbst kleidet sie sich in goldbraunes Laub, das die orange-roten Früchte leuchten lässt. Die Mehlbeere ist ein attraktiver Stadt-, Park- und Alleebaum, dabei erträgt sie Trockenperioden („Zukunftsbaum“). Sie trägt zur Verbesserung des Stadtklimas bei und ist Lebensraum und Futterspender für Vögel und Insekten.

Der Igel ist das Wildtier 2024

Wildtier des Jahres 2024 ist übriges der Igel. Er wurde von der Deutschen Wildtier Stiftung, Hamburg, gekürt.

Wildbiene des Jahres ist die Blauschwarze Holzbiene. Die Wahl traf der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster.

Mehr Tiere und Pflanzen des Jahres gibt es in der Liste des NABU: Natur des Jahres.

* Werbelink/Affiliatelink

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Duftende Geschenkideen: Welches Parfüm soll ich verschenken?

Parfüms (oder französisch Parfums) sind ein Geschenk, mit dem man jemandem eine große Freude machen kann, aber den passenden Duft zu finden, ist nicht immer einfach. Hier ein paar Tipps und Vorschläge. (Werbung wegen Markennennung, unbezahlt, alle Düfte selbst gekauft)

Düfte verleiten zum Träumen, Schwelgen, Wohlfühlen, sie verleihen Ausstrahlung und Selbsbewusstsein.

Wer das Glück hat, den Namen des Wunschparfum des/der zu Beschenkenden zu kennen, weil er in einem Gespräch oder bei einem gemeinsamen Parfümeriebesuch gefallen ist, hat immerhin schon einen guten Hinweis. Man muss nur aufpassen, ob es sich um das Eau de Parfum (EDP), Eau de Toilette (EDT), Eau de Cologne (EDC) oder einen Body Spray/Mist handelt, denn die sind nicht nur unterschiedlich intensiv, sondern können sich auch in der Zusammensetzung und damit im Duft leicht voneinander unterscheiden.

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Noch wichtiger ist es, auf Namenszusätze wie „Intense“, „Soleil“, „Absolu“, „Legere“, „Supreme“, „Rose“, „Iris“, „Le Parfum“ oder andere zu achten, denn das sind mögliche Variationen und die Abweichungen zum Originalduft können beträchtlich sein. Beispielsweise war Opium for women Eau de Parfum (EDP) von Yves Saint Laurent in der Originalversion eher ein Duft der Clubszene, die in der Version 2009 eher gemäßigt daherkommt. Und ganz anders ist Black Opium for women EDP aus dem gleichen Haus, von dem es aber auch wiederum mehrere Varianten gibt.

Meine Lieblingsvariante der YSL-Opium-Parfums ist Black Opium for women „Le Parfum“ EDP* – ein wunderbarer Winterduft dunkel, süß, warm, sophisticated, aber ohne anstrengend zu sein.
Black Opium for women „Le Parfum“ EDP gibt es unter anderem bei Amazon.de* und bei Douglas*. In eine ähnliche Duftrichtung gehen auch Libre INTENSE EDP von YSL, Goddess EDP von Burberry und Good Girl SUPREME EDP von Carolina Herrera.

Die Qual der Wahl hat man, wenn man den Duftgeschmack nicht so genau kennt und auch nicht die Möglichkeit hat, einen Freund oder Freundin mit dem Auskundschaften zu beauftragen.

Wie soll der Duft sein – Entscheidungen, die zu treffen sind

Was glauben Sie, passt zu der Person oder wie duftet sie bisher:

Frisch und aquatisch oder warm und sinnlich? Elegant und „Boss Bitch“ oder verspielt und girly? Gefällig und unkompliziert oder ungewöhnlich und edgy? Soll der Duft alltagstauglich oder ein Ausgehduft sein? Soll er lecker gourmandig oder eher floral sophisticated riechen? Oder mag die Person alles, aber eben alles zu seiner Zeit?

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Wie wichtig sind Verpackung und Flakon

Wenn sich die zu beschenkende Person einen bestimmten Duft gewünscht hat, kennt sie auch Flakon und Werbung und man muss sich darum keine Gedankenn machen – eine Geschenkverpackung gemäß dem Anlass reicht. Kauft man jedoch ein Parfüm, das die Person nicht kennt, sollte man auch Verpackung und Flakon in die Überlegungen mit einbeziehen: Würde sie diese ansprechend und inspirierend finden oder zu ausgeflippt, zu traditionell, zu verspielt, zu sachlich… Die Verpackung und der Flakon sind ein Teil des „Geschenkerlebnisses“, auch wenn am Ende der Duft das Allerwichtigste ist.

Donna Born In Roma EDP von Valentino: Der Duft ist sophisticated und feminin auf moderne Art. Es gibt ihn unter anderem bei Amazon.de* und bei Douglas*.

Parfüms nach Jahreszeiten

Düfte werden von vielen abhängig von der Jahreszeit wahrgenommen. Manche Sommerdüfte empfindet man im Winter als zu leicht und zu kühl. Umgekehrt sind manche schweren Düfte im Sommer für manche kaum erträglich. Manchen Personen schenkt man daher besser einen Duft zur aktuellen Jahreszeit passend oder einen, der als Ganzjahresduft geeignet ist (wenn auch im Hochsommer vielleicht eher am Abend – aber das sind persönliche Präferenzen).

Musc Noir Rose For Her EDP von Narciso Rodriguez ist ein Ganzjahresduft (außer vielleicht an heißen Sommertagen). Es gibt ihn unter anderem bei Amazon.de* und bei Douglas*.

Musc Noir Rose For Her EDP von Narciso Rodriguez ist elegant, feminin, dabei aber nicht zu aufdringlich (wenn man nicht total übersprüht). Man kann ihn also zu jeder Gelegenheit tragen, bei der man gut riechen möchte: im Büro, während Erledigungen, zum Ausgehen oder wenn man sich einfach wohl und schön fühlen möchte.

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Duft zur Erinnerung oder zur Inspiration

Düfte wecken Gefühle, können Erinnerungen hervorrufen oder inspirieren.

Soll der Duft an Gelegenheiten wie Urlaub, besondere Gelegenheiten oder Ähnliches erinnern oder die Vorfreude darauf wecken?

The Only One Intense EDP von Dolce & Gabbana ist eine raffinierte Komposition, die Eleganz und Sinnlichkeit verbindet. Die Kokosnusskomponente verleiht ihr aber auch eine solare Wärme – wundervoll für viele feierliche Gelegenheiten, vor allem besondere Urlaubsabende, Dinieren unter Palmen etc.
Vanilla 28 von Kayali ist ein Vanilleduft, den viele als weihnachtlich empfinden. Der Duft lässt sich auch mit anderen Parfüms kombinieren, denen man etwas mehr Vanille-Heimeligkeit verleihen will.


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Pflanzen für Nützlinge und andere Insekten im Garten und auf Balkon/Terrasse/Dachterrasse

Pflanzen für Nützlinge im Garten - Sonnenblume mit Hummeln(zuletzt ergänzt am 27.03.2025)
Zu den Nützlingen im Garten zählen wir Igel, Vögel, Bienen, Hummeln, Wildbienen, Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen, winzige Raubmilben und viele andere Lebewesen. Doch auch weniger bekannte kleine und große Geschöpfe spielen eine wichtige Rolle in der Natur – und viele von ihnen sind gefährdet. Deshalb sollten wir unseren Beschützerinstinkt auch auf diese ausdehnen und am Erhalt der Artenvielfalt mitwirken. Ein paar Gedanken und Tipps zum Thema.

Nützlinge sind also Tiere, die uns helfen, beispielsweise weil sie Blüten befruchten oder natürliche Gegenspieler der Schädlinge im Garten sind. Ein paar Beispiele:

  • Bienen und Wildbienen (Hummeln und andere) bestäuben Obstgehölze – ohne sie gäbe es keine Äpfel, Birnen, Johannisbeeren zu ernten,
  • Igel vertilgen viele Käfer, Larven und Schnecken
  • Vögel picken (schädliche) Insekten und deren Larven auf,
  • Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen und andere halten Schädlinge wie Blattläuse, Weiße Fliege und Thripse in Schach,
  • Raubmilben machen den Spinnmilben den Garaus.
  • Auch das Bodenleben ist sehr wichtig und enthält mehr als die beliebten Regenwürmer, die bekanntermaßen einen Beitrag zur Krümeligkeit des Boden leisten, und die weniger geschätzten Drahtwürmer, die manche Pflanzen von unten anfressen: Unzählige Insekten, Mikroorganismen und andere Kleintieree arbeiten im Boden, teilweise ist es ein Fressen und Gefressen werden – doch solche Systeme schaffen die so wichtige Bodenfruchtbarkeit, unterstützen die Pflanzen bei ihrer Ernährung und teilweise sogar ihrer Kommunikation mit den Nachbarn.

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Nützlinge und Schädlinge? Zu einfach gedacht!
Nützlinge und Schädlinge war gestern. In Wahrheit gibt es in der Natur keine Guten und Bösen, sondern alles ist miteinander verflochten und beeinflusst sich gegenseitig. Bei Wildbienen und Bienen sind sich alle einig, dass sie nützlich sind, aber was ist mit: Blattläusen, Käferlarven, Raupen und anderen? Zwar sind manche unsere „Nahrungskonkurrenz“, wenn es um unsere Gemüsepflanzen, Kräuter und Obst geht, aber ohne ausreichend viele Insekten können Vögel ihren Nachwuchs nicht ernähren, Marienkäfer würden verhungern, und ohne ihre Raupen, die sich an Pflanzen laben, würden die meisten Schmetterlinge aussterben.

Natürlich können wir Menschen uns nicht alles von Insekten oder anderen Lebewesen wegfressen lassen, wenn wir überleben wollen. Aber trotz der theoretischen Möglichkeit, alles ausrotten zu können, was kreucht und fleucht, sollten wir nur regulierend eingreifen, wo gravierende Schäden zu erwarten sind und mögliche Nebenwirkungen bekannt, überschaubaar und begrenzbar sind. Mit den Kreisläufen und Vernetzungen in der Natur zusammenzuarbeiten, ist in der Regel die nachaltigere und bessere Lösung.


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Nützlinge im Garten und anderswo fördern

Nützlinge kann man überall fördern, wo man gärtnert: im Hausgarten, auf Balkon, Terrasse und Dachterrasse, in der Kleingartenanlage, im Urban-Gardening-Projekt (Gemeinschaftsgärten und andere gärtnerische Projekte in der Stadt und auf Industriebrachen). Damit sich Insekten zuhause fühlen, muss man diesen Lebewesen geeigneten Lebensraum, Nahrung für die verschiedenen Lebensstadien, Unterschlupf-, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten bieten, statt wie in manchen alten Zeiten und Branchen jedes Insekt mit Gift zu bekämpfen oder den Garten pingelig rein für den Winter vorzubereiten – so ein Garten ist tot. Damit sich die Nützlinge oder andere Insekten verstecken und überwintern können, sollte man den Garten nicht blitzblank aufräumen, sondern Reisighaufen, Laubhaufen, Steinhaufen und Ähnliches liegen lässt (muss ja nicht gleich neben der Terrasse sein). Um die Tiere zu unterstützen, sät oder pflanzt man Gehölze, Stauden, Kräuter und Blumen, die Nützlingen etwas zu bieten haben – nämlich Pollen, Nektar, Speisepflanzen und/oder Verstecke. Bei der Pflanzenauswahl sollte man unbedingt auch heimische Pflanzen mit einbeziehen, denn auf diese sind viele Arten (auch inzwischen seltene Schmetterlinge) angewiesen.

Im Bild ganz oben auf der Seite laben sich zwar die Hummeln an einer riesigen Sonnenblume, die vermutlich extra auf hohen Ertrag gezüchtet wurde, aber oft sind die einfachen Wildarten im Vergleich zu hochgezüchteten (gefüllten) Sorten die besseren Nektar- und Pollenspender. Das bedeutet nicht, dass man ausschließlich Wildpflanzen oder botanische Arten pflanzen muss, aber zumindest einige Plätzchen sollte man für sie haben – je mehr, desto besser. Wildarten haben zwar manchmal etwas weniger auffällige Blüten, aber dafür oft eine besondere Ausstrahlung und mancheine/r entwickelt sich regelrecht zum Liebhaber dieser teilweise vergessenen Schönheiten (die oft auch noch Heil- oder Wildgemüsepflanzen sind).

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Frühblühende Pflanzen bieten Nützlingen und anderen Insekten das erste Futter im Jahr

Schwarze Holzbiene Mitte März an Mini-Narzisse

Frühblühende Pflanzen liefern das erste Futter im Frühjahr,
so beispielsweise die frühblühenden Blumenzwiebelblumen (Schneeglöckchen, Krokus, Narzissen, Traubenhyazinten, Blaustern etc.), Knollenblumen (wie der Winterling) und andere Stauden (wie Buschwindröschen, Christrose, Akelei, Blaukissen, Kaukasus-Vergissmeinnicht, Kriechender Günsel und viele andere). Sehr beliebt sind auch blühende Obstgehölze wie Kirsche, Apfel und Johannisbeeren mit ihrem Blütenreichtum – für viele Nützlinge ein Festschmaus.

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Nützlinge und heimische Pflanzen sind oft ein „eingespieltes Team“

Sehr zu empfehlen für den Garten sind heimische Blühgehölze bzw. fruchttragende Gehölze, denn sie und die Nützlinge „arbeiten“ schon seit vielen Jahren zusammen. Als „wilde“ Gartengehölze – nicht nur zur Freude der Nützlinge – eignen sich beispielsweise:

Blühende SchleheGemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
Berberitze Berberis vulgaris
Kornelkirsche (Cornus mas)
Haselnuss (Corylus avellana)
Ahorn-Arten Acer
Filzige Zwergmispel (Cotoneaster tomentosus)
Weißdorn (Crataegus)
Besenginster (Cytisus scoparius)
Spindelstrauch (Euonimus)
Färberginster (Genistra tinctoria)
Liguster (Ligustrum vulgare)
Heckenkirsche (Lonicera caerulea)
Schlehe (Prunus spinosa)
Alpen-Johannisbeere, Blutjohannisbeere, Goldjohannisbeeere Ribes-Arten
Hunds-Rose (Rosa canina)
Rotblättrige Rose Rosa rubrifolia

Blühende KornelkirscheSie können als Solitär, in Gruppen oder in einer ungeschnittenen gemischten Hecke gepflanzt werden – letztere hat allerdings einen hohen Platzbedarf. Das gilt erst recht für hohe Bäume, wie Erle und Weide, die auch gute Bienentrachtpflanzen im Frühjahr abgeben.

Nützlinge laben sich gerne an den Blüten von Kräutern

Blühende Kräuter im Gemüsegarten und vor dem Gewächshaus fördern Nützlinge

Blühende Kräuter im Gemüsegarten und vor dem Gewächshaus locken Nützlinge an.

Hervorragend dazu geeignet, Nützlinge in die Gemüsebeete oder in Kleingewächshäuser zu locken, sind blühende Kräuter, Gewürze und Heilpflanzen wie Thymian, Dill, Oregano, Borretsch, Ringelblume, Kamille und viele andere, die man in den Gemüsegarten bzw. in oder um das Gewächshaus pflanzt.

Thymian-Blüten

Blühender Thymian im Topfgarten ist wie eine „Tankstelle“ für Nützlinge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Weitere bei Nützlingen beliebte Pflanzen sind Duftsteinerich (Lobularia maritima), Steinkraut (Alyssum saxatile), Klatschmohn, Phacelia, Schafgarbe, Beinwell, Wegwarte, Wicken, Wilde Malve, Kornblume, Lavendel, Blauer Eisenhut, Glockenblume, Waldmeister, Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea), Rosen, Schmetterlingsflieder (Buddleija davidii) und so weiter, aber auch sogenanntes Unkraut im Rasenwie Löwenzahn, kriechender Günsel, Gundermann, Klee und viele andere.

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