Johnny Depp versus Amber Heard – so war es wirklich!

Neben der Verhandlung in Fairfax/Virginia, bei der sich Amber Heard vor der Welt selbst als Verleumderin, Lügnerin, Alkohol- und Drogenkonsumentin und eine ihren Mann und andere misshandelnde Frau entlarvte, war ein Versagen der herkömmlichen Medien während und nach dem Urteil der Zivilklage zu beobachten, während LawTuber & Co. in Social Media zu Rockstars wurden. (Meinungsbeitrag, zuletzt aktualisiert am 20.08.2023).

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Die Verhandlung der High-Profile-Verleumdungsklage Johnny Depp’s gegen seine Ex-Frau Amber Heard dauerte viele Wochen und wurde live im amerikanischen Fernsehen und auf YouTube-Kanälen übertragen – für die ZuschauerInnen spannende Wochen. Zu Anfang war das Interesse noch nicht besonders groß und die Meinungen vorwiegend neutral oder auf Seiten Amber Heard’s, dem vermeintlichen Opfer. Doch mit der Zeit änderte sich die Stimmung. Enttäuschend zu sehen war, wie sich viele der traditionellen Medien in ihrer Berichterstattung von dem entfernten, was wir live sahen. Waren das nur schlechte Entscheidungen, Arroganz und/oder faule Recherche, mit denen sie potenzielle Zuschauer/AbonnentInnen verprellten? RechtexpertInnen und andere Content-Creator mit YouTube-Kanälen dagegen nutzten das große Interesse und erklärten auf ihren YouTube-Kanälen (LawTube) und anderswo auf Social Media die Prinzipien der Rechtsprechung und Gerichtsverfahren und etablierten große „Law-Nerd“-Gemeinschaften.

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Der Fall Johnny Depp versus Amber Heard

Gerichtsverhandlung 2022 in Fairfax/Virginia
Amber Heard hatte im Dezember 2018 einen Artikel geschrieben, bei dem ihr die American Civil Liberties Union (ACLU) als Ghostwriter zuarbeitete. Der Beitrag wurde in der Washington Post veröffentlicht und mit abgewandelter Überschrift („Opinion Amber Heard: I spoke up against sexual violence – and faced our culture’s wrath. That has to change.“) auch online bei Twitter gepostet. Der abgewandelte Titel des Online-Beitrages wurde bei der von ihr benutzten Zitierfunktion ebenfalls ausgespielt, wie der eingebettete Tweet zeigte, bevor sie ihren Twitter-Account gelöscht hat. Aber wenn man auf den eingebetteten Link klickt, kommt man zum Artikel der Washington Post mit der genannten Überschrift, die bei Twitter automatisch eingespielt wurde).



Im besagten Artikel selbst steht der Absatz: „Then two years ago, I became a public figure representing domestic abuse“. Mit dieser Zeitangabe richtete sie den Finger auf ihren Ex-Mann Johnny Depp, denn am 27. Mai 2016 hatte sie eine einstweilige Verfügung (Temporary Restraining Order (TRO)) wegen angeblicher Gewalt (die im Prozess durch Zeugen, Beweise und ihre eigenen unglaubwürdigen Aussagen widerlegt wurde) gegen Johnny Depp erwirkt (der in oder auf dem Weg nach Europa war und sich nicht wehren konnte).

Der gewählte Termin für die Veröffentlichung in der Washington Post sollte vermutlich der Vermarktung von Aquaman helfen, einer Komikverfilmung im Rahmen des DC Extended Universe (inoffizielle Bezeichnung eines Film-Franchises über das fiktive Universum von DC Comics, einer Tochtergesellschaft von Warner Bros. Entertainment, welches seit neuestem zu Warner Bros. Discovery gehört). In Aquaman spielte sie neben Jason Mamoa als Aquaman und anderen die Rolle der Mera.

Amber Heard hat den Artikel vor der Veröffentlichung abgezeichnet und später die Online-Version per Zitat mit persönlicher Notiz, siehe oben (also nicht per einfachem Retweet), bei Twitter weiterverteilt, wobei auch die defamierende Überschrift geteilt und ihren Twitter-Followern präsentiert wurde. Durch das Zitieren (statt einfachem Teilen) machte sie den Beitrag einschließlich der neuen Überschrift rechtlich gesehen zu einer eigenen Veröffentlichung bei Twitter (was später im Prozess und dem Jury-Urteil eine Rolle spielte).

Obwohl der Artikel nicht den Namen ihres Ex-Mannes Johnny Depp enthielt, wiesen der Zusammenhang und die Zeitangabe darauf hin, dass sie ihn als einen Täter und sich selbst als „Überlebende“ seiner angeblichen Misshandlungen hinstellte, was sie zu einer der Stellvertreterinnen der #Metoo-Bewegung machte (und ihr „Bedeutung“ verlieh).

Johnny Depp im April 2011 bei einer Feierlichkeit auf dem Hollywood Walk of Fame, als Penélope Cruz dort ihren Stern bekam (Bild: Angela George, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)
Johnny Depp im April 2011 bei einer Feierlichkeit auf dem Hollywood Walk of Fame, als Penélope Cruz dort ihren Stern bekam (Bild: Angela George, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Johnny Depp verklagte sie nach Erscheinen des Artikels in der Washington Post auf 50 Millionen US-Dollar wegen Verleumdung. Seine Wahrheit sollte (auch wegen seiner Kinder) vor Gericht und öffentlich gehört werden. Amber Heard setzte dagegen mit einer Gegenklage auf 100 Millionen US-Dollar.

Nach wochenlanger öffentlicher Verhandlung in Virginia (zuständig, da Standort der Washington Post), unzähligen Zeugenaussagen, Beweisvorlagen, Kreuzverhören und so weiter entschied eine 7-köpfige Jury bezüglich Johnny Depp’s Klage einstimmig, dass es eine Verleumdung durch Amber Heard gab – was impliziert, dass Amber Heard’s Missbrauchsvorwürfe alle unwahr waren (hätte sie einen einzigen beweisen können, wäre Johnny Depp gescheitert) – und dass sie diese Verleumdung in böswilliger Absicht durchgeführt hatte. Amber Heard’s Gegenklage gaben die Jurymitglieder in einem Punkt recht: Ein Sprecher und früherer Anwalt von Johnny Depp, Adam Waldman, hatte behauptet, dass Amber Heard und ihre Freunde die Wohnung Amber Heard’s und Johnny Depp’s am 21. Mai 2016 verwüstet hätten, der Tag eines der angeblichen Gewaltausbrüche, bevor sie die Polizei ein zweites Mal riefen (die erste Polizeieinheit hatte keinen Hinweis auf irgendeine Art von Gewalt an ihr oder der Wohnung festgestellt). Dieser Punkt der Gegenklage wurde von der Jury als Verleumdung gewertet, da in der Verhandlung nicht bewiesen wurde, dass Amber Heard und ihre Freunde dies wirklich getan hatten. (Wer sich als Zuschauer jedoch im Internet umsah – was der Jury natürlich untersagt war – fand eine E-Mail Waldman’s von 2019 mit Bericht über eine Zeugenaussage eines der beteiligten Freunde von Amber Heard, die bestätigte, dass es eine Art Inszenierung gegeben hatte.)

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Johnny Depp bekam von der Jury 10 Millionen US-Dollar Entschädigung und 5 Millionen US-Dollar Strafzahlung durch Amber Heard zugesprochen – die 5 Millionen Strafe wurden allerdings entsprechend den Regeln des Gerichts von Fairfax/Virginia auf deren Höchstbetrag von 350.000 US-Dollar reduziert.
Amber Heard wurden von der Jury (für den einen Punkt der Gegenklage) 2 Millionen Entschädigung zugesprochen.
Alles in allem ein großer Sieg für Johnny Depp und die Wiederherstellung seiner Reputation. Von vielen Medien wurde dieser Sieg und die Inhalte der Verhandlung mehr oder weniger ignoriert oder als unwichtig abgetan. Warum hielten sie trotz Beweisen an einem Narrativ fest, dass das Leben eines Menschen in vieler Hinsicht zerstört hat?

Die mediale Begleitung der Verleumdungsklage (Defamation Trial) Johnny Depp’s versus Amber Heard lässt seitdem viele Menschen an der Seriosität mancher der großen Zeitungen, TV-Sender und Streaming-Dienste zweifeln (ich habe in der Zeit hauptsächlich englischsprachige Medien verfolgt, daher bezieht sich dieser Meinungsbeitrag nur auf diese). Viele dieser interessierten Menschen, wie auch ich, sind politisch in der Mitte bis leicht links orientiert und damit (potenzielle) AbonnentInnen, Online-LeserInnen und ZuschauerInnen besagter Medien. Während diese Medien anscheinend zum unkritischen Werkzeug von Interessensgruppen wurden und versuchen, deren Narrativ zu verbreiten, wurde bessere journalistische Arbeit von vielen YouTubern geleistet, allen voran von den „LawTubern“, die sich als Anwälte überwiegend der Neutralität und der technischen Korrektheit des Gerichtsprozesses verpflichtet sahen, sowie auch von anderen Content-Schaffenden, die den Fall unabhängig journalistisch begleiteten – teils neutral investigativ, teils eher als Kommentatoren (im Sinne von Meinungsbeiträgen).



Ich habe einige aussagekräftige Videos von LawTubern (YouTuber, die Anwälte sind und Kriminalfälle, Zivilstrafrechtliches und Gerichtsverfahren erläuternd begleiten) und anderen mit interessanten Informationen zu einer Playlist zum Fall Johnny Depp versus Amber Heard zusammengefasst. Mit Klick auf das Bild oben beginnt die Playlist mit dem ersten Video. Viele der in der Liste enthaltenen LawTuber praktizieren hauptberuflich vor Gericht, andere wie Emily D. Baker (erstes Video), früher Staatsanwältin, haben sich inzwischen ganz auf das Kommentieren und Erläutern von interessanten Fällen und Gerichtsverfahren mittels YouTube-Lives und Videos sowie Podcasts verlegt.

In der Playlist sind auch einige Popkulturnachrichten-Kanäle enthalten (beispielsweise Popcorned Planet) sowie andere, die seit Jahren Informationen zusammengetragen, analysiert und aufbereitet haben (beispielsweise der YouTube-Kanal Incredible Average, The Umbrella Guy und TheRealLauraB). Wer noch mehr zu dieser oder zu anderen Gerichtsverhandlungen wissen möchte, sollte den LawTubern und anderen YouTubern in der Playliste bei YouTube folgen. Viele sind auch bei Twitter, Instagram, Tik Tok und Co.

Ein Beispiel für einen Anwalt und Kommentator auf Twitter:
Der folgende Tweet ist der Einstieg in einen Twitter-Thread des Scheidungsanwaltes Christopher C. Melcher, der übrigens auch oft bei Popcorned Planet die Popkulturnachrichten aus juristischem Blickwinkel erklärt. In diesem Thread geht es um Amber Heard’s Beweggründe, ein Kontaktverbot persönlich mit dazu bestellter Presse zu beantragen, statt zur Polizei zu gehen, wo sie sich doch angeblich vor Johnny Depp fürchtete, der sich zu dem Zeitpunkt aus beruflichen Gründen schon in Spanien befand, wo er sich mehrere Wochen aufhalten sollte.

Unschuldig, bis die Schuld bewiesen ist

Jeder möchte dem Opfer glauben, aber dieser Fall zeigte, dass man niemanden als Täter vorverurteilen darf, bevor nicht alle Beweise gesichtet und alle Zeugen sowie die klagende und die beklagte Partei in fairem Umfang zu Wort gekommen sind und ihre Seite dargelegt haben. Alles muss auf den Prüfstand. Immer.

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Der Fall Johnny Depp versus The Sun

Gerichtsverhandlung 2020 in London
Ja, es gab bereits vorher eine Gerichtsverhandlung wegen Verleumdung im Vereinigten Königreich (UK), die Johnny Depp verloren hatte und sein Berufungsantrag wurde ebenfalls abgewiesen. Aber es war keine Klage gegen seine Ex-Frau Amber Heard. Im Fall Johnny Depp gegen das Boulevardblatt The Sun musste The Sun nur nachweisen, dass sie Quellen aus erster Hand zurecht (mit wenig Aufwand?) geglaubt hatte. The Sun hatte Johnny Depp einen „Wife Beater“ genannt, einen, der seine Frau schlägt – die Quelle der The Sun war Amber Heard, die als nicht direkte Gegenpartei jedoch nicht der üblichen Prüfung einer Gegenpartei unterzogen wurde. Der damalige Richter (Justice Andrew Nichol) ließ wichtige Argumente und Belege der Johnny Depp-Seite nicht als Beweise zu, sondern befand Amber Heard prinzipiell als glaubwürdig.

Dieses Urteil wurde und wird von vielen als anfechtbar angesehen: Sie sind der Meinung, der Richter hätte den Fall schon wegen persönlicher Verflechtungen abgeben müssen (sein Sohn arbeitete für ein Unternehmen, welches wie The Sun zu Rupert Murdoch gehört), Amber Heard ist möglicherweise eine Freundin seiner Frau, zumindest war sie angeblich während des Verfahrens auf der Dinner Party einer Freundin seiner Frau. Seine Bewertung der angeblichen Beweise und seine Entscheidung Amber Heard als glaubwürdig einzustufen, obwohl sie nachweislich mehrmals unter Eid beziehungsweise gegenüber Behörden/Amtspersonen gelogen hat, ist vieler Meinung nach sachlich nicht nachvollziehbar.

Eine von Amber Heard’s Lügen war, dass sie die 7 Millionen US-Dollar Scheidungsabfindung, die sie von Johnny Depp erhalten hatte, vollständig gespendet hätte, zur Hälfte an das Kinderkrankenhaus von LA (Children’s Hospital of Los Angeles, CHLA) und die andere Hälfte an die ACLU – was bewiese, dass sie nicht hinter Johnny Depp’s Geld her sei und daher glaubwürdig, befand der UK Richter. Jedoch: Bis heute ist kaum etwas von den 7 Millionen US-Dollar beim CHLA und bei der ACLU angekommen, letztere hatte sie (wegen der versprochenen Spenden?) zur Botschafterin der ACLU gemacht.

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Es wurden von ihr selbst meiner Kenntnis nach bisher 350.000 US-Dollar an die ACLU gespendet, aber gar nichts an das Kinderkrankenhaus. Johnny Depp hatte bereits 100.000 US-Dollar für sie jeweils an die ACLU und CHLA überwiesen, weil er die Abfindung direkt an die Organisation überweisen wollte, was sie aber ablehnte (er sollte keine Steuervorteile haben). Elon Musk, mit dem sie ein Verhältnis möglicherweise schon während ihrer Ehe (er kam angeblich nachts, wenn Johnny Depp beruflich unterwegs war), sicher aber später hatte, hat in ihrem Namen 500.000 US-Dollar über Vanguard Charitable an die ACLU überwiesen (Vanguard Charitable hatte laut influenceWatch.org etwa 37,8 Millionen US-Dollar aus dem Musk Fonds übertragen bekommen). Das CHLA erhielt 250.000 US-Dollar in ihrem Namen von einer anonymen Quelle über Fidelity Charitables. Mehr zur angeblichen Verwicklung von Musk findet man beispielsweise bei Heir of Justice). (Da fällt mir ein, dass Elon Musk während seiner offiziellen Zeit mit Amber Heard mit einem blauen Auge fotografiert wurde.)

Wenn Amber Heard vor Gericht in Virginia danach gefragt wurde, ob sie wie angekündigt, ihr Scheidungsgeld gespendet hätte, sagte sie erst ja, dann bei wiederholtem Nachfragen nein und behauptete sie, sie würde die Worte „versprechen“ (to pledge) und „spenden“ (to donate) synonym verwenden. Später sagte sie aus, sie hätte nicht bezahlt, weil Johnny Depp sie verklagt hatte – dabei hatte sie das Geld schon etwa 13 Monate zuvor erhalten, und abgesehen davon hatte sie eine Art Rechtsversicherung, die mit irgendeinem Immobilienvertrag kam, die anscheinend schon 6 Millionen US-Dollar vor Beginn der eigentlichen Verhandlung in Virginia für Anwälte & Ähnliches bezahlt hatte. [Nachtrag September 2022: Anscheinend waren die Ausgaben noch Millionen höher und es gab mehrere Versicherungen, von denen jetzt eine die andere und diese Amber Heard verklagen. Content Createrin TheRealLauraB präsentiert die Infos und die Dokumente in diesem YouTube-Video und in dessen Beschreibung.]

Was den Richter im UK anbetrifft: Es hätte auch im Vereinigten Königreich die Möglichkeit gegeben, eine Jury die Entscheidung treffen zu lassen statt eines einzelnen Richters. Richter Nichol ist 2021 im Alter von 70 Jahren in den Ruhestand gegangen. Tatsächlich gibt es aktuell eine Petition, initiiert durch einen praktizierenden Gerichtsanwalt im UK, den Antrag auf das Berufungsverfahren wieder zu öffnen.



Die „alten“ Mainstream-Medien (MSM)

#Metoo versus #AbuseHasNoGender und #Mentoo
Informationen aus dritter Hand unkritisch zu verbreiten, ist schlecht, vor allem, wenn man sich als wichtiges Informationsorgan sieht. Manches Blatt, manche TV-Show und manche Organisation in den USA dachte wohl, man könne nichts falsch machen, wenn man auf den populären #Metoo-Zug aufspringt und die Bewegung dahingehend interpretiert, dass Frauen immer die Opfer und Männer immer die Täter sind. Dann muss man sich erst gar nicht die Mühe machen, die Gerichtsverhandlung zu verfolgen und sich eine Meinung zu bilden. Opfer und Überlebende sehen das meinem Eindruck nach überwiegend anders.

Ich persönlich habe die #Metoo-Bewegung nie als ein reines Frauenthema, sondern als Opferaufbegehren und Zeichen der Solidarität mit Opfern/Überlebenden von Übergriffen und Gewalt meist mächtigerer Täter angesehen. Dass die Opfer von Gewalt in Beziehungen oder Missbrauch im Beruf häufiger Frauen und die Täter häufiger Männer sind, ist schrecklich und unfair, aber darf meiner Meinung nach nicht dazu führen, dass jede Frau grundsätzlich als Opfer/Überlebende gilt und jeder Mann als Täter vorverurteilt und als Opfer ignoriert bis gedemütigt wird. Vorurteile sind nie richtig, denn #AbuseHasNoGender: Jedes Opfer muss gehört und jeder Fall #mentoo muss isoliert betrachtet, untersucht und in die ein oder andere Richtung bewiesen und entschieden werden.

Statistik Deutschland
Nur zur Information: Laut Statista waren im Jahr 2018 etwa 81 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt in Deutschland weiblich, d. h. 19 Prozent der Opfer waren männlich. Die Tagesschau berichtet, dass die BKA-Zahlen für 2020 einen Anstieg um 4,9 Prozent auf 146.655 Fälle zeigen, wobei der Anteil männlicher Opfer auf 20,9 Prozent stieg.

Gibt es Menschen, die die #Metoo-Bewegung ausnutzen?
Ich glaube, ja. Und Amber Heard ist meiner Meinung nach eine solche Person – wobei dies nach meiner persönlichen Einschätzung nur ein Aspekt ist, warum sie tat, was sie tat. Sie ist ein Mensch mit schwieriger Vergangenheit, welche wahrscheinlich zu ihren Persönlichkeitsauffälligkeiten (Anzeichen für Narzistische, Borderline- und Hystrionische Persönlichkeitsstörungen siehe Aussage Dr. Curry sowie auch Videokommentar von Rise Beyond Abuse, einer Therapeutin für Missbrauchsopfer) mit teils sehr widersprüchlichen Verhaltensweisen geführt oder zumindest beigetragen hat.

Und meiner persönlichen Meinung nach wird/wurde sie von verschiedenen Medien, Personen mit eigener Agenda und Interessensgruppen in diesem #Metoo-Rahmen gerne als hübsches Aushängeschild benutzt. Ich persönlich habe ein Problem damit, wie The Sun, The Washington Post, TMZ, ACLU, Michele Dauber – um nur einige Beispiele zu nennen – mit ihr und ihren Anschuldigungen Auflagen, Geld machten/machen und/oder Einfluss zementieren wollten. Dass dabei das Leben eines Menschen, der die Taten, die ihm vorgeworfen wurden, nicht begangen hat, fahrlässig bis böswillig zerstört und die Leben seiner Kinder belastet wurden, war Amber Heard und ihren Förderern und Unterstützern offensichtlich egal.

Amber Heard verbrachte viel Zeit damit, ihren Ex-Mann in peinlichen Situationen zu fotografieren, inszenierte diese zumindest teilweise, aber hatte keine Zeit, ihre angeblichen Verletzungen nach angeblichen Gewaltausbrüchen von jemand Glaubwürdigem bezeugen und fotografieren zu lassen (beispielsweise von einem Arzt, dann hätte es tatsächlich medizinische Dokumente und Ärzte als Zeugen gegeben). Außer editierten Fotos ohne Original-Metadaten gab es nichts. Und ein Fleck auf einer Wange oder eine angeblich verletzte Lippe, die eben noch einen unglaublich harten Angriff beweisen sollten, waren am nächsten Tag völlig weg und sie hielt ein perfektes Gesicht mit weitem Lachen in die Kamera einer Talkshow. Merkwürdigerweise nannte sie ihr Makeup-Kit, das sie angeblich nutzte, um Flecken auszugleichen (Colour Correcting), ihr „Bruise-Kit“. Und die Reihenfolge, die sie beschrieb, wie sie dieses zum Abdecken von Verletzungen benutzte, ist meines Wissens nach die Reihenfolge, wie man Flecken (im Film, zu Halloween o. Ä.) aufbringt, nämlich nach der Grundierung. Beim tatsächlichen Verbergen (Color-Correcting) von Flecken würde man die ausgleichenden Farben (beispielsweiße Grün zum Ausgleich von Rötungen) vor der Foundation oder einem Concealer auftragen. Der Verdacht liegt nahe, dass sie sich oder andere ihr Flecken und Verletzungen ins Gesicht schminkte (beispielsweise an dem Tag, als sie ein Kontaktverbot (27. Mai 2016) beantragte, dabei war Johnny Depp in Europa und konnte sich nicht verteidigen und erst recht nicht sie angreifen) und das Gerichtsgebäude durch den Haupteingang (statt einem der Nebeneingänge für High-Profile-Leute) verließ, und wo die von ihr zuvor informierten Paparazzi warteten. Ach ja: Und Johnny Depp’s Mutter war gerade (am 20. Mai 2016) gestorben und es war am Geburtstag seiner Tochter Lily-Rose (27. Mai 1999) – so viel dazu, dass sie sich vor Gericht als Beschützerin seiner Kinder inszenieren wollte, die sie in Wirklichkeit nicht mochten.

Wie sich im Fall Amber Heard herausgestellt hat, war sie diejenige, die ihren damaligen Mann Johnny Depp mental und emotional missbraucht, ihn sogar geschlagen und mit Gegenständen beworfen hat. Bei einer Gelegenheit hat ihm eine auftreffende Flasche ein Stück einer Fingerkuppe abgetrennt. Sie soll ihm während einer ihrer Ausraster sogar eine Zigarette im Gesicht ausgedrückt haben. Zu einer Gelegenheit hinterließ sie ihm als „Streich“ eine Kackwurst auf seiner Seite des Bettes, bevor sie mit Freunden zum Coachella-Festival fuhr. Später befragt, behauptete sie, das sei einer der Hunde gewesen (ein winziger Teacup-Yorkshire Terrier, kaum größer als das Objekt), und sie beschuldigte die Reinigungsfrau, die das wegmachen musste, ihre Ehe zerstört zu haben, weil sie ein Foto davon gemacht hatte, was über einen Manager an Johnny Depp geschickt wurde. Zu dem Schluss, dass Amber die Gewalttätige und die Missbraucherin in der Beziehung war, kamen viele der Verhandlungsbeobachter vor Ort und online und vor allem auch die Jury, wie man am Tag der Urteilsverkündung erfuhr.

Die Diagnose einer sehr kompetent wirkenden Expertin des Johnny Depp-Teams, Dr. Curry, Amber Heard habe eine Borderline- und eine Histrionische Persönlichkeitsstörung, erschien bald den meisten, die die Verhandlung und Amber Heard’s Aussagen sahen und hörten, überzeugend.

Missbrauch hat kein Geschlecht. Auch Männer können Opfer sein.
Vor der Verhandlung der Verleumdungsklage Johnny Depp versus Amber Heard war ich, wie viele andere, neutral gegenüber beiden Parteien: Alles war möglich, schließlich kennt man Schauspieler ja nicht persönlich, Amber Heard kannte ich nicht einmal vom Namen her. Aber während der wochenlangen Beweisvorlagen, Zeugenaussagen, Expertengutachten und Kreuzverhöre, die im Internet übertragen wurden, haben sich meine Gedanken sortiert – auch mit Hilfe einiger LawTuber (Anwälte mit YouTube-Kanal, die Prozesse fachlich erläuternd begleiten). Doch meine und andere Meinungen im Internet waren nicht wichtig. Am Ende zählte nur die Meinung der 7-köpfigen Jury – ich bin froh, dass sie zu fast dem gleichen Schluss wie wir ZuschauerInnen gekommen sind.

Andererseits kam bei einigen der Verdacht auf, dass Amber Heard möglicherweise von Anfang an den Plan verfolgte, durch Johnny Depp („den alten Mann“) reich und berühmt zu werden. Über Jahre legte sie Spuren, mit denen sie Johnny Depp erpressen können würde, falls er sie nicht ins Testament aufnähme, sich trennen wollte und es um die Höhe der Abfindung bei der Scheidung ginge o. Ä. Sie erzählt ihm sogar davon, dass sie Bilder von angeblichen blauen Flecken gemacht habe und zeitlich passend Freundinnen und ihre Mutter angerufen oder ihnen getextet und von angeblichen Misshandlungen berichtet habe – dies würde ihre Geschichte über seine angebliche häusliche Gewalt belegen, falls er ihre Forderungen nicht erfüllte.

Man kann das noch weiterspinnen (Vorsicht Spekulation): Die gelegte Spur, sie sei sein Opfer, wäre auch hilfreich gewesen, wenn Johnny Depp etwas noch Schlimmeres durch sie passiert wäre als Schläge, Beworfenwerden mit Gegenständen und andere Attacken mehr. Zum Glück war sie nicht in seinem Testament.



Versagen vieler der großen Medien
Grundsätzlich sollte die Unschuldsvermutung gelten, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Viele der traditionellen Medien der USA und anderswo, wie die großen Zeitungen und Fernsehsender, haben es schwer dieser Tage, denn es gibt viele extreme politische Gruppen und sogar feindliche Staaten, die sie (oft mit Lügen und gefälschten „Beweisen“) als unglaubwürdig darstellen, um sich selbst als einzig glaubwürdige Quelle zu präsentieren (man kennt diese Strategie ja auch von Donald Trump). Wem geglaubt wird, der hat die Macht. Noch werden die alten Medien von vielen konsumiert, gerade auch von solchen wie mir, die an guten investigativen Journalismus glauben. Passieren mal Fehler, dann werden die nach einer Entschuldigung mit Zähneknirschen verziehen, denn die Medien hatten es nicht leicht angesichts des schnellen Wandels durch die Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechniken und damit veränderter Lese-/Konsumgewohnheiten. Doch dieses Verständnis ist nicht endlos.

Den Fall Johnny Depp versus Amber Heard haben einige der großen bekannten Medien der USA völlig unkritisch und regelrecht faul begleitet. Da wurde nachgeplappert, was ihnen Amber Heard, ihre Nutzer, Unterstützer und (PR-)Teams auf dem Silbertablett servierten, während ihre (potenziellen) Leser und Zuschauer die Verhandlung live oder per Aufzeichnung bei YouTube verfolgten – oft kommentiert und erläutert von unvoreingenommenen Rechtsanwälten – und sich dabei ihre eigene Meinung bildeten. Und was sie sahen, überzeugte sie davon, dass Amber Heard die Gewalttätige in der Beziehung war und Johnny Depp das Ziel ihrer Misshandlungen, dass Amber Heard immer wieder log und dass ihr Beitrag in der Washington Post verleumderisch und mit böswilliger Absicht verfasst und von ihr selbst online weiterverbreitet worden war, um zusätzlich zu den Lesern der Washington Post ihre Fans zu erreichen. Und genau zu diesem Schluss kam auch die 7-köpfige Jury.

Und im Gegensatz zu dem, was Amber Heard und ihre Anwältin Elaine Bredehoft, nachdem sie verloren hatten, auf ihrer PR-Tour durch die Sendungen der großen Medien behaupteten (die ihnen großzügig Sendezeit und Platz gewährten – und möglicherweise noch dafür bezahlten), war die öffentliche Empörung über Amber Heard meiner Beobachtung nach weitgehend nicht von Johnny Depp’s Team orchestriert, sondern wuchs von selbst von Verhandlungstag zu Verhandlungstag aufgrund der Aussagen und Aufzeichnungen von Amber Heard sowie ihren Experten und Zeugen. Die Leute hassten sie, weil sie log und ihnen manipulativ erschien. Dabei schien es ihr nicht nur egal, sondern gerade recht zu sein, welchen Schaden sie im Leben von Johnny Depp und seinen Kindern anrichtete. Ihn (weiter) zu demütigen, wie sie es schon in der Ehe getan hatte, schien manchen ein Teil ihres Planes/Lohnes zu sein (auch wenn sie im nächsten Moment behauptete, sie liebe ihn immer noch – aber wer sie in ihren grausigen Aufzeichnungen gehört hat, konnte das nicht glauben, ebenso wenig, dass sie ein Opfer von Gewalt dieses Mannes war, der trotz seiner Probleme mit Alkohol und Drogen unendlich viel Geduld ihr gegenüber aufbrachte.

Das Amber-Heard-Camp (und von Amber Heard beauftragte PR-Spezialisten, beispielsweise das unter Beschuss geratene Unternehmen Shane Comm.) dagegen versuchen angeblich, mit Trollen und möglicherweise Bots bei Twitter und YouTube zu suggerieren, alle außer die verrückten Depp-Fans würden Amber Heard glauben. Außerdem griffen/greifen sie Menschen und Unternehmen an, die sich in irgendeiner Weise pro Johnny Depp verhielten (Dior Sauvage hat seinen Vertrag verlängert) oder unschuldig etwas Nettes sagen (Britney Spears hatte eine Art Lebensmotto von Johnny Depp bei Instagram repostet) oder ihre falschen Behauptungen entlarvten (Milani Cosmetics wegen deren Richtigstellung über das „Bruise Kit“, das sie angeblich IMMER benutzte, um blaue Flecken zu kaschieren, und das es zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gab): Die einen versuchen sie einzuschüchtern, indem sie deren Privatadressen im Internet veröffentlichen, ihnen drohen (Jessica Reed Kraus) und ihnen die schlimmsten Vergehen andichteten, bei anderen werden angeblich die Kommentare mit Bots gehijackt. Sogar falsche Anzeigen/Hinweise bei der Polizei und beim Jugendamt, die gefährliche Swatting-Einsätze zur Folge haben oder die Kinder der Betroffenen traumatisieren können, haben sie laut The Umbrella Guy bei der Polizei eingereicht, um Fürsprechern für Johnny Depp finanziell zu schaden und ihnen und ihren Familien Angst zu machen. Andere versuchen sie mit Unterlassungsklagen (wegen einer einzelnen Frage!) einzuschüchtern. Das könnte ihnen auf die Füße fallen, denn man fragt sich, wie das mit ihrem Beharren auf den ersten Zusatz der amerikanischen Verfassung (Freedom of Speach) als Motto ihrer Berufung zusammenpassen soll: Amber Heard und ihre Unterstützer dürfen öffentlich lügen und die Wahrheit verdrehen, alle anderen dürfen keine Meinung haben und überhaupt nicht den Mund aufmachen?





Wir, die Zuschauer (viele waren vorher keine Johnny-Depp-„Fans“ und den Namen Amber Heard hatten viele noch nie gehört) haben mit eigenen Augen und Ohren über Wochen verfolgt, was Zeugen, Amber Heard, Johnny Depp und deren Anwaltteams, Zeugen und Experten im Gericht vorbrachten und was man dazu sonst noch im Internet fand. (Die meisten LawTuber haben aber meines Wissens nicht nach Zusatzinformationen im Internet recherchiert, solange das Verfahren lief, damit sie auf dem gleichen Informationsstand wie die Jurymitglieder blieben).

Hier Review-Videos über die voreingenommene, manipulative „Documentary“ von NBC „Marriage on Trial“





Warum?
Warum diese Ignoranz der Mainstream-Medien gegenüber den Fakten, die doch vor Gericht ausgebreitet wurden? Amber Heard hat gelogen und sie war beleidigend, erniedrigend, provozierend und gewalttätig. Jeder konnte es hören, sie sprach es in ihren eigenen Aufzeichnungen aus. Der Online-Artikel konnte eindeutig mit Johnny Depp in Verbindung gebracht werden, auch ohne dass sein Name genannt wurde. Was sie verbreitete, war Verleumdung. Und sie tat es mit böser Absicht oder nahm die gravierenden negativen Folgen (Reputation, Verlust von existierenden und zukünftigen Filmrollen, Werbeverträgen etc.) für ihn böswillig in Kauf.

Warum diese Nichtbeachtung des Urteilsspruch durch diese Medien? Warum die Ignoranz gegenüber der Wirkung auf die Leser/Zuschauer beziehungsweise warum werden diese pauschal und auf eine abstoßend überhebliche Art als Social-Media-Manipulierte dargestellt? Wer betreibt hier Projektion und Gaslighting und warum?

War diese lückenhafte bis verdrehte Faktendarstellung einfach ein Fehler aus Ignoranz und/oder Faulheit? Folgten diese Medien einem falsch interpretierten Trend, weil sie die Lage ungeprüft ließen und falsch einschätzten? Waren die Regisseure/Moderatoren/Autoren entsprechender Beiträge von Höhergestellten in der Unternehmenshierarchie, den Werbekunden oder bestimmten Sponsoren unter Druck gesetzt worden? Gab es möglicherweise Gegenleistungen für die Verbreitung dieses verdrehten Narrativs von wem auch immer? Wem nutzten diese einseitige bis falsche Darstellung?

Die Menschen, die wie ich täglich über Wochen die Verhandlungen verfolgten, nehmen das Verhalten vieler der Main-stream-Medien sehr übel. „Was kann man denen denn noch glauben, wenn sie nicht mal bei so etwas die Wahrheit berichten“, war immer wieder zu lesen.

Ich hoffte lange, es war nur ein Fehler, eine Fehleinschätzung der Lage und man dachte, man müsse nicht viel Zeit und Arbeit in das Thema stecken, bekäme einen politisch korrekten Content auf dem Silbertablett. Inzwischen habe ich Zweifel: Möglicherweise bin ich zu naiv und sehe nicht das große Ganze der finanziellen Interessen und Vernetzungen hinter den Medien (die hier meiner Meinung nach total auf dem falschen Dampfer sind) und anderen Enablern (ACLU, Totalitärfeministinnen – wobei das meiner Meinung nach nichts mit Femininismus oder #metoo zu tun hat, wenn Männern normale Rechte, wie das Recht sich öffentlich oder vor Gericht gegenüber Anklagen zu verteidigen, abgesprochen werden).

Ich hoffe, man lernt daraus – auch dass man sich nicht einmal auf gemeinnützige Organisationen und deren Vertreter oder Professoren von Elite-Unis ohne Überprüfung verlassen darf, denn auch da gibt es, wie überall, schwarze Schafe, Fehlgeleitete, Manipulierte und Manipulierende mit ihrer eigenen Agenda.

Und die Medien sollten lernen, dass man im Zeitalter von Social Media frühestmöglich eine ordentliche Kehrtwende vollziehen muss, wenn man feststellt, dass man sich geirrt hat (was jedem passieren kann), und nicht das Urteil der Jury ignorieren und die Menschen (davon viele im amerikanischen, kanadischen, britischen und australischen Rechtssystem arbeitende), die den Prozess verfolgt haben, als Idioten darstellen.

Wie Johnny Depp die Herzen gewann

Sicher hatte Johnny Depp auch vor Prozessbeginn Fans, wenn auch weniger seit den öffentlichkeitswirksam inszenierten Anschuldigungen Amber Heard’s und seiner daraus resultierenden Vertreibung aus Hollywood. Nur seine Hardcore-Fans haben all die Jahre zu ihm gehalten, sie haben den Anschuldigungen Amber Heard’s nie geglaubt – es gab viele Gegenbeweise ja schon seit Jahren, nur hatte sie der Richter in London nicht zugelassen und Amber Heard einen Freifahrtschein verpasst.



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Viele Unbeteiligte, die wie ich zu Anfang mehr zufällig einen Blick auf das Prozessgeschehen in Virginia warfen, wurden regelrecht in die Auseinandersetzung und das Ringen um die Wahrheit hineingesogen. Es war spannend und es kam anders, als von vielen, so auch den Mainstream-Medien, erwartet: Mehr und mehr in der Verhandlung dargelegte Fakten und Aussagen sprachen dafür, dass Johnny Depp zwar Probleme mit Alkohol und Drogen hatte, nicht zuletzt um schlimme Situationen wie die von Amber Heard permanent angezettelten Streits zu ertragen, und dass er sich auch mal bei einem Freund verbal extrem krass auskotzte, aber dass er im Grunde ein selbstreflektierender, hilfsbereiter und großzügiger Mensch ist, der noch nie eine Frau geschlagen hatte.

Anders Amber Heard: Sie gab in mehreren Mitschnitten zu, dass sie ihren Mann geschlagen hat und dass sie immer wieder die Kontrolle verliert, wenn sie sich aufregt. Wir haben gehört, wie sie ihn verspottet, gedemütigt, angeschrien und herausgefordert hat. Und bei all dem wirkte sie auf uns, die Zeitzeugen der Verhandlung, berechnend und manipulativ, und ihre Lügen und Verdrehungen wurden immer offensichtlicher.

Die Herzen öffneten sich durch die Verhandlung, die Aussagen und die Beweise für das wirkliche Opfer Johnny Depp mit seinen Stärken und Schwächen, nicht für Amber Heard, die in Social Media mehr und mehr als Narzisstin, Psychopathin, Missbraucherin und Goldgräberin angesehen wurde. Doch der Fall wurde nicht in den sozialen Netzen entschieden, sondern einstimmig von einer Jury, deren Mitglieder von beiden Parteien der Verhandlung vorab auf ihre Eignung geprüft worden waren, die einen Eid geleistet hatten, sich außerhalb des Gerichts nicht über den Fall zu informieren und die täglich daran erinnert wurden.

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Übrigens: Auch die LawTuber, die Gerichtsverhandlungen kommentierend in YouTube Lives oder Videos begleiten, so auch diese Verhandlung Depp versus Heard, glaubten zu Anfang, dass die Verhandlung Depp versus Heard mit großer Wahrscheinlichkeit für Amber Heard ausgehen würde, weil Verleumdungsklagen von sehr bekannten Personen wohl sehr schwer bis gar nicht zu gewinnen sind. Aber sie folgten den präsentierten Fakten, den Aussagen und Beweisen, und kommentierten, was sie in der Gerichtsverhandlung hörten und sahen.

Die öffentliche Meinung

Die Öffentlichkeit, nicht nur in den sozialen Medien, ist fast immer auf der Seite der Opfer, wenn sie von ihnen und ihrem Leid erfährt. Und so war es auch hier: Die Übertragung des Gerichtsfalls 2022 bei Court TV oder Law & Crime oder mit Kommentaren bei einem der vielen LawTuber und sonstigen Kommentatoren (siehe meine Playliste oben) zeigte bald: Das wahre Opfer war nie Amber Heard, sondern Johnny Depp – er wurde verbal und emotional von ihr misshandelt und er wurde von ihr geschlagen und mit Gegenständen beworfen. Wenn er versuchte, sich zurückzuziehen, damit sie sich abkühlte, folgte sie ihm durchs ganze Haus von Zimmer zu Zimmer. Nicht einmal, wenn er sich im Bad einschloss, ließ sie ihn in Ruhe. Aber wie alle gewieften NarzisstInnen und MissbraucherInnen versteht sie sich aufs Verdrehen der Fakten und schiebt anderen das unter, was nur sie selbst tut („Gaslighting“, Projektion).

Für ihre Missbrauchsbehauptungen gegen ihn gab es letztendlich weder glaubwürdige Beweise noch vertrauenswürdige Zeugen – und Amber Heard’s Theater (und die Widersprüche) bei ihren eigenen Aussagen vor Gericht nahm ihr niemand ab. Sie tat, als ob sie weinte, wenn sie zur Jury schaute, verzerrte das Gesicht in merkwürdig schneller Abfolge in alle Richtungen, doch hatte keine Tränen, und wenn sie den Blick zurück zum/zur fragestellenden Person wendete, waren alle Ausdrücke innerhalb einer Sekunde wieder aus ihrem Gesicht verschwunden. Sie hörte sich die nächste Frage an, drehte sich zur Jury und war wieder von Null auf Hundert in ihrer Rolle, die sie aber eben auch noch schlecht spielte, denn im wirklichen Leben ist da kein An- und Abschalter, den ein einfaches Kopfwenden betätigen kann, Erinnerungen an traumatische Ereignisse von vor mehr als sechs Jahren würden sich meiner Meinung nach erst beim Reden und Erinnern aufbauen, und genauso bräuchte es Zeit, sich wieder zu fassen. Es wirkte, als arbeite sie ein Skript und alle Gesichtsausdrücke, die sie im Schauspielunterricht gelernt hat, gleichzeitig ab – aber immer nur, wenn sie zur Jury blickte. Die YouTube-Videos von Körperspracheexperten, Verhörspezialisten, Psychotherapeuten und anderen bestätigten das Zweifeln an ihrer Ehrlichkeit, das alle hatten, die ihr zuschauten (siehe beispielsweise bei The Behavior Panel). Am vernichtendsten waren aber ihre eigenen Aufzeichnungen, in denen sie zugab, Johnny Depp geschlagen und sich nicht unter Kontrolle zu haben. Sie hatte keine Angst vor ihm, sondern er musste vor ihr fliehen – dann nannte sie ihn das Monster. Mein Eindruck: Wenn er sich nicht der von ihr provozierten Auseinandersetzung stellte und statt dessen eine Zeit der Distanz wollte, damit sie sich beruhigte, geriet sie in Panik (Verlassenheitsängste?) und rastete aus. Gleichzeitig versuchte sie aber, ihm Fallen zu stellen oder ihn zumindest schlecht aussehen zu lassen. Aber die einzige Gewalt, die sie per Video beweisen konnte, war die von Johnny Depp gegen Küchenschränke. Dieses Video war (von ihr?) an TMZ geschickt worden, allerdings in gekürzter Form, die nicht zeigte, wie Amber Heard die Kamera aufstellte und am Ende wieder aufräumte, scheinbar grinsend, auf jeden Fall ohne Verletzungen.



Besonders abgestoßen von Amber Heard fühlten sich auch sehr viele, die tatsächlich Gewalt in der Partnerschaft durchlitten und überlebt haben (siehe dazu bei Twitter: hier und hier). Ich habe oft Kommentare von Überlebenden gesehen, die deutlich sagten, dass Amber Heard sie nicht repräsentiere, dass sie ihr nicht glaubten und sie wirklichen Opfern schade. Und auch auf Missbrauchthemen spezialisierte Therapeuten von Überlebenden äußerten diese Meinung..

Wer als Argument vorbringt, man müsse den weiblichen Opfern immer glauben, denn es gäbe Männer, die die Tatsachen verdrehen und sich als Opfer inszenieren, während die wirklichen, die weiblichen Opfer bestraft und ihnen die Kinder weggenommen würden, sage ich: Ja, das stimmt, solche Männer gibt es viel zu viele. Aber es gibt eben auch Frauen, die lügen, die die Tatsachen verdrehen, projizieren und Gaslighting betreiben – meiner Meinung nach macht Amber Heard genau dieses. Sie spielt meinem Empfinden nach nur nach, was sie von wirklichen Opfern/Überlebenden gehört, gelesen oder gesehen hat.

Aber meine Meinung spielte und spielt keine Rolle. Auch nicht die der LawTuber oder anderer Kommentatoren. Nur die Meinung der Jury war am Ende der Verhandlung bei der Urteilsfindung wichtig.





Aber was Opfer und Überlebende von Missbrauch, egal welchen Geschlechts, betrifft: Ihr Leid und die Schwierigkeit, ihre Lage zu beweisen, darf nicht übersehen werden. Sie benötigen Hilfe! Es muss vielleicht ein anderes Prozedere her, vielleicht eines, das speziell geschulte Sozialarbeiter und/oder Gutachter und Therapeuten einbezieht, die die möglichen Opfer/Ziele von gewalttätigen Personen in irgendeiner Art begleiten und die auch die Tricks und das Gaslighting von Narzissten, Psychopathen und anderen mit Persönlichkeitsstörungen erkennen können. Die könnten das Opfer eventuell mithilfe der Polizei aus der Situation herausholen und in Sicherheit bringen und dann auch vor Gericht mit ihren Beobachtungen, Erklärungen und Diagnosen unterstützen. Trotzdem darf es keine Verurteilung außerhalb des normalen Rechtsystems und ohne eine ordentliche Verhandlung durch ein ordentliches Gericht (unschuldig bis die Schuld bewiesen ist) geben.

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Während Johnny Depp auch dadurch Sympathien gewann, dass er seine Probleme und Fehler nicht beschönigte, tat Amber Heard lange so, als sei sie Prinzesschen Perfekt und trinke nur Wasser mit Vitaminen aus Paris, während ihr böser Ehemann Spirituosen konsumierte, die ihr völlig unbekannt seien. Doch bald kam ans Licht, dass sie selbst reichlich teuren Wein (angeblich auch in Kombination mit Medikamenten) und illegale Drogen konsumierte (und ihm dadurch möglicherweise auch die eigenen Reha-Versuche erschwerte – Süchtige sind leichter zu kontrollieren), womit sie das einzige und sehr pauschale Argument ihres skurrilen Experten, Alkohol und Drogen führten (unweigerlich?) zu Gewalttätigkeit, nicht mehr zur Verleumdung von Johnny Depp verwenden konnte, ohne dass man auch auf sie zeigte. Nachdem sie gelernt hatte, dass Johnny Depp’s Offenheit besser ankam (beispielsweise durch das TV-Interview mit Johnny Depp’s Anwalt Ben Chew), änderte sie ihre Strategie und plötzlich erwähnte sie in ihren Interviews, dass sie auch Fehler hätte. Wirklich?

Tatsächlich war die Mehrheit der Prozessbeobachtenden bald der Meinung, Johnny Depp sei ein in sich gekehrter, nachdenklicher Mensch mit Schwächen und Stärken, der aber liebenswert, hilfsbereit und großzügig ist und keiner Frau absichtlich etwas zuleide tun würde – was auch seine Ex-Freundinnen und Lebenspartnerinnen (14 Jahre lang), seine erste Ex-Ehefrau sowie alte Freunde und langjährige MitarbeiterInnen bestätigten.

Über Amber Heard dagegen empörte und entsetzte man sich: die Grausamkeit, die Gemeinheiten und überhaupt wie berechnend und manipulativ sie anscheinend ist und wie wenig einsichtig – es war alles auf den Aufzeichnungen zu hören. Es gibt vereinzelt auch Stimmen des Mitleids, weil sie vermutlich unter einer oder mehreren Persönlichkeitsstörungen leidet und ihr chaotisches Gefühlsleben bestimmt auch für sie selbst schwer auszuhalten ist. Noch mehr Mitleid erhalten allerdings die Menschen, die ihrer Manipulation, ihren Stimmungen und ihrem Verhalten ausgesetzt sind oder waren – und wer weiß, ob sich ihr Zustand, wie immer er genannt wird, nicht noch verschlimmert. Amber Heard sollte sich professionelle Hilfe suchen, sonst wird sie möglicherweise im Gefängnis landen, ganz abgesehen von möglichen Folgen ihrer Opfer.

Schaden für die alten Massenmedien

Mit der Art, wie viele der großen, oft eher moderaten bis linken Medien der USA den Fall Johnny Depp versus Amber Heard bearbeiteten, haben sie viele potenzielle AbonnentInnen vor den Kopf gestoßen. Sie werden nun (von mehr Menschen) zu denen gezählt, die Interessensgruppen vertreten statt die Wahrheit zu berichten. Sie gaben mit ihrem Verhalten denen Munition, die sie sowieso als unglaubwürdige und damit überflüssige Mainstream Media abtun. Vor allem, als sie uns, die tatsächlich die Verhandlung von Tag zu Tag über Wochen verfolgten, die die Beweise und die Aussagen kannten und dabei auch viel über das „technische“ Prozedere von Verhandlungen gelernt haben, als manipulierte Idioten abtaten – dabei sind sie die, die sich nicht die Mühe gemacht haben, den Prozess unvoreingenommen zu begleiten, wie es ihre Aufgabe gewesen wäre (oder waren sie zu feige?).

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Trägheit, Feigheit oder Ignoranz?
Die meisten (oder alle) der bekannten „alten“ Medien hatten gar keinen Prozessbeobachter nach Fairfax/Virginia geschickt und anscheinend auch niemanden beauftragt, den Prozess wenigstens online tatsächlich Aussage für Aussage und die Kreuzverhöre zu verfolgen, um sich eine unabhängige Meinung zu bilden. Oder wussten sie vorher, welche Meinung sie vertreten würden, egal, was im Prozess passieren würde? Welches Interesse oder welche Interessensgruppen stecken dahinter?

Die LawTuber waren dagegen täglich am Fall dran, einige reisten sogar zu den Verhandlungen und reihten sich nachts in die Schlange vor dem Gerichtsgebäude ein, damit sie morgens bei den wenigen sein würden, die Zutritt zum Zuschauerbereich im Gerichtssaal bekamen. Nur wer im Saal war, konnte die Jury-Mitglieder sehen und die Stimmung bei den Anwaltteams und den Zuschauern auf der Gallerie erfassen. Da Lawtuber, die angereist waren, nicht gleichzeitig im Gericht sitzen und YouTube-Videos produzieren konnten, arbeiteten sie mit anderen LawTubern/Content Creatern zusammen und gaben bei diesen in den Verhandlungspausen Eindrücke per Zuschaltung in die YouTube-Livesendung ab – dies machte beispielsweise Runkle of he Baileys, Strafverteidiger aus Kanada, als Interviewter bei Emily D. Baker, früher Bezirksstaatsanwältin in Kalifornien, heute YouTube-Kommentatorin für Gerichtsfälle mit Schwerpunkt Popkultur. Auch Law & Lumber, Partner in einer Kanzlei und spezialisiert auf Familienrechtprozesse, und Lawyer You Know, Partner in der Rechtsanwaltskanzlei Tragos, Sartes & Tragos ergänzten sich gegenseitig.



Ich finde, es stände den alten Mainstream-Medien gut, sich Partner unter den LawTubern und anderen seriösen YouTubern zu suchen, mit denen sie zusammenarbeiten. Das Geld, das sie (vermutlich) Amber Heard für ihr gestelltes Interview bezahlt haben, hat vielleicht kurzfristig die Zuschauerzahlen erhöht, weil jeder deren Reaktion auf das für sie niederschmetternde Urteil hören wollte, wäre langfristig besser in gute Recherche mit gleichzeitigem Aufbau einer Community und Leser-/Zuschauerschaft investiert worden. Der Glaubwürdigkeit hat das Interview langfristig wenig geholfen – die toughe Fragestellerin Savannah Guthrie fanden die meisten von uns noch gut und fair, aber als in der NBC-Zusammenführung der vorher einzeln gesendeten Teilstücke des Interviews, Dinge herauseditiert worden waren, damit Amber Heard besser wegkam, fühlten sich viele verarscht.

Die LawTubers – Rockstars der Prozessberichterstattung

Die LawTuber dagegen haben jeden Vorgang der Gerichtsverhandlung so erklärt, dass alle verstanden haben, was da vor sich geht, was in welchem Stadium üblich und was eher unüblich ist, was wahrscheinlich und warum Erfolg haben könnte und was nicht, warum dieser oder jener Einspruch gemacht wird, und warum die Richterin (Penney S. Azcarate: geduldig, freundlich und fair, hatte die Lage immer unter Kontrolle) ihn angenommen hat oder eben nicht. Und nun begleiten sie ihre ZuschauerInnen durch die Möglichkeiten und das Prozedere nach dem Urteil.

Zur Information: Bei Jury-Verhandlungen in Zivilprozessen in den USA leiten die zuständigen RichterInnen die Verhandlung und treffen Entscheidungen zu den Rechtsfragen (ob etwas zulässig ist oder nicht etc.). Die Jury hat nach Abschluss der Verhandlung die Aufgabe, die vorgebrachten Beweise und Aussagen zu bewerten und zu einem Urteil (der verschiedenen Teilfragen) sowie einem Strafmaß zu kommen.

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Der Rockstar und Schauspieler nach dem Gerichtsurteil

Johnny Depp hat durch die Verhandlung, in der seine Wahrheit endlich ans Licht durfte, sehr viele Fans hinzugewonnen. Viele wünschen sich, dass sich die, die ihm ohne bewiesene Schuld wegen Amber Heard’s Lügen seine Rollen entzogen hatten (Walt Disney Pirates of the Caribbean Franchise und Warner Bros. Fantastic Beasts Harry Potter Spinoff), bei ihm entschuldigten und ihn zurückholten (siehe auch die Petition We want JOHNNY DEPP back as Captain Jack Sparrow).

Im Moment steht Johnny Depp erst einmal als Rockmusiker teils mit Jeff Beck, teils mit den Hollywood Vampires auf verschiedenen Bühnen Europas (vor ein paar Tagen auch in München) und demnächst wird er König Ludwig XV. im neuen Film von Regisseurin Maiwenn spielen. Ganz nebenbei hat er gerade eigene Bilder als NFTs verkauft (NFT steht bei ihm nicht nur für Non Fungible Tokens, sondern auch für Never Fear Truth – fürchte niemals die Wahrheit) und konnte dadurch fast 800.000 US-Dollar an verschiedene Kinderkrankenhäuser spenden.





Der Mann hat also nach Jahren der Demütigung und des Schmerzes gut zu tun, tut Gutes und scheint im Kreis von Freunden gut aufgehoben zu sein. Am Freitag, dem 15.7.2022 erscheint „18“, das erste gemeinsame Album von ihm und Jeff Beck. [Nachtrag: Bald nach diesen Meldungen konnte er weitere eigene Kunstwerke (Drucke) im Wert über 3 Millionen Euro verkaufen und demnächst wird man ihn als Piraten im Kurzfilm Adventurer’s Game für das Mobile-Game „Sea of Dawn“ sehen.]

@johnnydepp

To all of my most treasured, loyal and unwavering supporters. We’ve been everywhere together, we have seen everything together. We have walked the same road together. We did the right thing together, all because you cared. And now, we will all move forward together. You are, as always, my employers and once again I am whittled down to no way to say thank you, other than just by saying thank you. So, thank you. My love & respect, JD

♬ Stranger – Love Joys


Und was ist mit Hollywood?

Johnny Depp hat wohl in einem Interview gesagt, dass er auch für 300 Millionen US-Dollar und 1 Millionen Alpakas nicht zurückgeht (so sehr verletzt hat ihn die Vertreibung aus seinen Rollen, an deren Entwicklung er beteiligt war, nach der langen guten Zusammenarbeit). Ich kann mir aber vorstellen, dass er es sich den Fans zuliebe überlegen würde – und die wollen ihn zurück als Jack Sparrow und in anderen seiner von ihm (mit-)entwickelten außergewöhnlichen Filmfiguren.

LawTubers – wie geht es weiter?

Die LawTuber waren schon seit einiger Zeit im Trend bei YouTube, aber besonders die jüngste Gerichtsverhandlung, die Verleumdungsklage von Johnny Depp versus Amber Heard hat ihnen kräftigen Aufwind gegeben, den sie gut genutzt und nebenbei viele Menschen für die Rechtswissenschaft interessiert haben.

Die LawTuber beantworten nach wie vor geduldig alle Fragen zu alten und neuen Gerichtsfällen und zu Verbraucherfragen, die mit Streitthemen vor Gericht zu tun haben. Sie und auch viele der anderen YouTube-Kommentatoren zeigen einen professionellen Zugang zu Auseinandersetzungen: Wie man den Fakten von Anfang bis Ende objektiv folgt und dies mit ordentlichem Gerichtsprozedere in Einklang bringt, statt sofort in Emotionen abzudriften, nur noch Schwarz und Weiß (oder Rot) zu sehen und nicht mehr offen für Gegenargumente zu sein. Ich bin der Meinung, dass sie der Gesellschaft einen großen Dienst erweisen.

Der nächste große Gerichtsfall kommt bestimmt (oder Berufungsanträge dieses Falls siehe Nachtrag weiter unten) und die Pausen lassen sich auch sehr unterhaltsam mit Storytelling historischer Kriminalfälle und wie und warum sie am Ende vor Gericht (korrekt oder auch nicht) verhandelt wurden, überbrücken.

Nachtrag 23.7.2022: Beide Parteien, Amber Heard und Johnny Depp, gehen in Berufung

Nachdem Amber Heard und ihr Team das Gericht, das ihren Fall verhandelt hat, per Appeal Notice darüber informiert haben, in Berufung zu gehen, reagieren Johnny Depp und sein Team gezwungenermaßen ebenfalls mit einer offiziellen Bekanntgabe ihrer Berufung. Diese Benachrichtigung an das Verhandlungsgericht kostet nur 50 Euro. Für die Berufung, die nach dem eigentlichen Berufungsantrag von einem Berufungsgericht (Court of Appeal) durchgeführt wird, müssen in Fairfax/Virginia 500 US-Dollar für die Kostenübernahme hinterlegt werden (Appeal Bond). Soll während der Zeit des Berufungsverfahrens die Zahlung der im Gerichtsverfahren verhängten Strafe vorübergehend ausgesetzt werden, muss (zusätzlich) der gesamte Strafbetrag plus 6 % Zinsen/Jahr in einen Aussetzungs-Bond (Suspension Bond) hinterlegt werden, beispielsweise als unwiderruflicher Kreditbrief. Johnny Depp müsste also 2 Mio. US-Dollar plus die Zinsen für ein Jahr in dieser Art hinterlegen, Amber Heard 10,35 Mio. US-Dollar plus Zinsen, damit die jeweilige Gegenpartei das Geld nicht einzieht/einziehen lässt. Mehr zu diesen Feinheiten siehe Information des Fairfax County und Appelate Praxis).

Warum Johnny Depp ebenfalls in Berufung gehen musste:



Nachtrag am 1.8.2022
Auch wenn das Urteil mit den Verfahrensunterlagen nun zum Berufungsgericht von Virginia geht, ist diese Verhandlung vor dieser Jury mit dem offiziellen Urteil abgeschlossen. Richterin Penney S. Azcarate hat daher viele der vorher versiegelten Dokumente entsiegelt. Sie sind nun der Öffentlichkeit und Presse zugänglich. Wer diese sehen möchte, muss aber dafür bezahlen. Andrea Burkhart, Strafverteidigerin in Washington State und LawTuberin, hat alle Dokumente kostenpflichtig beschafft und für jeden zugänglich auf ihre Website gestellt. Die Kosten hat sie über Spenden decken können. Den Überschuss an Spenden hat sie an zwei Organisationen weitergegeben, die im Prozess auftauchten: das Kinderkrankenhaus von Los Angeles und The Art of Elysium (Künstler helfen Menschen).


Die jetzt entsiegelten Dokumente (über 6000 Seiten) enthalten die Anträge und Gegenargumente, die Korrespondenz zwischen den Parteien und mit der Richterin und die Entscheidungen, wenn diese nicht schon durch den Prozess bekannt waren. Sie enthalten keinen Prozessmitschrieb. Die entsiegelten Dokumente sind also vor allem für die interessant, die den Prozess verfolgt haben und mehr über das, was vor, während und nach dem Prozess hinter den Kulissen passierte, wissen möchten.

Nachtrag am 3./4.08.2022: Viele der herkömmlichen Medien verdrehen immer noch die Tatsachen!

Die Menschen, die wie ich den gesamten Prozess kommentiert von neutralen, faktenorientierten Rechtsanwälten/Staatsanwälten online verfolgt haben, wissen, dass vor der eigentlichen zivilrechtlichen Verhandlung zwischen den Anwälten ausgehandelt wird, was/wer an Beweisen, Zeugen- und Expertenaussagen etc. bringen darf. Nur das, was abgesprochen ist und mit den Streitfällen zu tun hat, soll die Jury zu hören bekommen.

Beide Parteien verfassen also lange vor der Verhandlung Anträge, die von der Gegenseite angenommen werden oder nicht. Man argumentiert hin und her und wenn man sich nicht einigen kann, entscheidet der Richter oder die Richterin. Ziel ist es, einen fairen, relativ straffen Prozess im Sinne der eigentlichen Anklagen/Fragestellungen zu liefern.

So kamen beispielsweise Sachen aus Amber Heard’s Jugend, die ein schlechtes Licht auf sie werfen, nicht vor die Jury, weil das Vorurteile gegen sie geschaffen hätte, die nichts unmittelbar mit dem Thema zu tun hatten. Umgekehrt musste sich Johnny Depp nicht psychiatrisch/psychologisch untersuchen lassen, denn er hatte nicht darauf geklagt , dass sie ihm seelische und emotionale Schäden verursacht hat, Amber Heard dagegen hatte in ihrer Gegenklage behauptet, sie würde wegen Johnny Depp und seinem Anwalt Waldman unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) leiden – damit öffnete sie die Tür dahingehend, dass sie sich von einem Experten/Expertin der Gegenseite untersuchen lassen (Gespräche, Fragebögen) musste. Frau Dr. Curry stellte dabei die Diagnose, dass Amber Heard starke Merkmale für zwei Persönlichkeitsstörungen zeigt (Borderline- und Histrionische), aber kein PTSD.

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Wie sich gezeigt hat, haben einige JournalistInnen mancher Mainstream-Medien keine Ahnung, wie amerikanische Zivilverhandlungen vor einer Jury funktionieren – oder sie tun so und schreiben falsches Zeug, um nach wie vor ein bestimmtes Narrativ zu erzeugen. Sie nehmen wahllos einen entsiegelten Antrag heraus und stellen dessen Inhalt als Fakt dar, den die Gegenseite der Jury nicht zeigen wollte. Das, was sie schreiben, stimmt so nicht und ist unseriöser Journalismus. Anträge sind oft lediglich einseitige Wünsche und Behauptungen, keine Beweise, genauso wenig wie die einleitenden Ausführungen oder die Schlussworte der jeweiligen Anwälte im Gerichtssaal vor der Jury, es sind nur Behauptungen. Welche Partei mit ihrer Sichtweise durchkommt, hängt davon ab, ob sie die Beweise, Gutachten und Glaubwürdigkeit hat, die ihre Behauptungen untermauern und von der Jury entsprechend bewertet werden. Amber Heard’s Seite hatte sie nicht, sonst hätte sie nicht so eindeutig verloren.

Wer den Prozess nicht gesehen hat und nun einen Antrag (größtenteils aus der Vorverhandlungszeit) herauspickt, muss auch die Gegenargumente, das Urteil der Richterin zum Antrag sowie den Part der tatsächlichen Verhandlung vor der Jury anschauen, um sich ein Urteil zu bilden. (Bei YouTube findet man den gesamten Prozess mit und ohne Kommentare von LawTubern, Kommentatoren etc. YouTube hat eine Suchfunktion).



Und dann gibt es immer noch einige Medien (und einige ihrer JournalistInnen), die bewusst einseitig berichten, die die Tatsachen meiner Meinung nach mit Absicht verdrehen und anderen Dis-/Misinformation, unlautere Absichten und halbseidene Social-Media-Methoden unterstellen, wobei sie selbst, andere Unterstützer und PR-Teams oder die von ihnen befeuerten Amber-Heard-Stans die sind, die genau dies tun (Stans sind Extremfans). Auch hier ein Fall von Gaslighting und Projektion. Ein Gedanke, den ich bei einigen der „JournalistInnen“ wie Kat Tenbarge, die früher für Insider und jetzt für nbc schreibt, habe: Sie nimmt den (unbewiesenen) Vorwurf gegen eine Person, der die größtmögliche Reaktion (Empörung am besten auf allen Seiten) hervorruft und spielt den aus, denn Reaktionen (Engagement der Leser) spielt eine Rolle bei der Werbeplatzvermarktung/Monetarisierung von Online-Content. Wen interessiert denn noch die Wahrheit, wenn es um Geld oder die eigene Profilierung geht.



Nachtrag am 6.09.2022: Die Pro-Amber-Eingestellten haben sich wenig bis gar nicht mit dem Gerichtsverfahren, den Zeugenaussagen und den Beweisen befasst.

Einige der Mainstream-Medien (oder zumindest deren Abteilungen für Entertainment und Celebrity-Nachrichten) und ihnen zuarbeitende EmpörungsjournalistInnen, tun immer noch so, als habe es das Jury-Urteil nicht gegeben, und Amber Heard’s PR-Team arbeitet angeblich mit fragwürdigen Methoden und möglicherweise in Zusammenarbeit mit oben erwähnter Art JournalistIn darauf hin, das Urteil zu defamieren sowie durch Unwahrheiten und Verdrehungen der Tatsachen Amber Heard unschuldig erscheinen zu lassen.

Gleichzeitig wollen sie meiner Meinung nach den Eindruck erzeugen, als sei die Mehrheit der Menschen, die das Thema interessiert, auf Seiten Amber Heard’s und nicht auf der Seite der Jury und der Mehrzahl der Prozessbeobachter.

Befragung zeigt: Je weniger jemand den Prozess verfolgt hat, desto eher glaubt er/sie Amber Heards Behauptungen

Das ist nicht verwunderlich. Ich war vor dem Prozess auch geneigt, dem angeblichen Opfer zu glauben, obwohl ich von Amber Heard noch weniger wusste, als von Johnny Depp, von dem ich in jüngeren Jahren immerhin mehrere Filme gesehen habe. Das hat sich durch den Prozess geändert und ich persönlich bin mir heute sicher, dass Amber Heard regelmäßig die Kontrolle verliert, gewalttätig ist und zum Erreichen ihrer Ziele skrupellos lügt.

Dr. Colin A. Harris wollte genau wissen, wie die Stimmung ist: Wie stark die Pro-Amber-Seite und wie stark die Pro-Depp-Seite ist und wodurch unterscheiden sie sich? Im Rahmen seiner Untersuchung Behind the Smoke Screen: An Analysis of the Depp v. Heard Verdict and the Conflict Between Truth… führte er vom 21. Juli bis zum 21. August 2022 eine Befragung durch, an der 322 Menschen teilnahmen (250 Frauen, 47 Männer, 21 Non-Binary, vier andere). Die statistische Auswertung ergab unter anderem, dass über 65,6 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass Amber Heard Johnny Depp körperlich missbrauchte, 34,4 Prozent glaubten das nicht. 37,2 Prozent der Befragten glaubten dagegen, dass Johnny Depp Amber Heard missbrauchte, aber 62,8 Prozent glaubten dies nicht. Mit anderen Worten: Die Mehrheit glaubt Johnny Depp. Auch in allen Teilgruppen (Frauen, Männer, Non-Binary, Missbrauchsüberlebende, PTSD-Erfahrene) glaubten mehr Menschen, dass Amber Heard Johnny Depp missbrauchte, als umgekehrt. Bei der Frage, wie viel Prozent des öffentlichen Verfahrens die Teilnehmer gesehen hatten, zeigte sich: Je mehr die Teilnehmer vom Verfahren gesehen hatten, desto mehr waren sie überzeugt, dass Amber Heard gewalttätig gegenüber Johnny Depp war und dass Johnny Depp nicht gewalttätig gegenüber Amber Heard war.

Zwar ist die Teilnehmerzahl mit 322 Personen relativ klein, aber die Ergebnisse decken sich von der Tendenz her mit meinen persönlichen Beobachtungen und subjektiven Eindrücken/Interpretationen: Dass die Amber-Stans den Prozess in Fairfax/Virginia meist nicht oder kaum verfolgt haben und daher auch die Beweise, Zeugenaussagen, die Aussagen von Johnny Depp und Amber Heard sowie die vielen Tonmitschnitte nicht kennen und offensichtlich nicht kennen wollen.

Ich finde die Auswertung auf jeden Fall lesenswert.

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Bei den verbalen Auseinandersetzungen beispielsweise auf Twitter, frage ich mich allerdings immer wieder, ob hinter jedem Account der Amber-Heard-Seite wirklich jeweils ein anderer einzelner Mensch steht. Ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass da „Puppenspieler“ (von Heard’s PR-Teams oder andere?) mit vielen Accounts am Werke sind. Sie lassen ihre vielen Puppen entweder durch manuelle Eingaben für jeden der eingerichteten multiplen Accounts oder mit einem Botprogramm sprechen.

Nachtrag 11.9.2022: Über den erwarteten (sogenannten) Dokumentarfilm

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass es demnächst eine sogenannte Dokumentation über den Fall Johnny Depp versus Amber Heard geben soll. Die Produktionsfirma heißt Optomen. Gestreamt werden soll bei Discovery plus – anscheinend der Auftraggeber. Die Dokumentation soll zweiteilig sein, wobei der erste Teil auf Johnny Depp’s Jugend und seine Alkohol- und Drogenprobleme eingeht und der zweite Teil auf Amber Heard’s „Wahrheit“, die im Verfahren in Fairfax/Virginia von der siebenköpfigen Jury als Lügen entlarvt wurde (sonst hätte Johnny Depp die Verleumdungsklage nicht gewonnen) sowie auf angebliche Gemeinheiten ihr gegenüber durch Johnny-Depp-Fans in Social Media.

Das hört sich nicht so an, als sei die Dokumentation unvoreingenommen und fair, wie man es von einer wirklichen Dokumentation erwartet. Was ist mit Amber Heard’s problematischer Jugend, was mit ihren Alkohol- und Drogenexzessen, mit ihrem Kontrollverlust, wenn sie in Wut gerät und der von ihr in Audio-Mitschnitten zugegebenen Gewalt gegen Johnny Depp?

Die, die das Gerichtsverfahren gesehen haben, haben ihr auf Social Media gesagt, was vor Gericht klargestellt oder einfach offensichtlich wurde: Sie lügt, lügt und dann lügt sie. Sie widersprach sich selbst, ihre sogenannten Beweise waren editiert. Jeder sah: Sie und ihre Freunde nutzten Johnny Depp’s Gutmütigkeit aus. Sie versuchte ständig, ihn mit Gemeinheiten und auch mit Gewalt zu provozieren, handgreiflich zu werden, doch er schlug nicht zurück. Sie hatte keine Angst vor seiner Gewalt (eher davor, dass er sie verließ und sie leer ausgehen könnte, weil er sie nicht in sein Testament aufnahm), aber er vor ihr. Er hatte nicht die Möglichkeit sich zu wehren, weil er keine Frauen schlägt, er ließ sich von seinen Leibwächtern herauszuholen, wenn sie ihn nicht gehen lassen wollte. Amber Heard wird von vielen DV-Opfern, die die Verhandlung gesehen haben, als Täterin erkannt, sie glauben Johnny Depp, nicht ihr. Aber nicht auf die Zuschauer oder Fans kam es an. Nur die Jury fällte das Urteil.

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Auch Amber Heard’s Mitleidsnummer, sie würde auf Social Media von Johnny-Depp-Fans schikaniert, ist nur ein Mittel, die Johnny-Depp-Seite schlechtzumachen, und zeigt ihren Narzissmus, denn was ist mit dem, was sie Johnny Depp, seinen Kindern und indirekt auch seinen Mitarbeitern und Freunden angetan hat, als sie ihre Lügen verbreitete. Ihr PR-Team und Stans tun auf Social Media, was sie anderen vorwerfen (Projektion, Mirroring, Manipulation): organisiert vorzugehen, die „Gegenseite“ mit Worten kleinzureden und die Wahrheit in den Köpfen der Menschen verdrehen. Sie versuchen, Cancelmobs gegen Johnny Depp’s Zeugen, Auftraggeber und jeden, der für ihn spricht oder gesprochen hat, zu mobilisieren – das ist für mich Einschüchterung und Schikane. Sie versuchen mit allen Mitteln, das Gerichtsurteil zu defamieren. Deshalb herrscht dieser Krieg bei Twitter. Während die Heard-Seite meinem Eindruck nach gelenkt und skrupellos zu sein scheint, hören alle, die die Verhandlung gesehen haben, von sich aus nicht auf, Johnny Depp zu verteidigen – und das sind nicht (nur) Johnny Depp Fans, es sind Menschen mit Augen und Ohren, die sich die Mühe gemacht haben, die Verhandlung Tag für Tag zu verfolgen. Sie verteidigen ihn nicht, weil sie jemand lenkt oder ihnen Vorteile verspricht, sondern weil es richtig ist. Die Wahrheit darf nicht verlieren, weil sie Amber Heard, der ACLU, der Washington Post, Warner Bros. Discovery oder sonst wem nicht in den Kram passt.



Schließt sich hier der Kreis? Die Op-ed in der Washington Post sollte angeblich ein PR-Stunt sein, von dem neben Amber Heard (Profilierung als Aktivistin, Popularität als Schauspielerin), die Washington Post, ACLU sowie der Film Aquaman (Warner Bros Entertainment) profitieren würden.

Die Superheldenfilme wie Aquaman & Co. werden von DC Films (Tochtergesellschaft von Warner Bros. Entertainment) produziert und basieren auf Figuren von DC Comics. Warner Bros. Entertainment (Kalifornien) gehört zu Warner Bros. Discovery (New York). Warner Bros Discovery hieß früher WarnerMedia, davor Time Warner. Im September 2022 kam interessanterweise eine sogenannte Dokumentation heraus, mit der wieder versucht wurde, Amber Heard’s und damit des Unternehmens eigene Reputation (und eine Erfolgschance von Aquaman 2 mit Amber Heard) wiederherzustellen – jedenfalls ließ die Vorankündigung darauf schließen (Teil 1: Johnny Depp’s Kindheit und Suchtprobleme, Teil 2: Amber Heard’s „Seite“ der Wahrheit und wie sie in den Social Media gejagt wird). Hier soll anscheinend Amber Heard wieder als Opfer implementiert werden – entgegen dem, was die Jury befunden hat und was von den meisten, die die Verhandlung verfolgt haben, genauso gesehen wird: Johnny Depp ist das Opfer und ihre Seite der Wahrheit ist ein Lügengebäude. Und sie ist meiner Meinung nach auch nicht diejenige, die unschuldig schikaniert wird, sondern sie ist diejenige, die Menschen, die die Wahrheit aussprechen, über ihre PR-Leute und Stans bei Twitter und YouTube mit falschen Anschuldigungen und Drohungen versucht, zu defamieren/vernichten. Gezeigt wird diese Dokumentation bei Discovery plus, ebenfalls zu Warner Bros. Discovery gehörend.

Doch nach Jahrzehnten Interneterfahrung glaube ich: So klappt das nicht. Die Menschen in den sozialen Netzen werden sie damit nicht durchkommen lassen. Sie verlangen das Eingeständnis von Fehlern, glaubhafte Reue, Entschuldigungen und Wiedergutmachungen.

Nachtrag 3.10.2022: Christopher Bouzy und Bot Sentinel

Bei Twitter gibt es einen Christopher Bouzy, der ein Unternehmen Bot Sentinel hat. Angeblich will er über seine Aktivitäten (ich sehe nur Drangsalieren und Defamieren) sowie durch seine Plattform Bot Sentinel Twitter von unerwünschten Personen, die sich nicht an die Twitterregeln halten, sich beispielsweise rassistisch, gegen LGBTQ, Frauen etc. äußern, säubern.
Wenn man den Wolf zum Schafshirten macht! Allem Anschein nach filtert die Bot-Sentinel-Plattform nämlich keine Hassprediger u. Ä. heraus, sondern die, die eine Meinung Pro-Depp/Anti-Heard oder gegen Meghan Markle äußern. Tatsächlich können sich Menschen rassistisch äußern und haben eine perfekte Bewertung bei Bot Sentinel, aber wer LawTubern folgt, die sagen, dass das Gerichtsurteil gut nachvollziehbar ist, oder jemandem, der Amber Heard kritisiert, wird von seinem Messinstrument abgestraft. Man könnte meinen, er sei dafür angeheuert worden, freie Rede gegen Amber Heard und das Gerichtsurteil (und ebenfalls gegen Meghan Markle oder irgendwie positiv zum britischen Königshaus) zu unterbinden. Traurig ist, dass sich große Mainstream-Medienhäuser bei beiden Themen auf seine „Studien“ beziehen, anscheinend ohne seine Kompetenz oder die Leistung seiner Plattform irgendeiner Prüfung unterzogen zu haben.

Christopher Bouzy hat mehrere Content-Schaffende (Content Creators) und LawTuber persönlich angegriffen und Lügen über sie bei Twitter verbreitet. Am krassesten waren seine Unterstellungen gegen NateTheLawyer, der nun den Rechtsweg (wahrscheinlich Defamationsklage) gehen will (einen Anwalt sowie lokale und Social-Media-Privatermittler hat er bereits engagiert, ein Unterlassungsschreiben verfasst und mehr). Dabei wird er von vielen seiner YouTube-Abonnenten sowie von YouTube-Content-Schaffenden einschließlich anderer LawTuber unterstützt. Ehrlich gesagt, frage ich mich, wieso Twitter es zulässt/zuließ, dass sich jemand als Sheriff von Twitter aufspielt, und dann noch nicht mal auf die Nachfragen von Leuten reagiert, die sich plötzlich ohne irgendeine Information von Twitter entfernt sehen. (Letzteres war übrigens das Einzige, das Elon Musk meiner Meinung nach positiv beeinflusst hat: Er hat Leute, die nur durch Mass Flagging und Defamation (manche im Rahmen von bezahlten „PR“-Aktionen oder nur wegen anderer Meinung ohne dass es tatsächliche Verstöße gegeben hat) ihre Twitteraccounts verloren haben, ihnen diese wiedergegeben.



Sehr merkwürdig ist auch, dass sich Zeitungen auf Bouzy und Bot Sentinel stützen, obwohl es keinerlei Hinweise auf Bouzy’s Kompetenz gibt und es sich gezeigt hat, das Bot Sentinel als angeblich selbst lernendes Einstufungstool, ob jemand problematisch ist, nicht taugt, sondern vermutlich von Bouzy so mit Daten gefüttert wird, dass die Gegner seiner (zahlenden?) Kunden eine Einstufung als problematisch erhalten, während tatsächlich Rassisten u. Ä. nicht angezeigt werden.

Nachtrag 3.10.2022: Wann bekommt Johnny Depp sein Geld?

Wer sich wundert, warum Johnny Depp, soweit wir wissen, noch nicht versucht hat, an die Millionen US-Dollar zu kommen, die ihm das Gericht im Urteil gegen Amber Heard zugesprochen hat, obwohl diese keinen Aussetzungs-Bond (Suspension Bond) hinterlegt hat: Das Geld müsste er in dem Bundesstaat fordern, in welchem die zur Zahlung verpflichtete Person lebt, sie Eigentum hat und/oder ihr Arbeitgeber/Auftraggeber sitzt. Bis vor kurzem lebte Amber Heard, wie Johnny Depp, in Kalifornien, doch hat sie gleich nach dem Urteil ihr Haus verkauft und wird seitdem mal in Israel und mal in Spanien geortet. Bliebe als Ansprechmöglichkeit noch Warner Bros. Entertainment in Kalifornien, in deren Aquaman-Film sie eine Rolle hatte.

Jedoch hat jeder Bundesstaat der USA seine eigenen Gesetze: Während man in Virginia, wo das Gerichtsverfahren stattfand, sofort nach dem Urteil das Geld einziehen darf, wenn kein Suspension Bond hinterlegt wurde, ist dies in Kalifornien erst nach dem Berufungsverfahren möglich – und die Berufungsverfahren haben noch gar nicht richtig angefangen. Alle Details im YouTube-Video von Andrea Burkhart Why isn’t Johnny Depp Collecting his Judgement?

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Nachtrag 24/25.11.2022 Berufungsanträge

Weil Amber Heard Berufung gegen das Urteil eingelegt hat, ging auch Johnny Depp in Berufung, da er in einem Punkt wegen der Aussage seines Anwaltes Adam Waldman schuldig gesprochen worden (obwohl Waldman ein unabhängiger Unternehmer ist, für dessen Aussagen Johnny Depp eigentlich nicht haftet, und obwohl diese Aussage auf naheliegenden Schlüssen basierte).

Hätte das Heard-Team nicht Berufung eingelegt, hätte die Depp-Seite auch nichts unternommen; nun muss sie dafür sorgen, dass Johnny Depp’s Seite ausreichend repräsentiert ist. Die Gründe für die jeweiligen Berufungen (eine Art Vorab-Liste) wurden von beiden Seiten an das Berufungsgericht geschickt. Für eine Berufung erheblich sind nicht die Beweise an sich und bei der Berufung eines Zivilprozesses dürfen auch keine neuen Beweise eingebracht werden. Lediglich das Verfahren wird daraufhin untersucht, ob juristische Fehler (falsche Entscheidungen durch den Richter/die Richterin oder fehlende/falsche Anweisungen an die Jury etc.) gemacht wurden und ob dieser Fehler/diese Fehler das Urteil beeinflusst haben.

In der Zwischenzeit hat Johnny Depp weitere Erfolge auf dem Weg zurück in ein normales „Starleben “ zu verzeichnen, beispielsweise war er von Rihanna als erster Mann als Stargast zu einem Auftritt in ihrer Fashion Show Savage x Fenty eingeladen worden. Natürlich gab es daraufhin wieder viele Anfeindungen und PR-Stunts von der Amber Heard-Seite und Häme in solchen Medien, die sich ebenfalls entschlossen haben, weitgehend zu ignorieren, dass das einstimmige Jury-Urteil von sieben Jury-Mitgliedern (und die Mehrheit derer, die das Gerichtsverfahren verfolgt haben) durch die Anerkennung der Verleumdung indirekt bescheinigen, dass Amber Heard alles erlogen hatte. In den Kommentaren von YouTube-Kanälen, die über Amber Heard berichten, geben auch viele Überlebende von Missbrauchsbeziehungen an, in den Aufzeichnungen von Amber Heard das Verhalten ihrer ehemaligen Peiniger zu erkennen. Jury, Zuschauer und Opfer sind weitgehend der Meinung, dass Amber Heard zurecht verloren hat, deren Seite aber immer noch jeden anfeindet und versucht öffentlich zu canceln, der irgendetwas Positives über Johnny Depp sagt oder ihm neue Chancen gibt. So wurde auch Rihanna angegriffen.

Rihanna hat sich nicht geäußert. Da sie selbst Opfer und Überlebende von Gewalt durch ihren früheren Freund war, aber Johnny Depp eingeladen hat, kann man daraus wohl ableiten, dass sie ihn als Opfer der gewalttätigen Amber Heard und nicht als den Täter sieht, den Amber der Öffentlichkeit verkaufen wollte, und dass ihre Einladung ein klares Statement ist.

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Johnny Depp’s Anwälte haben ihre ausgeführten Argumente (den eigentlichen Appellate Brief) termingerecht abgeliefert, während das Heard-Team eine Fristverlängerung beantragt hat und bewährt bekam. Wie sich heute herausgestellt hat, brauchte eine Gruppe Außenstehender wohl noch genügend Zeit, ihre sogenannten Amica/Amici Briefs als Positionierung Außenstehender für Amber Heard zu verfassen und an das Berufungsgericht zu schicken, die diese annehmen oder ablehnen kann. Wie es scheint, sind dies weitere PR-Stunts der Amber-Heard-Seite, mit denen die Wahrheit, die durch das Verfahren ans Licht kam, ausgelöscht werden und Heard freigesprochen werden soll. Der Strafverteidiger Larry Forman, analysiert die Anträge auf seinem YouTube-Kanal The DUI-Guy+ in Video1 und Video2.

Vor allem die Amici-Briefs werfen die Frage auf, welche Interessen Leute wie Michele Dauber, eine Professorin der Stanford Law School, die schon seit Wochen bei Twitter durch meiner Meinung nach völlig unwürdiges unprofessionelles Verhalten aufgefallen ist (Schikanieren von jedem, der Johnny Depp unterstützt, Aufwiegeln von Amber Heard Fans und PR-Trollen). Für sie und auch einige der Initiativen, die da unterschrieben habe, geht es möglicherweise weniger um die Sache, als um Geld, Macht und politische Unterstützung, die sie für ihre Arbeit bekommen. Jemand sollte der US-Politik stecken, dass sich hier eine ursprünglich gute Absicht in das Gegenteil verkehrt hat. Denn wie kann irgendjemand rechtfertigen, dass Frauen selbst dann Recht bekommen müssen, wenn sie lügen und dass Männer nicht einmal die Option erhalten sollen, sich zu verteidigen. Im folgenden Interview wird etwas Licht auf die Sache gelenkt – ein Spiel um Macht und Geld (nicht abschrecken lassen von den anfänglichen technischen Schwierigkeiten, es wird sehr interessant). Ob alles so stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber auf jeden Fall sollte da von US-Regierungsverantwortlichen mal genauer hingeschaut werden.





Nachtrag am 30.11.2022: Amber Heard’s ausführlicher Appelate Brief und Reaktionen

Nach zwei Amici Briefs ist nun auch der Appelate Brief von Amber Heard und ihren Anwälten beim Berufungsgericht von Virginia eingetroffen. Auch die ersten LawTuber haben sie inzwischen und analysieren sie.

Jede Seite muss nun eine Antwort auf den Appelate Brief der Gegnerseite verfassen. Danach darf jeder nochmals Stellung zu der Antwort nehmen. Vorher kann das Berufungsgericht kein Urteil fällen. Es kann also noch lange dauern, bis das letzte offizielle Wort gesprochen ist.

Nachtrag am 20.12.2022:

#AmberHeardDoesNOTSpeakForMe

Welche Organisationen sich hinter Amber Heard stellen, sieht man bei amberopenletter.com, der Link wurde bei Twitter verbreitet. Auf diesen PR-Stunt, mit dem meiner Meinung nach nur wieder der Eindruck erweckt werden soll, nur die verrückten Depp-Fans seien gegen Amber Heard, gab es sehr viele Antworten beispielsweise bei Twitter unter #AmberHeardDoesNOTSpeakForMe – die in die Richtung gehen, wie der offene Brief oben, um klarzustellen, dass weder Amber Heard, noch diese Organisationen für andere Menschen allgemein, für die Mehrzahl der ProzessbeobachterInnen, „normale“ FeministInnen oder für Opfer und Überlebende von Missbrauch und häuslicher Gewalt sprechen.

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Amber Heard hat verloren

Überraschung: Amber Heard zieht ihre Berufung zurück und erklärt sich bereit, 1 Millionen US-Dollar an Johnny Depp zu zahlen!

Natürlich stellt es Amber Heard nicht so dar, sondern liefert den nächsten PR-Stunt in einem Statement auf Instagram. Manche, die den Prozess verfolgt haben, sind daher verärgert, dass sie so „billig“ davonkommt, nachdem was sie nicht nur Johnny Depp, sondern allen Opfern von Missbrauch, häuslicher Gewalt u. Ä. angetan hat, die es wegen ihrer Lügen vermutlich schwerer haben werden, ernst genommen zu werden und Hilfe zu finden. Andererseits wurde durch die Verhandlung das wahre Opfer von emotionalem Missbrauch und physischer Gewalt offenbar: Johnny Depp, der eben nicht zurückschlug.

Ebenso ärgert es viele, dass Amber Heard keinerlei Einsicht zeigt, keine Verantwortung übernimmt, sondern einfach weiter die Wahrheit verdreht, beispielsweise indem sie behauptet, sie habe das UK-Verfahren gewonnen. Nein, hat sie nicht, denn sie war in dem Verfahren Johnny Depp gegen das Murdoch-Blatt The Sun eine Zeugin, weil The Sun nur den Richter überzeugen musste, dass sie Johnny Depp in gutem Glauben einen Wife-Beater genannt hat. Sie war eine Zeugin, die gelogen hat, sie habe ihr Scheidungsgeld von 7 Mio. US-Dollar gespendet, weswegen der Richter ihr abnahm, sie sei nicht hinter Johnny Depp’s Geld her gewesen, hätte keinerlei persönliche Vorteile von ihrer Aussage und daher prinzipiell glaubwürdig. Abgesehen davon, dass es persönliche Verflechtungen des Richters mit der angeklagten Zeitung gegeben haben soll, siehe Details weiter oben.

Aber Tatsache ist, dass die meisten Fachleute Amber Heard’s Berufungsantrag so gut wie keine Chancen gegeben haben und ihre Versicherungen vermutlich nicht mehr bereit waren, weitere Millionen in ihre Vertretung samt der neuen teuren Berufungsanwälte zu stecken, wo es doch im Verfahren so offensichtlich geworden ist und auch durch eine Jury einstimmig befunden wurde, dass sie log und dass sie Johnny Depp absichtlich und böswillig verleumdet hat in ihrem Meinungsbeitrag in der Washington Post 2018 – und das hat nichts mit freier Rede zu tun, wie sie behauptet. Das Recht zu reden, hatte ihr nie jemand abgesprochen, aber das Recht, zu lügen. Jemanden mit Lügen und Unterstellungen mit Absicht zu verleumden und zu schaden, hat nichts mit Recht auf freie Meinungsäußerung zu tun – nicht mal in den USA.

Ihre Versicherung(en) trugen meinem Kenntnisstand nach sämtliche Kosten für die Vorbereitungen, das Verfahren und die Berufung, soweit sie im Gange war, in Höhe von vielen Millionen US-Dollar (geschätzt etwa 9 Mio.) und sie erklärten sich anscheinend bereit, 1 Millionen US-Dollar für sie an Johnny Depp zu zahlen (wobei es noch offene Gerichtsverfahren der Versicherungen gegeneinander und gegen Amber Heard gibt – absichtliche Verleumdung ist wohl nicht im Versicherungsumfang enthalten). Offensichtlich gibt sich Johnny Depp mit dem Betrag von 1 Mio. US-Dollar zufrieden, laut Gericht standen ihm 8,35 Mio. US-Dollar (10,35 Mio. minus 2 Mio. US-Dollar) zu – aber wo sollten die herkommen, wo niemand sie mehr engagieren will?

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Amber Heard’s „Einigung“ ist also in Wahrheit eine Schadensbegrenzung – eine, die ihr viele Prozessbeobachter nicht wirklich gönnen, sie habe so eine Schonung nicht verdient, Johnny Depp sei zu gutmütig. Aber andererseits: Sie hätte vermutlich sowieso keine 8,35 Mio. US-Dollar gehabt oder auftreiben können (rein theoretisch müsste sie zwar noch den Großteil ihrer Scheidungsabfindung von 7 Mio. US-Dollar haben, die sie trotz ihres Versprechens bisher nicht gespendet hat, doch ist zu befürchten, dass sie das Geld schon ausgegeben hat. Und dann wollen die Versicherungen möglicherweise auch einen Teil erstattet haben).

Johnny Depp will sie vor allem aus seinem Leben raushaben und sich seinen Auftritten als Rockmusiker, seinen Kunst-/NFT-Projekten, neuen interessanten Rollen als Schauspieler, dem Regieführen und seiner Freude daran, Licht in das Leben schwerkranker Kinder und deren Eltern zu bringen, widmen. Aber ob sie ihn wirklich in Ruhe lassen wird, ist bei ihrer Persönlichkeit fraglich, sie findet immer wieder Wege, sich zurück in sein Leben zu drängen – gerade Zurückweisungen triggern sie.

Ich vermute, auch alle ihre Anwälte und Versicherungen sind froh, wenn sie sie endlich los sind.





Johnny Depp hat von Anfang an gesagt, es gehe ihm nicht ums Geld, sondern darum, dass seine Wahrheit ans Licht kommt, vor allem weil ihre Lügen auch das Leben seiner Kinder überschattet haben. Dass er das Zivilverfahren gewonnen hat, obwohl es in den USA für einen Promi so gut wie unmöglich ist, eine Verleumdungsklage zu gewinnen, ist ihm genug. Im Gegensatz zu vielen Fans und Prozessbeobachtern hat er offensichtlich nicht das Bedürfnis, es ihr irgendwie heimzuzahlen – er ist ein besserer Mensch als viele von uns. Er hat bereits angekündigt, die 1 Mio. US-Dollar zu spenden.



Die Wahrheit kam ans Licht

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Die Anwaltskanzlei Brown Rudnick, zu denen das Rechtsanwälte-Team rund um Benjamin Chew und Camille Vasquez gehört, das Johnny Depp durch die Jahre der Vorbereitung, die Gerichtsverhandlung und das nicht beendete Berufungsverfahren geführt und nun zur Schlussvereinbarung begleitet hat, hat eine offizielle Pressemitteilung herausgegeben, die man sich hier herunterladen kann.

Weil es teilweise missverstanden wird: Die Einstellung der Berufung und die Einigung ändert nichts am Gerichtsurteil der Verhandlung Johnny Depp versus Amber Heard in Virginia/USA. Amber Heard wurde als schuldig der Verleumdung befunden. Das Urteil ist mit der Einstellung der Berufung bestätigt. Lediglich über die Höhe der Zahlung an Johnny Depp hat man sich verständigt, sonst nichts.

Viele hoff(t)en, dass Johnny Depp noch die Möglichkeit zu einer Berufung gegen das UK-Urteil, welches zugunsten The Sun ausgefallen war, bekommt. Allerdings frage ich mich, ob er noch mehr Zeit seines Lebens mit diesen unerfreulichen Erinnerungen an die Zeit mit Amber Heard und wie er ausgenutzt wurde, verbringen will. In den USA haben Zeitungen viel Freiraum für ihre „Meinungsfreiheit“ und werden kaum jemals als Verleumdende verurteilt, ich weiß nicht, wie die Chancen in Großbritannien sind, selbst wenn Amber Heard nicht mehr als glaubwürdige Zeugin eingestuft werden kann. Man könnte auch argumentieren, dass er sich hat von ihr täuschen lassen und das taten andere auch.

Mein Fazit:

Johnny Depp hat gewonnen!

Die Gerichtsverhandlung hatte gezeigt, dass Amber Heard diejenige war, die ihren Mann missbraucht hat und nicht umgekehrt. Hätte sie auch nur einen Fall von Mißbrauch durch ihn gegen sie belegen oder jemand bezeugen können, wäre es keine Verleumdung (Defamation) gewesen. Statt dessen widersprachen die Zeugen ihrer Darstellung und/oder „Beweise“ waren nicht existent und Bilder bearbeitet. Und entgegen ihrer anfänglichen Darstellung hat Amber Heard im Laufe der Verhandlung zugegeben, dass sie den Meinungsbeitrag (Op-ed) in der Washington Post 2018 sehr wohl über Johnny Depp geschrieben hat. Fazit: Absichtliche Verleumdung (Defamation with malice)!

Amber Heard hat ihre Berufung zurückgezogen und (ihre Versicherung) zahlt 1 Mio. US-Dollar an Johnny Depp – dem es nie ums Geld ging, welches er sowieso spenden wird.

Das war ein sehr spannender Fall mit weitreichenden Folgen, es gab Kontroversen auf mehreren Ebenen:

  1. Amber Heard versus Johnny Depp,
  2. Main-Stream-Media, #Metoo-Organisationen und Amber Heard’s PR-Stunts versus die öffentliche Mehrheitsmeinung (vor allem der Prozessbeobachter und tatsächlicher Opfer häuslicher Gewalt).
  3. Verstörend war, dass zu viele der großen Medien ein einstimmiges Gerichtsurteil durch eine siebenköpfige Jury mehr oder weniger ignorier(t)en und viele bis heute aus der Perspektive von Amber Heard und nicht dem wahren Opfer, Johnny Depp, kommentieren.
  4. Mich persönlich, die ich mich als Feministin verstehe, frustriert, dass es Gruppen gibt, die sich als Feministinnen bezeichnen, aber die Meinung vertreten, dass einer Frau immer geglaubt werden muss und dass ein Mann kein Recht hat, sich vor einem ordentlichen Gericht gegen Vorwürfe zu verteidigen. Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit? Feminismus hatte mal was mit dem Beenden der Unterdrückung von Frauen, mit gleichen Rechten vor dem Gesetz und den gleichen Möglichkeiten im realen Leben zu tun, mit Aufhebung alter Geschlechterrollen, der Abschaffung von geschlechterspezifischer Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten und ähnliches mehr.
  5. Nicht nur Amber Heard, sondern auch die #Metoo-Bewegung und viele großen Medien haben ihre Glaubwürdigkeit verloren.
  6. #AbuseHasNoGender. #Metoo. #Mentoo.

Ich wünsche mir Menschenrechte und Fairness für alle Menschen und Unterstützung für alle Opfer von Gewalt und Ungerechtigkeit. Und ich wünsche mir mehr Transparenz auch bei uns bei Gerichtsverfahren, denn ich möchte nicht mehr ausschließlich auf die Einstufung von Medien angewiesen sein. Ich möchte bei Verhandlungen, die mir wichtig sind, die Meinung von Journalisten mit der meinen und der von Experten auf Social Media abgleichen können. Durch einen vernünftigen Austausch können alle dazulernen.

Es gibt allerdings noch offene Fragen und Erklärungsversuche. Einige werde ich hier nach und nach auflisten:

  • Gab es Einschüchterungsversuche gegenüber Johnny Depp’s Zeugen? War das mit Amber Heard’s Wissen oder in ihrem Auftrag? Und wird so etwas nicht strafrechtlich untersucht?
  • In Social Media wurde jeder Mensch, der Johnny Depp glaubte, positiv gegenüber dem Gerichtsurteil war oder nur jemanden kannte, der/das Gerichtsurteil vertretbar fand, von Amber-Heard-Stans, (bezahlten?, engagierten?) Trollen u. Ä. angegriffen. Laura B. wurde mit einer Unterlassungsklage gedroht, nur weil sie eine berechtigte Frage gestellt hat, andere wurden gedoxxt, das Jugendamt auf den Hals geschickt und falsche Anzeigen bei der Polizei erstattet. Seit wann sind solche Methoden der Einschüchterung akzeptabel? Wer war dahinter: PR-Beauftragte/Unternehmen, Bouzy/Bot Sentinel, Amber Heard selbst? Sollte so etwas nicht untersucht und gegebenenfalls als Verschwörung sowie Verschwendung staatlicher Ressourcen geahndet werden?
  • Hat Amber eine Tochter oder stimmen Behauptungen, sie wollte nur Sympathien gewinnen und habe lebensechte Babypuppen und später sogar Kleinkinder für Fotos ausgeliehen. Sind das nur Verschwörungstheorien von Leuten, die Aufmerksamkeit und Clout wollen?


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** Disclaimer

Dies ist ein Meinungsbeitrag, der auf meinen Beobachtungen basiert, die ich während und nach der wochenlangen Gerichtsverhandlung gemacht habe, sowie auf einigen zusätzlichen Recherchen. Weder bin ich Anwältin, Ärztin, Therapeutin oder Verhörspezialistin noch kenne ich Johnny Depp oder Amber Heard persönlich, und auch von der Film-/Filmvermarktungsindustrie weiß ich wenig. Beobachtungen und Erfahrungen anderer habe ich eingebunden, soweit sie mir glaubhaft erschienen. Ich aktualisiere und bearbeite den Beitrag in unregelmäßigen Abständen, wenn ich etwas Neues erfahren/gelernt habe. Er ist also ständig im Wandel (work in progress). Trotzdem kann ich keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Informationen übernehmen. Ich will niemanden von meiner Sichtweise auf die Personen oder Sachverhalte überzeugen, recherchieren Sie selbst. Ich möchte lediglich dazu anregen, offen zu sein, die Verhandlungsaufzeichnungen anzuschauen (und keine Pseudo-Dokumentationen oder PR-, Troll- und Bot-Kommentare bei Twitter, YouTube & Co.) und sich selbst eine Meinung zur Verleumdungsklage Johnny Depp versus Amber Heard sowie zum Themenkreis Missbrauchsvorwürfe, Unschuldsvermutung/Beweislast, Opferschutz, #Metoo/#Mentoo/#AbuseHasNoGender zu bilden.

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Familienzeit im Garten: Ideen für gemeinsame Aktivitäten mit der ganzen Familie

Artikelkennzeichnung siehe unten

Verbringen Sie mehr Zeit mit Ihrer Familie im Garten und machen Sie das Beste aus Ihrem gemeinsamen Freizeit-Abenteuer. Es gibt viele tolle Ideen, die sich für einen Tag im Garten eignen. 

Der Garten ist der schönste Platz für Spiele, Spaß und Entspannung der ganzen Familie (Free Stock Photo von Dianne bei Pexels)

Besonders Kinder lieben es, draußen zu spielen. Achten Sie darauf, dass alle Mitglieder der Familie etwas finden, was ihnen Spaß macht. Eine schöne Idee ist es beispielsweise, den Garten in ein kleines Abenteuerland zu verwandeln – errichten Sie verschiedene Stationen und lassen Sie alle Teilnehmer an verschiedene Aufgaben heran. Ein anderer Vorschlag wäre, eine Schatzsuche zu organisieren oder eine Runde Minigolf zu spielen. 
Für Erwachsene empfehlen sich vor allem entspanntere Aktivitäten: Machen Sie es sich auf der Terrasse gemütlich und genießen Sie die frische Luft bei Kaffee und Kuchen oder startet einen Grillabend – Gerichte wie Hackbällchen oder Gemüse auf dem Grill schmecken nicht nur lecker, sondern machen auch richtig Laune.Bereiten Sie eventuell auch ein paar kalte Getränke für die Erwachsenen aus dem Weinkühlschrank. Natürlich können diese Aktion aber auch von allen gemeinsam geplant und umgesetzt werden.

Einheimische Pflanzen im heimischen Garten: Warum es sich lohnt, auf regionale Arten zu setzen!

Einheimische Pflanzen im heimischen Garten zu haben, ist eine wunderbare Möglichkeit, die Natur in Ihrer Umgebung zu schützen und gleichzeitig Ihren Garten zu verschönern. Einheimische Pflanzen sind an das Klima und den Boden der Region angepasst und können daher leicht gepflegt werden. Sie sind auch resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten als exotische Arten, was bedeutet, dass Sie nicht so viel Zeit damit verbringen müssen, sie zu pflegen. Sie bieten auch einen natürlichen Lebensraum für Wildtiere in Ihrem Garten. Diese Tiere helfen bei der Bekämpfung von Schädlingen und tragen somit dazu bei, dass Ihr Garten gesund bleibt. Außerdem können Sie mit regionalem Saatgut experimentieren und neue Sorten entwickeln oder alte Sorten erhalten. 
Es gibt viele Vorteile, regionale Pflanzen im heimischen Garten anzubauen: Sie helfen dem Ökosystem in Ihrer Umgebung, sparen Zeit bei der Pflege des Gartens und bieten eine Vielfalt an Blumen- und Gemüsesorten für jeden Geschmack.

Welche Aktivitäten machen Familienmitglieder gerne im Garten?

Familienmitglieder können im Garten viele verschiedene Aktivitäten machen. Einige der beliebtesten sind: 
-Gemeinsames Grillen und Picknicken: Dies ist eine tolle Möglichkeit, um Zeit mit der Familie zu verbringen und gleichzeitig leckeres Essen zu genießen. 
-Gartenarbeit: Ob es darum geht, Blumen oder Gemüse anzubauen, die Bepflanzung des Gartens zu ändern oder den Rasen zu mähen – gemeinsame Gartenarbeit ist eine großartige Möglichkeit, um als Familie etwas Sinnvolles zu tun. 
-Outdoor-Spiele: Es gibt viele Outdoor-Spiele, die man im Garten spielen kann. Von Frisbee über Volleyball bis hin zu Schach – es gibt für jeden etwas.
-Kreative Projekte: Viele Familien nutzen ihren Garten auch für kreative Projekte wie das Bauen von Vogelhäusern oder das Anlegen von Teichen. Auch hierbei lassen sich schöne Erinnerungen schaffen und man hat am Ende noch etwas Nützliches geschafft.

Mit Wegen, Beeten und Hecken kann der Garten in Teilbereiche gegliedert werden. Materialien wie Backstein in Verbindung mit Pflanzen schaffen eine gemütliche Atmosphäre. (Free Stock Photo von Zane Lee bei Unsplash)

Ein grüner Daumen – Anleitungen zum Pflanzen von Blumen, Gemüse und Kräutern

Ein grüner Daumen ist eine wertvolle Fähigkeit, die jeder haben kann. Mit den richtigen Anleitungen und Tipps können Sie Ihren Garten in einen Ort der Schönheit und des Wohlbefindens verwandeln
Es gibt viele verschiedene Arten von Blumen, Gemüse und Kräutern, die Sie anbauen können. Bevor Sie sich für eine bestimmte Pflanze entscheiden, sollten Sie sich über ihre spezifischen Bedürfnisse informieren. Einige benötigen mehr Sonne als andere, während andere mehr Feuchtigkeit benötigen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass manche Pflanzen nur in bestimmten Klimazonen gedeihen. 
Wenn es um das Pflanzen geht, ist es am besten, die Samen oder Setzlinge direkt in den Boden zu setzen. Achten Sie darauf, dass der Boden gut gelockert und feucht ist und stellen Sie sicher, dass er genug Nährstoffe enthält. Vergessen Sie nicht auf regelmäßiges Gießen.

Gemeinsame Aktivitäten im Garten sind eine tolle Möglichkeit, um die Familie zusammenzubringen und jede Menge Spaß zu haben. Ein Picknick im Freien, ein abendliches Lagerfeuer oder einfach nur Spielen im Garten können großartige Erinnerungen schaffen.



* Sponsor-Posts sind informative Beiträge von Werbepartnern veröffentlicht gegen Bezahlung

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Ich mache Strom: Solarstrom selbst erzeugen mit mobiler Solarstromanlage

Wer sich keine feste Solaranlage aufs Dach, ans Haus oder in den Garten montieren kann, sucht nach anderen Möglichkeiten, Stromkosten zu sparen, Energieressourcen zu schonen und autark und unbelastet von Stromausfällen zu werden. Ich habe eine kleine Photovoltaik-Insellösung (Solar-Powerbank) ausprobiert, die hauptsächlich zum Laden für Smartphones u. Ä. gedacht ist, und eine etwas größere für Balkon/Terrasse, Kleingarten und fürs Campen im Visier. Erste Erfahrungen und Zwischenfazit. (Disclaimer * und ** am Ende des Beitrages, zuletzt aktualisiert am 18.08.2022).

Nicht nur als Mieter eines Hauses oder einer Wohnung, auch als Eigentümer in einem Mehrparteienhaus kann man nicht einfach baulich etwas verändern und beispielsweise Solarpanels für Photovoltaik auf das Dach, an die Wand, auf den Balkon oder die Terrasse fest installieren. Ohne das Einverständnis des Vermieters und/oder der Eigentümerversammlung geht das nichts. Eine Alternative können mobile Solaranlagen sein.

Meine erste Solar-Powerbank

Um mich an das Thema heranzutasten, habe ich mir eine Solar-Powerbank (HETP Solar-Powerbank*) zugelegt. Eines der Solarpanel ist gleich auf der Powerbank angebracht (ganz rechts), eine weitere Einheit bestehend aus drei Solarpanels kann man einfach anhängen. Sobald man die Powerbank samt Solarpanel(s) in die Sonne legt, wird Strom erzeugt und gespeichert.

Wie viel Strom mit einer Solaranlage pro Zeiteinheit erzeugt werden kann, hängt nicht nur von der Fläche und Art der Solarpanels ab, sondern auch von der Strahlungsenergie (die ist bei uns im Juli etwa 10 Mal höher als im Dezember) und der Ausrichtung der Panels zur Sonne.

Meine Winzlings-Solaranlage mit Speicher (HETP Solar-Powerbank* hat laut Herstellerangabe bei Amazon eine Solarleistung von 4 x 1,5 Watt = 6 Watt. Die Beschreibung bei Amazon.de fand ich ansonsten für Laien verwirrend – wenn auch etwas weniger als bei manchen Konkurrenzprodukten.

Im Lieferumfang enthalten sind die Powerbank mit fixem Solarpanel, ein weiteres Solarmodul mit drei Panels, die magnetisch angedockt werden, ein Ladekabel, das in die Micro-USB-Buchse (USB 2 Micro-USB) der Powerbank und in eine USB Standard-A-Buchse der Ladestation am Stromnetz gesteckt wird und ein Mini-Manual in mehreren Sprachen, darunter auch Deutsch.

Was ich inzwischen herausgefunden habe: Es handelt sich um eine Powerbank (Stromspeicher/Akku) mit Lithium-Polymer-Akkukern, auf deren einer Seite ein Solarpanel fest angebracht ist, an welches man ein weiteres faltbares Solarpanel bestehend aus drei Einheiten sehr einfach mit einem Handgriff andocken kann. Man legt das Set in die Sonne und es beginnt Strom zu erzeugen und in der Powerbank zu speichern. Die Fortschritte des Ladens kann man an der Zahl der leuchtenden LED-Lämpchen an der Seite des Gerätes ablesen. Wenn alle vier blauen Lämpchen ohne Blinken leuchten, ist der Ladevorgang abgeschlossen.

Das Prinzip von Photovoltaikanlagen

Wenn Sonnenlicht auf Solarzellen in Solarmodulen (Solarpanel) fallen, wird dessen Energie in elektrische Energie, und zwar in Gleichstrom, umgewandelt. Dieser Strom wird entweder in Solarstromspeichern (oft Solarbatterien genannt, obwohl eigentlich Akkus) gespeichert oder mittels eines Wechselrichters in ein Stromnetz eingespeist. Wechselrichter werden immer benötigt, wenn Gleichspannung in Wechselspannung umgewandelt wird.



Zwar kann man an meine Mini-Solar-Powerbank während des Stromerzeugens Geräte wie ein Smartphone anschließen und laden/nutzen, aber da ich mein Mobilfunkgerät nicht in die Sonne lege und erst recht nicht unbeaufsichtigt auf der Terrasse liegen lasse, lade ich die Solar-Powerbank tagsüber bei Sonne draußen auf (sie darf auf meinen Liegestuhl) und hole sie über Nacht und bei Regen in die Wohnung, wo ich das Smartphone oder anderes dann auflade/betreibe. Anzeige


Unterschied Batterie und Akku

Ich habe Batterie und Akku zuerst synonym benutzt, so wie ich es auch bei anderen sah. Inzwischen habe ich gelernt: Batterien sind Stromspeicher, die nicht wiederaufgeladen werden können. Akkumulatoren, kurz Akkus, können immer wieder geladen und entladen werden. Der Stromspeicher in einer Powerbank ist also ein Akku, eine Solarbatterie ist eigentlich ein Solarakku und die „Autobatterie“ ist eigentlich ein Akku zum Starten des Autos.



Meine Solar-Powerbank kann über mehrere Wege geladen werden: per Photovoltaik mittels der ein/vier Solarpaneleinheiten oder über andere Stromquellen wie das Stromnetz oder eine andere Powerbank.

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Für den Anschluss dieser anderen Stromquellen gibt es zwei Buchsen zum Laden (Input): laut Beschreibung eine USB-C- und eine Micro-USB-Buchse mit 5 Volt und 2,1 Ampere – das sind die beiden kleinen Buchsen zwischen den zwei großen USB-A-Buchsen (siehe Foto).

Die beiden Buchsen in der Mitte (oben: USB-C, unten Micro-USB aka USB 2 Micro-B) sind zum Laden der Powerbank aus anderen Stromquellen (Input). Die beiden äußeren Steckplätze (USB 3 Standard-A) dafür da, Strom an andere Geräte abzugeben (Output).

Da empfohlen wurde, die erste Ladung mit einer anderen Stromquelle durchzuführen statt den Solarpanels, hängte ich die Powerbank mittels des mitgelieferten (ultra kurzen) Ladekabels (ein Micro-USB-Stecker auf der einen Seite für die Buchse an der Powerbank, ein USB 2 Standard-A-Stecker auf der anderen Seite für die Stromlieferseite) an die USB Standard-A-Buchse mit Quick Charge (QC) meiner GlobaLink 20W iPhone Ladestation, die in einer üblichen Steckdose steckt (die Ladestation hat eine zweite Schnittstelle, USB-C mit PD, Power Delivery, in die ich sonst das Kabel mit einem USB-C-Stecker stecke, das auf der anderen Seite einen Lightning-Stecker hat, der in die Lightning-Buchse des iPhones gesteckt wird.

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Apropos USB

USB steht für Universal Serial Bus – das ist eine Schnittstelle für die Datenübertragung und Energieversorgung. Angaben wie USB 2.0., USB 3.0 benennen die Spezifikation, aus welchen sich die Datenübertragungsraten und zulässige Stromstärken und Leistungen ergeben. Angaben wie USB A oder USB B beziehen sich auf die Buchsen- und Steckertypen. Leider ist bei den Produktbeschreibungen nicht immer beides angegeben, was ich hier im Text versuche, besser zu machen. Mehr zu Spezifikationen, Buchsentypen und Ähnliches bei Wikipedia.



Die Kapazität meiner Solar-Powerbank wird bei Amazon.de mit 26800mAh angegeben (Milliamperestunde ist die Maßeinheit für elektrische Ladung), angeblich genug um ein iPhone 5-6 mal aufladen zu können.

Für die Abgabe von Strom an andere Geräte gibt es zwei USB 3 Standard-A-Buchsen, eine mit 5 Volt (Stromspannung) und 1 Ampere (Stromstärke), die andere mit 5 Volt (Spannung) und 2,1 Ampere (Stromstärke) – dass es sich um USB 3 (oder höher) handelt, schließe ich aus der blauen Färbung im Inneren der Buchsen. Allerdings sind laut Wikipedia Stromstärken von mehr als 0,9 Ampere erst in den Spezifikationen USB-BC 1.2, USB Typ C und USB-PD vorgesehen (BC steht für Battery Charging, PD für Power Delivery).

[Nur zum Mitdenken, hier meine grobe Berechnung: USB 3 Standard-A entspräche laut Wikipedia einer theoretischen Leistung von 5 Watt bzw. 10,5 Watt, denn Leistung (P) = Spannung x Stromstärke (U x I).  Allerdings wird der Strom bei USB 2 und USB 3 erst nach Freigabe durch einen sogenannten Host-Controller mit einer höheren Stromstärke als 0,1 Ampere an ein Gerät durchgelassen, bei USB 3 maximal 0,9 A, was bei 5 Volt zu einer Leistung von maximal 4,5 Watt führen würde. Auf den Abbildungen bei Wikipedia sieht der als „USB-3.1-Gen2-Typ-A-Stecker mit Power Delivery“ bezeichnete Stecker für mich nicht anders aus als ein USB 3 Standard-A-Stecker. Die USB-PD-Spezifikation erlaubt eine Ladung von 5, 12 oder 20 Volt bei bis über 5 Ampere (also theoretisch bis 100 Watt). Im Text bei Wikipedia wird allerdings in dem Zusammenhang von einer USB-Typ-C-Steckverbindung gesprochen (und erst ab der hat man laut Spezifikationen eine Stromstärke über 1,5 Ampere). Möglicherweise sind wir hier außerhalb der Spezifikationen? Vielleicht findet sich ein Fachmensch, der/die dieses Gerät getestet und Input und Output gemessen hat, und klärt mich auf].

Hier werden mittels der Solar-Powerbank (auf der Ablage: hinten links) gleichzeitig ein iPhone 13 Pro Max (auf der Ablage: vorne links) aufgeladen und eine LED-Leuchte (im Bild oben rechts hängend) betrieben. Das Kabel zum iPhone hat hier einen USB 2 Standard-A-Stecker auf der Powerbank- und einen Lightning-Stecker auf der iPhone-Seite. Die LED-Leuchte hat einen USB 2 Standard-A-Stecker, der in die zweite USB 3 Standard-A-Output-Buchse der Solar-Powerbank gesteckt wurde.

Die Solar-Powerbank hat eine LED-Anzeige für den Ladezustand. Es gibt vier blaue Lämpchen für vier Stufen (Ladung in Prozent zur Vollladung). Nach einem ganzen Tag in der Sonne war die Anzeige nur eine Stufe weitergesprungen. Das heißt, es braucht drei bis vier Tage Sonne, um das Gerät voll aufzuladen. Das war im April – im November dürfte es noch länger dauern. Apropos Sonne: In der Gebrauchsanleitung wird als Gebrauchstemperatur der Bereich zwischen 0 bis 45 °C angegeben.

Was man mit dem erzeugten und gespeicherten Strom betreiben kann, hängt davon ab, ob eine physische Verbindung hergestellt werden kann, d. h. Anschlüsse und Kabel passen, und ob die „Verhandlungen“ zwischen der abgebenden Solar Powerbank und dem annehmenden Verbrauchgerät positiv ausfallen. Mit der obigen Mini-Solar-Powerbank kann man natürlich keine Heizlüfter mit 2000 Watt betreiben, aber ich war doch überrascht, was alles klappte, nachdem ich jeweils die passenden Adapter dazugekauft hatte.

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Tests mit meiner Solar-Powerbank

Stecker von links nach rechts:
USB 3 Standard-A-Stecker (Adapter mit USB-C-Buchse hinten)
USB 2 Micro-B-Stecker
Lightning-Stecker
USB-C-Stecker
USB 2 Standard-A-Stecker

Erfolgreich laden/betreiben konnte ich folgende Geräte:

  • USB-fähige-Leuchten (hello-LED-Leuchte (3 Watt) und LED-Leuchte für Notebooktastatur (ebenfalls 3 Watt))
    Beide Leuchte haben einen USB 2 Standard-A-Stecker, den ich jeweils in eine der beiden USB 3 Standard-A-Buchsen an der Powerbank (Output) gesteckt habe. Beide taten, was sie tun sollten.
  • Smartphone (iPhone 13 Pro Max, herausgebracht 2021)
    Dafür nahm ich ein Multifunktions-Schnelladekabel, dessen USB 2 Standard-A-Stecker ich in eine der Ausgangsbuchsen an der Solarpowerbank und den Lightning-Stecker in die Lightning-Buchse am iPhone gesteckt habe. (Das Multifunktions-Schnellladekabel hat zwei weitere Stecker: USB-C und USB 2 Micro-B). Das Smartphone ließ sich aufladen.
  • Smartphone (Microsoft Lumia 640 Dual-SIM Smartphone, gekauft 2015, kein Support mehr)
    Dieses 7 Jahre alte Smartphone konnte ich ebenfalls mittels Multifunktions-Schnelladekabel laden. Ich steckte dessen USB 2 Standard-A-Stecker wie gewohnt in eine der Ausgangsbuchsen an der Solarpowerbank und den Micro-USB-Stecker in die USB 2 Micro-B-Buchse am Lumia-Smartphone. Das Oldie-Smartphone ließ sich aufladen.
  • Aufladen und Betreiben eines falt- und ausziehbaren, oszillierenden Standventilators* mit wiederaufladbarer Batterie und USB 2 Micro-B-Buchse (ein Kabel mit USB 2 Micro-B-Stecker auf der einen und USB 2 Standard-A-Stecker auf der anderen Seite war im Lieferumfang enthalten).
Ventilator mittels Solar-Powerbank laden
Auch dieser Standventilator* mit Batterie lässt sich mit der Solar-Powerbank laden.
  • Smartwatch (gekauft 2022 bei otto*: Huawei Smartwatch Band 6; den USB 2 Standard-A-Stecker stecke ich in eine der USB 3 Standard-A-Buchsen der Solar-Powerbank, die andere Seite des Ladekabels hat einen Stecker mit zwei Magnetpunkten, die genau auf die beiden Magnetpunkte auf der Unterseite des Uhrgehäuses passen).
Das Ladekabel für die Huawei Smartwatch Band 6 hat auf einer Seite einen USB-A-Stecker für die Stromquelle (hier Solar-Powerbank), auf der anderen Seite einen Stecker mit zwei Magnetpunkten, die auf zwei Magnetpunkten am Gehäuserand an der Unterseite der Uhr haften.
  • Powerbank (gekauft 2018: Anker PowerCore 20100mAh, 2-Port 4,8 A Output Ladegerät mit PowerIQ Technologie für iPhone, iPad, Samsung Galaxy).
    Die Powerbank habe ich mittels USB 2 Micro-B-Stecker des Multifunktions-Schnellladekabel, den ich in die USB 2 Micro-B Input-Buchse an der Anker-Powerbank steckte, geladen.
  • Apple Tablet und Notebook
    Mein Tablet (iPad Pro 4. Generation mit USB-C-Buchse) und mein Notebook (MacBook Pro mit Apple M1 Chip mit zwei USB-C-Buchsen) ließen sich mit dem obigen Multifunktions-Schnellladekabel nicht aufzuladen. Allerdings hat das obige Multifunktionskabel nur einen USB 2 Standard-A-Stecker für die Solarpanel-Powerbank-Seite, die Solarpanel-Powerbank hat jedoch wie schon erwähnt USB 3 Standard-A-Buchsen für den Stromausgang. Zwar sind USB 2 Standard-A und USB 3 Standard-A steckermäßig kompatibel, aber die Funktionalität (wie die maximale Stromstärke) ist dann auf die von USB 2 reduziert. Das war offensichtlich für obige Geräte ausreichend, aber iPad  und MacBook nicht genug. Ich testete daraufhin, diese mit einem USB 3 Standard-A-an-USB-C-Kabel zu laden, und tatsächlich, das funktionierte sehr gut.
Kabel mit USB 3 Standard-A-Stecker (links: zum Einstecken in eine Output-Buchs an der Solar-Powerbank) und einem USB-C-Stecker (rechts: zum Einstecken in die/eine Buchs am iPad Pro oder McBook Pro)

Folgendes klappte bei mir nicht mit der Solar-Powerbank:

  • HP Pavilion Notebook (17,3 Zoll, Intel Core i7, 1000 GB HDD, 256 GB SSD) aufladen
    Ich versuchte die gleiche Vorgehensweise wie beim Apple Notebook, setzte lediglich einen USB-C-auf-USB-3-Standard-A-Adapter auf den USB-C-Stecker des Kabels und steckte diesen in die USB 3 Standard-A-Buchse am Notebook. Es gab keine Reaktion. Allerdings ist die Buchse des Notebooks zwar laut Handbuch eine USB-3-Buchse, ist aber innen nicht blau gefärbt. Möglicherweise genügt die nicht in jeder Hinsicht dieser (speziellen, nicht genau benannten) USB-3-Spezifikation.
  • Altes Samsung Klapphandy aufladen
    Ich habe noch ein altes Prepaid-Klapphandy, das ich im Auto für Notfälle mitnehme. Dieses hat eine Buchs für einen Hohlstecker (ich glaube, er nennt sich so, ist der Stecker für das Ladekabel und hat nicht die Klinkensteckereinkerbungen). Es gibt Adapterkabel für USB Standard-A auf verschiedene Hohlstecker, aber da das Klapphandy schon vor 10 Jahren weniger gekostet hat, als der mitgelieferte Gutschein wert war, und da es kurz vor dem Kollabieren steht, verzichtete ich darauf, einen solche Adapter zu kaufen und damit auf diesen Test.

Nachtrag: Ich habe meine Solar-Powerbank im August mehrmals über Nacht draußen vergessen und sie hat dabei auch ein paar Tropfen Regen abbekommen. Dies hat ihr, soweit ich es beurteilen kann, nicht geschadet. Sie funktioniert nach wie vor gut. Allerdings würde ich nicht empfehlen, sie anhaltendem Regen auszusetzen oder sie gar unter Wasser zu drücken.

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Fazit zu meiner Mini-Solar-Powerbank

Die Solar-Powerbank erzeugte Strom und ich war positiv überrascht, was ich (mit zusätzlichen Adaptern und Kabeln) alles aufladen/betreiben konnte. Allerdings ist die Menge an Strom, die mit den kleinen Solarpanels erzeugt werden kann, nicht weltbewegend. Man hat jedoch einen zusätzlichen mobilen Stromspeicher (Powerbank) und kann diesen bei schönem Wetter draußen aufladen. Wie weit man mit diesem selbst erzeugten Strom kommt, hängt natürlich davon ab, welche Geräte man wie oft aufladen oder betreiben muss/möchte.

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Lohnt sich die Anschaffung dieser Solar-Powerbank finanziell?

Die Solar-Powerbank hat 55,95 Euro brutto (incl. USt) gekostet (ohne die zusätzlichen Adapter). Es kommt also auf den Strompreis (des gesparten Stroms) an und darauf, wie lange das Gerät leistungsfähig ist. Mein Arbeitsstrom kostet derzeit (Stand Anfang 2022) 31,90 ct/kWh, aufgerundet 0,32 Euro/kWh (Brutto-Arbeitspreis für ökologischen Strom von Naturstrom). Bei Ersetzung von knapp 175 kWh hätte ich den Preis also wieder drin. Das hört sich nicht viel an, ist es aber für die Winzlings-Solar-Powerbank.

Die Ladekapazität der Solar-Powerbank von 26800mAh bei 5 Volt Spannung entspricht 134 Wh oder 0,134 kWh (Wh = mAh × V / 1000  laut Online-Rechner pro Vollladung (Wh und kWh sind ein Maß für die elektrische Arbeit). Das Geld wäre demnach erst wieder drin, wenn ich das Gerät etwa 1.300 Mal voll geladen und den erzeugten Strom ersatzweise verbraucht hätte. Wenn man bedenkt, dass man für jede Vollladung etwa 4 Sonnentage benötigt, sind das 5200 Sonnentage. Wenn jeder zweite Tag des Jahres mit 365 Tagen ein Tag mit ausreichend Sonne wäre, dann dauert es immerhin 1300 Tage, also etwa dreieinhalb Jahre – rein rechnerisch und bei Vernachlässigung von abnehmenden Wirkungsgraden, Verlusten bei der Übertragung etc. (Apropos, ich bin keine Physikerin oder Elektrofachfrau, wenn jemand hier einen groben Denk- oder gravierenden Rechenfehler findet, würde ich mich über einen Hinweis per E-Mail an tinto@tinto.de sehr freuen.)

Im Winter hatte ich die Solar-Powerbank drinnen hinter dem Fenster. Es dauerte zwar länger als im Sommer, bis die Powerbank voll geladen war, aber ein bisschen Strom trug sie auch im Winter bei. Jetzt im Frühjahr stelle ich sie bei schönem Wetter wieder draußen auf der Terrasse auf.

Um Stromkosten zu sparen, lohnt sich die Anschaffung einer solche kleinen Solar-Powerbank, soweit ich das beurteilen kann, möglicherweise (noch) nicht – das hängt vom Strompreis ab. Aber erstens kann man sie immer als (zusätzliche) Powerbank nutzen, wenn man auf Reisen geht, und man ist bei Stromausfall besser gestellt als ohne. Außerdem dürften leistungsstärkere Geräte mit der Zeit immer günstiger werden.

Doch was ist mit größer dimensionierten Solar-Powerbanks/Photovoltaikanlagen?

Grundsätzliche Vorteile einer Solaranlage

Was spricht grundsätzlich dafür, sich eine Solaranlage anzuschaffen:

  • Wer weniger Strom kauft, hat niedrigere Stromkosten. Wie wir oben gesehen haben, sollte die Anschaffung aber nicht mehr kosten, als es der gesparte Strom die Kosten mindert – wenn es hauptsächlich um die finanzielle Seite geht.
  • Strom aus erneuerbarer Energie, also beispielsweise mit Photovoltaik („solar“) erzeugt, ist umwelt- und klimafreundlicher als Strom, der mithilfe fossiler Brennstoffe oder im Atomreaktor erzeugt wurde.
  • Wenn viele Menschen weniger Energie des öffentlich zugänglichen Energiemarktes nachfragen, trägt das mit viel Glück zu einer Preissenkung bei, da die Nachfrage sinkt. So wird dann nicht nur der Strommarkt, sondern eventuell sogar der Gasmarkt und der Ölmarkt entlastet (wenn viele Menschen statt mit Gas/Öl mit selbst ökologisch erzeugtem Solarstrom heizen). Positive Nebenwirkungen: schnellere Abnabelung von fragwürdigen Energielieferanten/energieliefernden Ländern, kein Geld für Putin’s Kriege und Menschenrechtsverletzungen, weniger Klimagas-Emissionen.

Zusätzliche Vorteile einer mobilen Solaranlage (Solaranlage ohne Stromeinspeisung ins Netz)

Zu den oben genannten Vorteilen kommen folgende hinzu:

  • Eine mobile Solaranlage ist schnell aus- und wieder zusammengepackt und lässt sich platzsparend verstauen.
  • Nichts wird dauerhaft verändert, Bausubstanz nicht angetastet, das Stromnetz, die Zähler oder die Steckdosen nicht verändert und bei einer kleinen Anlage das Gesamtbild des Hauses nicht beeinträchtigt.
  • Wenn man sie nicht gerade riesig auswählt, sondern proportional passend für den Balkon oder die Terrasse, kann sich niemand dadurch gestört fühlen.
  • Ganz kleine solcher Anlagen (Solar-Powerbank), so auch die meine, kann man zum Wandern mitnehmen, die größeren mobilen Solaranlagen (Inselanlagen) machen den Camping-Urlaub komfortabler.
  • Mit einer größeren (mobilen) Anlage und einem Stromspeicher (Akku/Powerbank) ist man von einem etwaigen Stromausfall nicht/weniger betroffen, vorausgesetzt, die Ladefähigkeit der Solarpanel und die Stromspeicherkapazität sind ausreichend groß, für das, was man im Notfall damit betreiben können möchte, und der Strom kann in die Form umgewandelt werden, die ein Gerät braucht (Stromspannung, Stromstärke, Gleichstrom/Wechselstrom, Leistung etc.).

Nur zur Veranschaulichung die Leistung in Watt einiger Elektrogeräte, die Strom nicht speichern, wie es Notebooks oder Smartphones tun, sondern gleich verbrauchen:

USB-LED-Nachtlicht/Leselicht: 3 Watt
USB-LED-Zeltlampe: 5 Watt
Kleinkühlschrank für Camping etc.: 70 Watt
Thermostat-Rohrheizung: 80 Watt
Kühlschrank: 120 Watt
Heizlüfter, Föhn: 2000 Watt
Einzelkochplatte: 2000 Watt
Wasserkocher: 2200 Watt
Herd: 3000 Watt
Doppel-Induktionskochplatte: bis 3500 Watt

Balkonkraftwerk (feste Solaranlage für die Steckdose)

Es gibt inzwischen viele Angebote für steckerfertige kleine Solaranlagen-Sets bis 600 Watt, die man auf dem Balkon oder an der Hauswand anbringen kann. Der erzeugte Strom wird über eine (spezielle) Steckdose in das Stromnetz eingespeist. Aufbau und Anbringen ist nicht kompliziert, aber es gibt Hürden: Als Mieter brauchen Sie die Einwilligung des Vermieters. Als Eigentümer (auch als Vermieter) in einem Mehrparteienwohnhaus müssen Sie das Vorhaben von der Eigentümerversammlung absegnen lassen. Das Hausnetz muss den Anforderungen nach DIN VDE V 0100-551 und DIN VDE V 0100-551-1 genügen, Stecker und Steckdose VDE V 0628‐1 erfüllen. Bevor man sich ans Einkaufen macht, sollte man unbedingt auch Kontakt zum Netzbetreiber aufnehmen und dort unter anderem die Frage nach dem Stromzähler (ob dieser ausgetauscht werden muss und wer das beauftragt und bezahlt) geklärt werden.



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Mobile Solaranlagen mit Solarstromspeicher/Powerbank

Wer statt einer festen Photovoltaikanlage mit Einspeisung ins Netz lieber eine mobile Lösung möchte (oder sich damit begnügen muss), benötigt im Grunde die gleichen Bestandteile wie meine kleine Solar-Powerbank oben, nur eben größer. Es gibt sie auch in größer als fertiges Set oder man setzt die Bausteine nach eigenen Wünschen zusammen.

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Für meine Terrasse optisch zumutbar und nicht zu viel Platz verbrauchend wäre beispielsweise die Kombination aus einem faltbaren Solarpanel/-ladegerät und einer Powerbank, wobei ich bei letzterer eine wollte, die neben USB-Stecksystemen, auch 12-Volt-Strom für die Autobatterie (die ebenfalls eigentlich ein Akkumulator ist) liefern und Strom aus einer 230 Volt-Steckdose abgeben kann – einfach weil das noch mehr Möglichkeiten bietet.

Geliebäugelt habe ich mit einer etwas größeren faltbaren Lösung, sie aber (noch?) nicht angeschafft. Als Solarpanel/-ladegerät könnte ich mir das faltbare Big Blue 80 Watt Solar-Ladegerät vorstellen, als Speichereinheit mit den Input- und Output-Buchen liebäuge ich mit der revolt Powerbank 230 Volt (Hinweis: Damit ich die Produktbilder von Amazon verwenden kann, füge ich diese als Anzeige (mit Werbelink) ein.

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BigBlue 80 W Faltbares Solar-Ladegerät

Diese kann man zwar mit optimaler Neigung auf den Boden aufstellen, aber das verbraucht Platz. Ich würde sie wohl einfach in die Terrassentür, an einen Haken an der Wand oder über den Liegestuhl hängen. Das faltbare Panel könnte ich ins Auto packen und mitnehmen, wenn ich irgendwohin müsste. Das Gerät selbst hat keinen Stromspeicher. Man kann Verbraucher während des Sonnetankens anhängen – das Ladegerät hat verschiedene Anschlüsse, aber erst wenn man eine Batterie/Powerbank anschließt, wird der per Photovoltaik erzeugte Strom gespeichert. Preis für BigBlue 80 Watt 236,05 Euro.

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reVolt 230V Powerbank: Mini-Powerbank & Solar-Konverter, 24 Ah, 12/230 V, USB, LED, 120 Watt (Powerstation Solar)

Diese Mini-Powerbank mit Solar-Konverter ist mit 120 Watt Spitzenlast angegeben (belastbar bis 80 Watt Dauerlast). Sie hat laut Beschreibung 2 USB-Ladeports (Buchsen) mit Quick Charge 3.0. Sie hat außerdem eine 230 Volt-Steckdose. Kosten 119,99 Euro brutto.

Mit einem Preis für die Kombination von etwa 356 Euro brutto (netto 299,19 Euro netto) liegt man noch im unteren Preissegment für mobile Solaranlagen mit Speichergerät und entsprechenden Anschlussbuchsen. Noch etwas günstiger ist das fertige Set von Revolt.

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reVolt Solaranlage: Mini-Powerbank & Solar-Konverter mit Falt-Solarpanel, 24 Ah, 120 Watt (Powerbank Solarzelle)

Allerdings komme ich bei beiden nicht in einen Leistungsbereich, der mir den Anschluss von Geräten mit höheren Wattzahlen (Wasserkocher, Kühlschrank, Kochplatte) ermöglichen würde. Auch das Ladegerät von meinem HP-Notebook verlangt 150 Watt. Jedoch gibt es Radio- und TV-Geräte, die sich damit nutzen lassen würden.

Natürlich kann man auch wesentlich größer dimensionieren, muss dann aber richtig Geld auf den Tisch legen. Die teuersten, die ich gesehen habe, kosten um die 2000 Euro. Klein und unauffällig auf der Terrasse unterbringen kann man diese Solarpanel dann eher nicht, aber fürs Campen und andere Situationen kann so eine größere Photovoltaik- Inselanlage ohne Netzeinspeisung eine gute mobile Lösung sein.

Bei der Neuanschaffung sowohl von Solaranlagen als auch von energiesparenden Elektrogeräten sollte man nicht nur berechnen, wie lange es dauert, bis man die Investition über die monetäre Einsparung wieder drin hat, sondern auch an den Energieaufwand und den Rohstoffverbrauch denken, den die Herstellung der Anlage gekostet hat.

Eine Photovoltaik-Inselanlage ermöglicht je nach Größe eine gewisse Unabhängigkeit vom Stromnetz. Ob sich Stromkosten sparen und nicht regenerative Energieressourcen schonen lassen, muss man für die individuelle Situation und Anlage berechnen. Die billigste und umweltschonendste Energie ist immer die, die man erst gar nicht verbraucht.

  • Werbelink: Der Artikel ist unbeauftragt und unbezahlt und alle Geräte und Anschlüsse habe ich selbst gekauft. Meine Arbeit finanziere ich über Werbung – Anzeigen, Werbelinks, Sponsor-Posts und Sponsored Posts.

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  • Disclaimer: Ich bin keine Expertin für Solar- oder Elektrotechnik. Ich beschreibe hier nur meine ersten Erfahrungen und Schlussfolgerungen. Nachmachen auf eigene Gefahr! Für das, was Sie tun, sind nur Sie selbst verantwortlich. Jede Haftung meinerseits ist ausgeschlossen.

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Kräuselkrankheit an Pfirsich, Nektarine und Mandelbäumchen

Blütenzweige

Saftige Pfirsiche aus dem eigenen Garten oder vom Balkon – ein Traum, der wahr werden kann. Doch eine Pilzkrankheit macht leider oft einen Strich durch die Rechnung: die Kräuselkrankheit, vor allem, wenn Winter und Frühjahr nass und kalt war. Doch es lässt sich etwas gegen die Krankheit tun.

Am richtigen Standort und mit der richtigen Pflege lassen sich Pfirsiche und Nektarinen auch in Deutschland ernten.

Die Blätter von befallenen Wirtsbäume verformen sich im Frühjahr bald nach dem Austrieb. Sie rollen, kräuseln und verfärben sich (manchmal hellgrün, oft rötlich – je nach Sorte) und wirken dabei teils blasig, teils dick und starr und sie glänzen. Bald verwelken die befallenen Blätter und fallen ab.

Peach leaf curl, Taphrina deformans, Ealing, June 1977 (31021750205)
Diagnose Kräuselkrankheit am Pfirsich: Typisch sind Einrollen, Kräuselungen, blasige Auftreibungen, oft mit Verfärbungen, der Blätter. Ursache ist der Befall mit einem Pilz (Taphrina deformans). (Bildquelle: Dr Mary Gillham Archive Project, CC BY 2.0 via Wikimedia Commons)

Zwar bildet der Baum bald gesunde (!) Ersatzblätter aus, doch je nach Befallstärke ist er durch die Zeit des Photosyntheseausfalls geschwächt, Früchte fallen ab und die Knospenbildung für das nächste Jahr ist reduziert. Im Mai/Juni bildet der Pilz dann einen weißlichen Filz auf den befallenen Blättern. Das sind die so genannten Asci („Schläuche“), wie man unter starker Vergrößerung erkennen kann. Die Asci wachsen senkrecht aus dem Blatt heraus und bilden Asci-Sporen, die sich verbreiten, keimen und überwintern. 

Die gebildeten Ersatzblätter bleiben jedoch gesund, da sich der Pilz ab der Asci-Sporenphase bis zum Frühjahr des Folgejahres nicht von lebendem Pflanzenmaterial ernährt.

Pfirsichblütenzweige
Pfirsich-, Nektarinen- und Mandelbäume werden während des Knospenschwellens und Aufbrechens der Knospen infiziert, wenn das Wetter in dieser Phase kühl und nass ist.

Doch wenn der nächste Spätwinter/Frühjahrsanfang (Februar/März) nass und kalt ist, dann spült der Regen überwinterte Pilzzellen in die jungen, sich öffnenden Knospen des Baumes. Sie infizieren dort die  Blätter noch vor dem Entfalten und sie durchwachsen auch die Blüten.

Für die Infektion sind 12,5 Stunden Nässe auf der Baumrinde bei Temperaturen unter 16 °C nötig. Einmal befallene Blätter sind nicht zu heilen heilen. Man sieht übrigens deshalb nur selten befallene Früchte, weil befallene Blütenknospen im Gegensatz zu den befallenen Blattknospen oft eintrocknen und abfallen.

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Mehrmalig aufeinanderfolgendes Auftreten der Kräuselkrankheit kann einen Baum so stark stressen und schwächen, dass er mit Gummifluss reagiert und Triebe absterben. Will man nicht am Ende einer mehrjährigen Leidenszeit von Baum und BesitzerInnen den Baum im schlimmsten Fall roden, muss man etwas gegen die Pilzkrankheit, seine Ansiedelung und Ausbreitung, tun.

Wirtspflanzen und Verwandtschaft

Der Erreger der Kräuselkrankheit ist ein Schlauchpilz (Taphrina deformans). Er befällt zwar hauptsächlich Pfirsich und von diesen vor allem die gelbfleischige Sorten, aber auch Nektarine und Mandelbäumchen sind nicht sicher. In einem einzigen Fall wurde meines Wissens die Kräuselkrankheit auch an einem Aprikosenbaum diagnostiziert, allerdings sollen in Südamerika befallene Früchte an einigen Lorbeergewächsen gefunden worden sein. Der Pilz ist übrigens eng verwandt mit dem pilzlichen Erreger der Narren- oder Taschenkrankheit (Taphrina pruni) an Pflaumen – ebenfalls aus der großen Abteilung der Schlauchpilze (Ascomycota).

Vorbeugung gegen die Kräuselkrankheit

Wichtig zu wissen: Die Krankheit kann die Knospen nur bei Temperaturen unter 16 °C und andauernder Blattnässe (über 12,5 Stunden anhaltend) infizieren. Die Vorbeugung beginnt daher mit dem Standort und der Sorte, die man auswählt.

Warmer Standort und genügend Luft
Wärmeliebende Pflanzenarten wie den Pfirsich sollte man an warme Standorte pflanzen. Das muss nicht unbedingt im Weinbauklima sein, ein warmer Platz am Haus, aber mit guter Luftzufuhr, kann sich auch eignen.

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Regenschutz
So, wie man Tomatenpflanzen vor der Ansiedelung der ebenfalls pilzlichen Kraut-und Braunfäuleerreger bewahren kann, indem man sie vor Regen schützt, so kann man auch Pfirsichbäumchen & Co. vor Regen geschützt anbauen oder – bei Anbau von kleinen Gehölzen im Kübel – aufstellen, beispielsweise vor einer Wand mit Dachvorsprung, auf einem überdachten Balkon oder indem man ihnen ein Regenschutzdach aus einem lichtdurchlässigen Material (Folie oder Kunststoff – wie Gewächshauseindeckung) errichtet.

Pfirsiche und Nektarinen gedeihen bei uns nur in Weinbaulagen oder an geschützten, warmen Plätzen im Garten.

Sortenwahl
Es gibt zwar keine resistenten Sorten, aber doch widerstandsfähigere – beispielsweise sollen weiß- und rotfleischige Sorten weniger anfällig sein. Die Gartenakademie der LWG empfiehlt die Sorten ‚Fruteria‘, ‚Benedicte‘, ‚Amsden‘, ‚Kernechter vom Vorgebirge‘ (= ‚Roter Ellerstädter‘). Und auch der Weinbergspfirsich ist etwas weniger anfällig.

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Pflege
Gute Pflege stärkt Pflanzen. Düngung und Bewässerung von Gehölzen sollten auf den Bedarf entsprechend der Vegetationsphase abgestimmt sein. Eine wichtige Pflegemaßnahme ist auch der fachgerechte Baumschnitt, bei dem nicht nur kranke, erfrorene beziehungsweise aus anderen Gründen abgestorbene Triebe entfernt und der Baum ausgelichtet wird, damit die Luft gut zirkulieren kann, sondern der auch dafür sorgt, dass der Baum schöne große Früchte bildet. Pfirsichbäumchen werden nach der Ernte und während der Blütezeit geschnitten, siehe folgendes YouTube-Video.

Hausmittel gegen die Kräuselkrankheit
Einige schwören auf Stärkungsmittel wie verdünnte Schachtelhalmbrühe, Knoblauchtee oder vorbeugende Präparate aus dem Handel wie Neudo-Vital Obst-Spritzmittel vor allem im Frühjahr zu der Zeit des Knospenschwellens und Öffnens, andere auf Essigspritzungen im Herbst. Zu all diesen Stärkungs- und Hausmitteln sind mir jedoch keine wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Wirkung gegen die Kräuselkrankheit im Vergleich zu einer unbehandelten Variante am gleichen Standort unter den gleichen Bedingungen bekannt.

Die Erfahrungen – Erfolge oder Misserfolge, von denen im Internet berichtet wird, sind unterschiedlich. Doch es spricht nichts dagegen, die Stärkungsmittel selbst auszuprobieren. Da der Pilz zur Zeit des Knospenschwellens und des Öffnens der Knospen das ganz junge Gewebe infiziert, wird das Stärkungsmittel bereits zu dieser Zeit ausgebracht. Der genaue Zeitpunkt ist abhängig von der Witterung des Winters und des Frühjahrs. Man sollte ab Ende Januar die Knospen beobachten und vorbereitet sein – wer kein Schachtelhalm im Vorjahr gesammelt und getrocknet hat, kann es getrocknet oder schon als Sud zubereitet im Gartenfachhandel kaufen.

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Direkte Bekämpfung

Kranke Blätter früh entfernen
Befallene Blätter zeigen bald nach dem Austrieb Symptome. Man sollte sie bald auspflücken, bevor sich der weiße Filz bildet. Bei starkem Befall steht dann zwar möglicherweise nur noch ein Gerippe, aber der Baum treibt bald gesunde Ersatzblätter (um den Johannistrieb am 24. Juni herum). Man gibt die abgepflückten und vom Boden aufgesammelten Blätter sicherheitshalber nicht auf den Komposthaufen im Garten, sondern in den Restmüll.

Zugelassene Pflanzenschutzmittel
Obwohl ich persönlich davon die Finger lasse, diese Information der Vollständigkeit halber: Für den Haus- und Kleingarten sind aktuell Präparate auf Basis des Wirkstoffes Difenoconazol zugelassen (Beispiel Präparat Duaxo Universal Pilz-frei). Sinn macht die Anwendung nur in der Zeit des Knospenschwellens und Aufbrechens. Da der Wirkstoff Nebenwirkungen auf Marienkäfer (schwach schädigend), Erzwespen (schädigend), Algen (giftig), Fische und Fischnährtiere (giftig) hat, würde ich persönlich dann doch den Knoblauchsud oder ähnliches zur Stärkung bevorzugen.

Disclaimer

Zulassungen von Wirkstoffen und Präparaten ändern sich ständig. Sie können die aktuellen Zulassungen auf der Website des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit abfragen: Wählen Sie bei HuK/Alle Haus und Kleingarten, bei Kultur Pfirsich und bei Schadorganismus Kräuselkrankheit aus der jeweiligen Drop-down-Liste. Wenn Sie auf der Trefferseite auf die jeweilige Handelsbezeichnung oder die Zulassungsnummer klicken, erhalten Sie außerdem Anwendungshinweise sowie Informationen zu Nebenwirkungen auf Nützlinge/natürliche Gegenspieler und mehr.

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